News kompakt: Geisel-Übergabe im Gazastreifen hat begonnen
13. Oktober 2025
Nach mehr als zwei Jahren Gefangenschaft hat die islamistische Hamas sieben der noch lebenden israelischen Geiseln freigelassen und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz übergeben. Insgesamt sollen im Laufe des Tages 20 lebende Geiseln aus den Händen der Hamas freikommen. Die Hamas wird von zahlreichen Ländern als Terrororganisation eingestuft. In einem Militärlager an der Grenze ist ein erstes Wiedersehen mit Angehörigen, eine medizinische Untersuchung sowie die Möglichkeit zum Duschen und Kleiderwechsel vorgesehen. Anschließend sollen die freigelassenen Menschen zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser gebracht werden.
Die Freilassungen erfolgen im Rahmen einer Waffenruhe, die am Freitag auf Initiative von US-Präsident Donald Trump in Kraft getreten war. Im Gegenzug will Israel rund 2000 palästinensische Häftlinge freilassen - darunter bis zu 250, die zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt wurden.
US-Präsident Trump reist nach Israel und Ägypten
US-Präsident Donald Trump ist am Morgen in Israel gelandet. Vor seinem Abflug aus Washington sprach er von einem historischen Erfolg im Konflikt zwischen Israel und der Hamas. Es sei ihm eine Ehre, an den Verhandlungen beteiligt gewesen zu sein - man werde nun eine "großartige Zeit" erleben. In Israel will Trump am Montagvormittag zunächst Angehörige von Geiseln treffen und anschließend vor der Knesset, dem israelischen Parlament, eine Rede halten.
Am Nachmittag reist er weiter in den ägyptischen Badeort Scharm el Scheich, wo eine "Nahost-Friedenszeremonie" zum von ihm vermittelten Abkommen zwischen Israel und der islamistischen Hamas geplant ist. An dem Gipfeltreffen nehmen zahlreiche Staats- und Regierungschefs teil, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.
US-Präsident Trump erwägt Lieferung von Tomahawk-Waffen an Ukraine
US-Präsident Donald Trump erwägt nach eigenen Angaben, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit einer Lieferung von weitreichenden Marschflugkörpern des Typs Tomahawk an die Ukraine zu drohen, sollte Russland seine Angriffe nicht einstellen. Das sagte Trump vor Journalisten an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One. Tomahawks stellten "eine neue Stufe der Aggression" dar, erklärte Trump weiter.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow warnte am Sonntag vor einem "dramatischen Moment wachsender Spannungen auf allen Seiten". Auch Putin hatte zuvor erklärt, eine Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an Kyjiw würde "eine völlig neue Stufe der Eskalation" bedeuten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj telefonierte in den vergangenen zwei Tagen zweimal mit Trump und drängte ihn, sich stärker als Vermittler für den Frieden in der Ukraine zu engagieren.
NATO startet Atomwaffen-Manöver über der Nordsee
Die NATO beginnt an diesem Montag ihr jährliches Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets unter Einsatz von Atomwaffen. An der Übung "Steadfast Noon" nehmen nach Angaben des militärischen Hauptquartiers im belgischen Mons in den kommenden zwei Wochen rund 2000 Soldaten teil. Im Rahmen des Luftmanövers sollen mehr als 70 Flugzeuge eingesetzt werden. Schwerpunkt des Manövers ist in diesem Jahr der Luftraum über der Nordsee.
Die deutsche Bundeswehr beteiligt sich laut NATO mit drei Tornado-Kampfflugzeugen, die für den Abwurf von US-Atombomben ausgerüstet sind, sowie mit vier Eurofightern für Begleit- und Schutzaufgaben.
Neue Regierung in Frankreich ernannt
Inmitten der politischen Krise in Frankreich hat Premierminister Sébastien Lecornu am Sonntag sein neues Kabinett vorgestellt. Finanzminister Roland Lescure, ein Vertrauter von Präsident Emmanuel Macron, sowie Außenminister Jean-Noël Barrot und Justizminister Gérald Darmanin bleiben im Amt. Trotz des Versprechens eines Kabinetts der "Erneuerung und Vielfalt" setzt Lecornu auf Kontinuität.
Der Premier war erst am Freitag erneut von Macron mit der Regierungsbildung beauftragt worden. Sein vorheriges Kabinett hatte nur 14 Stunden Bestand, bevor Lecornu seinen Rücktritt erklärte. Er schloss einen erneuten Rücktritt nicht aus, sollte der Haushalt 2026 im gespaltenen Parlament scheitern. Der Entwurf muss laut Élysée bis Mittwoch vorliegen.
Studie: Tropische Korallenriffe kaum zu retten
Tropische Korallenriffe werden laut Klimaforschern künftig weltweit kaum noch existieren. Der Klimawandel habe den ersten Kipppunkt erreicht, heißt es im an diesem Montag in Frankfurt vorgestellten "Global Tipping Points Report 2025". Das Absterben vieler Riffe sei wegen steigender Meerestemperaturen nur noch mit größten Anstrengungen aufzuhalten.
Der Bericht erwartet zudem, dass die globale Durchschnittstemperatur bald 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegt. Damit drohe das Überschreiten weiterer Kipppunkte - etwa ein beschleunigter Meeresspiegelanstieg durch schmelzende Eisschilde oder Klimaveränderungen infolge einer schwächeren atlantischen Meeresströmung.
pgr/pg/ack (dpa, afp, rtr, ap, kna)
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