News kompakt: Gespräche zwischen Israel und Hamas beginnen
6. Oktober 2025
Mit der Hilfe von Vermittlern verhandeln Unterhändler Israels und der radikal-islamischen Hamas an diesem Montag in Ägypten über die Umsetzung des von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Gaza-Friedensplans. Im Mittelpunkt steht zunächst die Freilassung der verbliebenen 48 Geiseln, die im Gazastreifen noch in der Gewalt von palästinensischen Terroristen sind. Im Gegenzug hat Trump eine Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der Hamas vorgeschlagen sowie die Entlassung mehrerer hundert palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.
Offen bleiben zentrale Streitpunkte wie die Entwaffnung der Hamas, die von zahlreichen Ländern als Terrororganisation eingestuft wird. Die Hamas hatte Trumps Plan am Freitag in Teilen akzeptiert, sich jedoch nicht ausdrücklich zur geforderten Aufgabe ihrer Waffen bekannt. Auch der US-Sondergesandte Steve Witkoff und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner sollen an den Gesprächen teilnehmen.
EU-Außenminister und Golfstaaten beraten über Lage in der Region
Die Europäische Union und mehrere Golfstaaten setzen an diesem Montag im Emirat Kuwait ihre Beratungen über die Lage in der Region und die Umsetzung von Trumps Friedensplan fort. Für Deutschland nimmt Bundesaußenminister Johann Wadephul an den Beratungen des Golf-Kooperationsrats teil.
Anschließend fliegt Wadephul weiter nach Israel, um mit seinem Kollegen Gideon Saar über den US-Friedensplan zu sprechen. Bundeskanzler Friedrich Merz hatte am Sonntag in zwei Telefonaten mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und US-Präsident Trump über die Entwicklungen im Gazastreifen gesprochen.
Richterin untersagt Nationalgarde-Entsendung nach Portland
Ein US-Bundesgericht hat das Vorhaben von US-Präsident Trump gestoppt, Nationalgarde-Truppen in den Bundesstaat Oregon zu entsenden. Richterin Karin Immergut in Portland untersagte in einer einstweiligen Verfügung die Verlegung von Einheiten, wie mehrere US-Medien unter Berufung auf Gerichtsdokumente berichten. Kaliforniens demokratischer Gouverneur Gavin Newsom hatte gegen Trumps Anordnung geklagt. Die Richterin blockierte daraufhin den Versuch des Präsidenten, 300 Angehörige der kalifornischen Nationalgarde in den Nachbarstaat Oregon zu schicken.
Bereits am Samstag hatte Immergut entschieden, dass Trump die rechtliche Grundlage fehlt, um in Oregon stationierte Militärkräfte in die Metropole Portland zu verlegen. In den USA unterstehen die Nationalgarden normalerweise den Gouverneuren der Bundesstaaten. In Kriegszeiten oder bei nationalen Notfällen kann jedoch der Präsident das Kommando übernehmen.
Populist Babis will in Tschechien allein regieren
Der Rechtspopulist und Milliardär Andrej Babis will nach seinem Sieg bei der Parlamentswahl in Tschechien mit seiner Partei ANO allein regieren. "Wir werden uns um eine einfarbige Regierung bemühen", sagte er. Für Europa dürfte Babis ein schwieriger Partner werden: Im Wahlkampf versprach er einen Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine, die "Zerstörung" des sogenannten Green Deals - also des Programms für eine klimaneutrale EU - und ein Ende des europäischen Migrations- und Asylpakets.
Auf EU-Ebene steht die von Babis angeführte ANO in einer Reihe mit der Fidesz von Ungarns Regierungschef Viktor Orban, der FPÖ aus Österreich und dem Rassemblement National Marine Le Pens aus Frankreich.
Berufungsverfahren im Vergewaltigungsfall Gisèle Pelicot beginnt
Ein Jahr nach dem aufsehenerregenden Vergewaltigungsprozess in Frankreich um Gisèle Pelicot beginnt an diesem Montag in Nîmes das Berufungsverfahren gegen Husamettin D., einen der mutmaßlichen Täter. Der 44-Jährige, der seine Unschuld beteuert, ist der einzige von insgesamt 51 Verurteilten, der ein Berufungsverfahren beantragt hat. Gisèle Pelicot, die durch ihren mutigen Auftritt vor Gericht zur Symbolfigur der feministischen Bewegung in Frankreich wurde, will dem Prozess persönlich beiwohnen.
Sie wolle zeigen, "dass eine Vergewaltigung eine Vergewaltigung bleibt", erklärte ihr Anwalt Antoine Camus. Die heute 72-Jährige war über Jahre hinweg von ihrem damaligen Ehemann Dominique Pelicot mit Medikamenten betäubt und dann von ihm und anderen Männern vergewaltigt worden, die er über Internetforen kennengelernt hatte.
Mindestens 350 Touristen von Mount Everest gerettet
Nach einem schweren Schneesturm auf der tibetischen Seite des Mount Everest sind mindestens 350 Touristen von Rettungskräften in Sicherheit gebracht worden. Die Geretteten befinden sich nun laut chinesischem Staatsfernsehen in der nahegelegenen Ortschaft Qudang.
Zuvor saßen nach Angaben staatlicher Medien fast 1000 Menschen auf rund 4900 Metern Höhe an der Ostseite des Berges fest. Der Sturm hatte zahlreiche Zelte beschädigt und die Zufahrtsstraßen durch Schneemassen blockiert. Wie viele Personen sich weiterhin im Gebiet aufhalten, ist derzeit unklar. Bestätigte Informationen über mögliche Tote liegen bislang jedoch nicht vor.
haz/pgr/AR/ack (dpa, afp, ap, rtr)
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