1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
KonflikteGlobal

News kompakt: Hamas-Auslandschef stirbt bei Angriff im Iran

31. Juli 2024

Die Terrororganisation macht Israel für den Tod von Ismail Hanija verantwortlich. In Southport in England nutzen Rechtsextreme eine Mahnwache für getötete Mädchen für Randale. Das Wichtigste in Kürze.

Hamas-Auslandschef Ismail Hanija mit erhobenem rechten Zeigerfinger bei einer Rede 2022 in Sidon im Libanon
Auslandschef Ismail Hanija war einer der bekanntesten Vertreter der Terrororganisation Hamas (Archivfoto von 2022) Bild: Marwan Naamani/dpa/picture alliance

Der Hamas-Auslandschef Ismail Hanija ist nach Angaben der islamistischen Terrororganisation bei einem israelischen Angriff in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet worden. Auch die iranischen Revolutionsgarden bestätigten den Tod Hanijas. Demnach kam einer seiner Leibwächter ebenfalls ums Leben. Von israelischer Seite gab es dafür bislang keine Bestätigung. Hanija hatte zuvor an der Zeremonie zur Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian teilgenommen. Die Nachricht von der Tötung des 62-Jährigen folgte kurz nach einem israelischen Luftangriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut. Dabei wurde nach Armee-Angaben Fuad Schukr getötet, ein ranghoher Kommandeur der Schiitenmiliz Hisbollah. Die proiranische Hisbollah ist mit der Hamas im Gazastreifen verbündet. Beide werden auch von den USA und der EU als Terrororganisationen gelistet.

Warum ist die Hisbollah im Libanon so mächtig?

04:14

This browser does not support the video element.

Zusammenstöße nach tödlicher Attacke auf Mädchen

Nach dem tödlichen Messerangriff auf drei Mädchen in Nordengland ist es in der Nacht zu gewaltsamen Zusammenstößen gekommen. Rund 100 Randalierer lieferten sich in der Stadt Southport Zusammenstöße mit der Polizei. Die Polizisten wurden unter anderem mit Ziegelsteinen und Flaschen beworfen. Zudem wurden Autos und Mülltonnen in Brand gesetzt. Auch die örtliche Moschee war Ziel von Attacken. Insgesamt 39 Beamte erlitten Verletzungen. Bei den Randalierern handelte es sich nach Behördenangaben vermutlich um Anhänger der rechtsextremen English Defence League. Die Zusammenstöße folgten auf eine Mahnwache im Zentrum von Southport. Dort hatten am Abend hunderte Menschen der Opfer des Messerangriffs vom Montag mit einer Schweigeminute gedacht.

Die Randalierer setzten in Southport auch Polizeifahrzeuge in Brand Bild: Getty Images

Islamistischer Terrorchef in London verurteilt

In Großbritannien ist der islamistische Prediger Anjem Choudary zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Richter in London hatten den 57-Jährigen bereits vor einer Woche schuldig gesprochen. Nach ihrer Überzeugung leitete Choudary die Terrororganisation Al-Muhajiroun. Gegen den Mann waren Behörden aus Großbritannien, den USA und Kanada gemeinsam vorgegangen. Sie vermuteten, dass er im Internet neue Anhänger rekrutieren wollte. Bereits 2016 war Choudary wegen Unterstützung der Terrormiliz "Islamischer Staat" zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Mitglieder von Al-Muhajiroun werden mit mehr als 20 Terrorangriffen in Verbindung gebracht.

Der zu lebenslanger Haft verurteilte islamistische Prediger Anjem Choudary (Archivfoto)Bild: Gonzales Photo/Michael Hornbogen/PYMCA/Photoshot/picture alliance

Weniger illegale Einreisen nach Deutschland

Die Zahl unerlaubter Einreisen an deutschen Grenzen ist im ersten Halbjahr leicht gesunken. Bis Ende Juni zählte die Bundespolizei etwa 42.000 Personen, die illegal nach Deutschland kamen - rund 3000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang liegt damit bei sieben Prozent. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte Mitte Oktober feste Kontrollen an den Landgrenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz angeordnet. An den Übergängen nach Österreich gibt es diese schon seit 2015. Ziel ist es, Schleuserkriminalität zu bekämpfen und die irreguläre Migration zu begrenzen. Die Gewerkschaft der Polizei hält nach eigener Aussage eine Schleierfahndung entlang der Grenze für effektiver als feste Kontrollen.

Pistorius betont Bedeutung von Indopazifik-Region

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eine größere Verantwortung Deutschlands für den Schutz internationaler Regeln in der geopolitisch wichtigen Indopazifik-Region betont. Stabilität und Sicherheit in diesem Teil der Welt und in Europa seien eng verbunden, sagte der SPD-Politiker in der Gedenkstätte des US-Marinestützpunktes Pearl Harbor auf Hawaii. Pistorius traf dort auch Bundeswehrsoldaten, die an dem von den USA geführten Marine-Manöver Rimpac teilnehmen. Daran beteiligt sind 25.000 Soldaten aus 29 Nationen mit 42 Schiffen - darunter ein Flugzeugträger, drei U-Boote sowie Versorgungsschiffe. Die Bundeswehr ist mit der Fregatte "Baden-Württemberg" und dem Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" vertreten.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius im Gespräch mit Besatzungsmitgliedern der Fregatte "Baden-Württemberg"Bild: Sören Stache/dpa/picture alliance

Steinmeier gedenkt des Warschauer Aufstands

Genau 80 Jahre nach Beginn des Warschauer Aufstands reist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an diesem Mittwoch nach Polen. Zu Beginn des zweitägigen Aufenthalts in der Hauptstadt ist ein Besuch auf dem Friedhof der Aufständischen geplant. Bei der zentralen Gedenkveranstaltung auf dem Krasinski-Platz will Steinmeier eine Rede halten. Am 1. August 1944 hatte sich die Polnische Heimatarmee, eine Widerstandsorganisation, gegen die Besatzer des nationalsozialistischen Deutschen Reiches erhoben. Ebenso wie der Aufstand im Warschauer Ghetto, der ein Jahr früher stattfand, wurde auch der Warschauer Aufstand brutal niedergeschlagen. Insgesamt töteten deutsche Truppen weit mehr als 100.000 Widerstandskämpfer und Zivilisten, die polnische Hauptstadt wurde weitgehend zerstört.

sti/jj/kle (afp,  dpa, rtr)

Dieser Artikel wurde um 9.15 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.