News kompakt: Hamas stimmt Freilassung von zehn Geiseln zu
10. Juli 2025
Die islamistische Hamas hat nach eigenen Angaben bei den Verhandlungen zum Gaza-Krieg die Freilassung von zehn israelischen Geiseln akzeptiert. Die Hamas, die von vielen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird, erklärte, weiter verhandelt würden noch die Frage der Bereitstellung von Hilfsgütern, der Abzug der israelischen Armee und Garantien für einen dauerhaften Waffenstillstand.
Die US-Regierung hatte zuletzt ihre Hoffnung auf eine Waffenruhe bis Ende dieser Woche geäußert - Präsident Donald Trump hält nun aber auch die nächste Woche für möglich. Trump hatte sich in den vergangenen Tagen zwei Mal mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Washington getroffen und über Gaza gesprochen.
Trump verhängt 50 Prozent Zoll gegen Brasilien
US-Präsident Donald Trump hat Zölle in Höhe von 50 Prozent gegen Brasilien angekündigt. Er begründete dies am Mittwoch in einem Brief mit dem Vorgehen der brasilianischen Justiz gegen den früheren Präsidenten Jair Bolsonaro. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva kündigte umgehend Gegenmaßnahmen an.
Der Prozess gegen Bolsonaro sei eine "Hexenjagd, die sofort enden" müsse, kritisierte Trump in dem Schreiben. Der ehemalige Präsident Bolsonaro muss sich wegen eines mutmaßlichen Putschversuchs verantworten. Am 1. Januar 2023 hatten Bolsonaro-Anhänger in der Hauptstadt Brasília den Kongress, den Amtssitz des Präsidenten sowie das Oberste Gericht gestürmt.
Zwei Tote nach russischen Luftangriffen auf Ukraine
Die russische Armee hat die Ukraine in der Nacht erneut massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen. Dabei kamen mindestens zwei Menschen ums Leben, weitere 13 wurden verletzt, wie Militärverwaltungschef Tymur Tkatschenko bei Telegram schrieb. Die ukrainische Hauptstadt Kyjiw wurde nach Angaben eines Reporters der Deutschen Presse-Agentur in mehreren Wellen mit Drohnen und Raketen attackiert.
Im Zentrum der Dreimillionenstadt war heftiges Flugabwehrfeuer zu hören. Behördenangaben nach lösten herabstürzende Drohnentrümmer in mehreren Stadtteilen Brände aus. In mehr als der Hälfte des Landes war Luftalarm ausgelöst worden.
Papst pocht auf "dauerhaften Frieden" in der Ukraine
Papst Leo XIV. hat seine Bereitschaft bekräftigt, Vertreter Russlands und der Ukraine zu Verhandlungen im Vatikan zu empfangen. Nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sagte er, sie beide hätten über die "dringende Notwendigkeit eines gerechten und dauerhaften Friedens" gesprochen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche begrüßte Selenskyj in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo bei Rom.
In der italienischen Hauptstadt beginnt an diesem Donnerstag eine Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine. Dazu werden unter anderem EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, Bundeskanzler Friedrich Merz und der US-Sondergesandte Keith Kellogg erwartet.
Griechenland stoppt Asyl-Anhörungen für Bootsmigranten
Griechenland hat angekündigt, für drei Monate keine Asylanträge von Bootsmigranten aus Nordafrika zu bearbeiten. Ein entsprechendes Gesetz werde an diesem Donnerstag ins Parlament eingebracht, sagte Regierungschef Kyriakos Mitsotakis. Alle Menschen, die von Libyen aus illegal über den Seeweg einreisten, würden festgesetzt. Mitsotakis sprach von einer "Notlage", die "außerordentliche Maßnahmen" erforderlich mache.
Zuletzt waren vor den griechischen Inseln Kreta und Gavdos innerhalb weniger Tage mehr als 2000 Migranten aus Seenot gerettet worden. Insgesamt kamen dort seit Jahresbeginn mehr als 7300 Menschen an. Die Inseln sehen sich dadurch logistisch überfordert.
EU-Parlament stimmt über Misstrauensantrag gegen von der Leyen ab
Das Europäische Parlament entscheidet an diesem Donnerstag über einen Misstrauensantrag gegen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Ihr wird unter anderem mangelnde Transparenz bei der Beschaffung von Corona-Impfstoffen vorgeworfen.
Der Antrag stammt vom rumänischen Abgeordneten Gheorghe Piperea aus der rechtskonservativen Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR). Beobachter halten es jedoch für unwahrscheinlich, dass der Vorstoß die erforderliche Zweidrittelmehrheit erreicht. Ein Erfolg des Antrags würde den Rücktritt der gesamten EU-Kommission nach sich ziehen.
pgr/jj/ch/al (dpa, afp, rtr, ap)
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