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PolitikGlobal

News kompakt: Hausarrest für Brasiliens Ex-Staatschef

5. August 2025

Der Rechtspopulist Jair Bolsonaro soll gegen gerichtliche Auflagen verstoßen haben. Der ukrainische Präsident Selenskyj besucht Soldaten an der Front. Das Wichtigste in Kürze.

Brasilien Brasília 2025 | Ex-Präsident Jair Bolsonaro mit elektronischer Fußfessel
Darf nur noch von seinen Anwälten und nahen Angehörigen besucht werden: Brasiliens ehemaliger Präsident Jair Bolsonaro (Archivbild)Bild: Evaristo Sa/AFP

Der Oberste Gerichtshof in Brasilien hat über den früheren Präsidenten Jair Bolsonaro Hausarrest verhängt. Zur Begründung hieß es, der 70-Jährige habe gegen gerichtliche Auflagen verstoßen. So habe er trotz eines Verbots soziale Medien genutzt und mit Hilfe Verbündeter Inhalte verbreiten lassen, die zu Angriffen auf die Justiz angestachelt hätten. Bolsonaro darf nur noch von seinen Anwälten und von nahen Angehörigen besucht werden. Bereits seit Mitte Juli trägt er eine elektronische Fußfessel.

Der rechtspopulistische Ex-Präsident muss sich wegen seiner Rolle bei einem versuchten Staatsstreich in einem Prozess verantworten. Wenige Monate nach seiner Wahlniederlage von 2022 hatten Anhänger Bolsonaros den Kongress, das Oberste Gericht und den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Brasilia gestürmt.

Selenskyj auf Truppenbesuch im Nordosten der Ukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben Soldaten nahe der Front in der Region Charkiw besucht. Er habe sich mit Einheiten getroffen, die in der Nähe von Wowtschansk stationiert seien, teilte Selenskyj in Online-Netzwerken mit. Die Stadt ist fünf Kilometer von der russischen Grenze entfernt und wurde im Mai 2024 durch massive russische Angriffe fast vollständig zerstört.

Er habe mit den Soldaten unter anderem über die Nutzung von Drohnen im Abwehrkrieg gegen Russland gesprochen, erklärte Selenskyj. Die Armeeangehörigen hätten ihm zudem berichtet, dass mittlerweile "Söldner aus China, Tadschikistan, Usbekistan, Pakistan und afrikanischen Ländern" an der Seite Russlands kämpften. "Wir werden reagieren", kündigte Selenskyj an.

Spionageprozess gegen Mitarbeiter von AfD-Politiker Krah startet

Vor dem Oberlandesgericht in Dresden beginnt an diesem Dienstag der Prozess gegen einen früheren Angestellten des AfD-Politikers Maximilian Krah. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, er habe seit 2002 für einen chinesischen Geheimdienst gearbeitet und seine Funktion als Assistent des damaligen Europaabgeordneten genutzt, um teils sensible Informationen zu sammeln. Außerdem habe er chinesische Dissidenten ausgespäht.

Der Mann, der die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, war 2024 in Dresden festgenommen worden. Neben ihm steht auch eine mutmaßliche Komplizin vor Gericht, die für ein Logistikunternehmen am Flughafen Leipzig/Halle tätig war. Sie soll wiederholt Daten über Flüge, Fracht und Passagiere übermittelt haben. Krah war bis März Mitglied des EU-Parlaments. Seither sitzt er für die AfD im Deutschen Bundestag.

Ex-Europaabgeordneter und jetziges Mitglied des Deutschen Bundestages: Maximilian Krah (Archivbild)Bild: Bernd von Jutrczenka/dpa/picture alliance

Weltweites Ringen um Abkommen zu Plastikmüll

Vor einer neuen Verhandlungsrunde über ein weltweites Abkommen zum Plastikmüll haben Mediziner vor dem Gesundheitsrisiko durch Plastikabfälle gewarnt. Plastik verursache Krankheiten und könne bei Säuglingen ebenso wie im hohen Alter zum Tode führen, betonten sie in einem Beitrag für das Fachmagazin "The Lancet". Sie warnten zudem vor Mikroplastik. Die winzigen Kunststoffpartikel wurden auch im menschlichen Gehirn nachgewiesen.

Unterhändler aus fast 180 Ländern beraten von diesem Dienstag an in Genf über Wege für ein globales Abkommen zur Reduzierung des Plastikmülls. Insbesondere ölproduzierende Staaten, welche die Ausgangsstoffe für Plastik liefern, lehnen verbindliche Vorschriften jedoch ab.

Sturm "Floris" sorgt in Großbritannien für Chaos

Ein ungewöhnlich heftiger Sommersturm ist über den Norden Englands und über Schottland hinweggefegt. "Floris" ließ Bäume umstürzen und legte den Zugverkehr lahm. Die Windböen mit Geschwindigkeiten von 132 Kilometer pro Stunde waren die stärksten, die jemals im August in Schottland gemessen wurden. Die britischen Behörden riefen die zweithöchste Windwarnstufe aus.

In der schottischen Stadt Glasgow fiel ein Baum auf eine Oberleitung und löste einen Brand aus. In Aberdeenshire blockierten umgestürzte Bäume mehrere Straßen. Nach Angaben der schottischen Stromversorger waren mehr als 22.000 Haushalte zeitweilig ohne Strom. Auch in Irland kam es bei der Elektrizitätsversorgung zu Ausfällen. "Floris" ist bereits der sechste Sturm in Großbritannien seit September vergangenen Jahres.

Fallen unter das Washingtoner Artenschutzübereinkommen: Afrikanische ElefantenBild: Artush Foto/Zoonar/picture alliance

Spaniens Polizei meldet Schlag gegen illegalen Elfenbeinhandel

Bei einem Einsatz gegen illegalen Elfenbeinhandel hat die Polizei in Spanien zahlreiche Schnitzereien aus Stoßzähnen von Elefanten beschlagnahmt. Insgesamt seien 126 Teile unterschiedlicher Größe sichergestellt worden, teilten die Behörden mit. Darunter sei ein 1,77 Meter langer und 22 Kilogramm schwerer Stoßzahn, der vermutlich aus dem 19. Jahrhundert stamme. Eine Frau wurde laut Polizei festgenommen. Zudem werde gegen vier weitere Verdächtige ermittelt.

Die Razzia richtete sich gegen ein Handelsunternehmen in Spaniens östlicher Region Valencia. Elefanten sind durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen geschützt. Wegen der Nachfrage nach Elfenbein werden sie aber immer wieder von Wilderern getötet.

jj/se/haz (dpa, afp, rtr)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.