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PolitikGlobal

News kompakt: Iran ruft europäische Botschafter zurück

27. September 2025

Der Iran wirft Deutschland, Frankreich und Großbritannien "unverantwortliches Verhalten" vor. Die Ukraine meldet Drohnen an der Grenze zu Ungarn und vermutet Spionage. Das Wichtigste in Kürze.

Die Flagge der Vereinten Nationen und die Flagge des Iran nebeneinander
In der Nacht zu Sonntag könnten UN-Sanktionen gegen den Iran wieder in Kraft tretenBild: Spencer Platt/Getty Images/AFP

Angesichts drohender Sanktionen wegen seines Atomprogramms hat der Iran seine Botschafter in Deutschland, Frankreich und Großbritannien zu Konsultationen nach Teheran zurückbeordert. Grund sei das "unverantwortliche Verhalten" der drei Staaten, die eine Wiedereinsetzung aufgehobener UN-Sanktionen unterstützen, berichtete das staatliche Fernsehen. Zuvor hatte eine Mehrheit im UN-Sicherheitsrat einen von China und Russland eingebrachten Resolutionsentwurf abgelehnt, der Teheran mehr Zeit für Verhandlungen einräumen sollte.

Westliche Staaten werfen dem Iran vor, nach Atomwaffen zu streben. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ist der Iran das einzige Land ohne Nuklearwaffen, das Uran bis zu 60 Prozent anreichert. Für den Bau von Atomsprengköpfen wäre eine Anreicherung von 90 Prozent erforderlich.

Supreme Court erlaubt Trump Blockade von Auslandshilfen

Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat im Streit um Auslandshilfen einen vorläufigen Erfolg vor dem Obersten Gerichtshof erzielt. Der Supreme Court erlaubte es der Regierung, mehr als vier Milliarden Dollar bereits bewilligter Hilfsgelder einzufrieren. Dabei handelt es sich nicht um eine endgültige Entscheidung. Die Gelder bleiben blockiert, bis untere Instanzen den Fall weiter verhandelt haben.

Viele Hilfslieferungen kommen nicht mehr an, nachdem USAID seinen Betrieb eingestellt hatBild: John Falchetto/AFP/Getty Images

Trump hatte nach seinem Amtsantritt im Januar die US-Auslandshilfen eingefroren und anschließend über 80 Prozent der Programme der Entwicklungsbehörde USAID gestrichen. Am 1. Juli stellte die Behörde ihre Arbeit offiziell ein.

USA entziehen Kolumbiens Präsidenten das Visum

Die USA haben dem kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro wegen "aufwieglerischer Äußerungen" das Visum entzogen. Das US-Außenministerium teilte am Freitag mit, Petro habe US-Soldaten öffentlich zur Befehlsverweigerung gegenüber Präsident Donald Trump aufgerufen. Vor dem UN-Hauptquartier in New York hatte Petro erklärt, er fordere "alle Soldaten der Armee der Vereinigten Staaten auf, ihre Waffen nicht auf Menschen zu richten" und Befehle Trumps zu missachten.

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro vor der UN-GeneralversammlungBild: Leonardo Munoz/AFP

Eine Stellungnahme des Präsidentenbüros oder des kolumbianischen Außenministeriums lag zunächst nicht vor. Petro hält sich derzeit anlässlich der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York auf. Bereits am Dienstag hatte er in seiner Rede vor der Vollversammlung den US-Präsidenten scharf kritisiert.

Trump sieht Chancen auf Frieden zwischen Israel und Hamas

US-Präsident Donald Trump sieht nach eigenen Angaben gute Aussichten auf eine Einigung im Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Auf seiner Plattform Truth Social erklärte er, nach "so vielen Jahrzehnten" gebe es "mehr guten Willen und Enthusiasmus für eine Einigung" als je zuvor. Er sprach von "inspirierenden und produktiven Gesprächen" mit Vertretern aus dem Nahen Osten.

US-Präsident Trump zeigt sich vor Journalisten zuversichtlich, bald eine Einigung zwischen Israel und der islamistischen Hamas zu erzielenBild: Aaron Schwartz/Sipa USA/picture alliance

Nach Trumps Angaben laufen seit vier Tagen intensive Verhandlungen, an denen alle Länder der Region beteiligt seien. Diese würden so lange fortgesetzt, bis eine Lösung erreicht sei. Auch Israel sei informiert, die Hamas, die von zahlreichen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird, wisse ebenfalls von den Gesprächen. Der genaue Stand der indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen bleibt jedoch unklar.

Präsident Selenskyj meldet mutmaßliche ungarische Drohnen über Ukraine

Die Ukraine beschuldigt Ungarn, Aufklärungsflüge mit Drohnen über ukrainischem Territorium durchgeführt zu haben. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte in sozialen Medien, die Drohnen hätten möglicherweise Industrieanlagen nahe der Grenze ausspioniert.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beschuldigt Ungarn, Drohnen möglicherweise zur Spionage zu nutzenBild: Selcuk Acar/Anadolu/picture alliance

Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó wies die Vorwürfe zurück und sprach von einer "anti-ungarischen Besessenheit" Selenskyjs. Dieser beginne, "Dinge zu sehen, die nicht da sind". Die Beziehung der beiden Länder ist angespannt. Erst am Freitag hatte Kyjiw drei hochrangigen ungarischen Militärvertretern die Einreise untersagt - als Reaktion auf ein ungarisches Einreiseverbot im Juli gegen drei ukrainische Offiziere.

Kreml kritisiert Abschussdrohungen der NATO

Der Kreml hat die von der NATO betonte Bereitschaft kritisiert, bei Luftraumverletzungen notfalls russische Flugzeuge abzuschießen. Die Stimmung in Europa heize sich "selbst immer weiter auf", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow im russischen Staatsfernsehen. Zugleich wies er erneut Vorwürfe zurück, russische Jets hätten den estnischen Luftraum verletzt. Dafür gebe es "keinerlei Beweise", so Peskow.

Kremlsprecher Dmitri Peskow Anfang September 2025Bild: Erik Romanenko/TASS/ZUMA/picture alliance

Die NATO-Staaten hatten sich am Dienstag auf Antrag Estlands zu einer Sondersitzung in Brüssel getroffen. Anlass war der rund zwölfminütige Flug von drei russischen Kampfflugzeugen über dem estnischen Luftraum. In der anschließenden Erklärung warnte die Militärallianz unter Androhung von Gewalt vor weiteren Grenzverletzungen.

pgr/pg/ack (dpa, afp, rtr, ap, rtr)

Dieser Nachrichtenüberblick wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.

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