News kompakt: Israel deutet Ende des Kriegs in Gaza an
1. Juli 2025
Eine Woche nach Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran zeichnet sich laut dem israelischen Verteidigungsminister Israel Katz auch ein Ende des Kriegs mit der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen ab. "Wir stehen nun vor dem Abschluss des Einsatzes in Gaza", sagte Katz nach Angaben seines Büros. Er erinnerte demnach auch an die Ziele, die Israel in dem Krieg erreichen wollte, darunter die Freilassung aller Geiseln.
US-Präsident Donald Trump hatte vor wenigen Tagen erklärt, er rechne in der nächsten Woche mit einer Feuerpause in dem palästinensischen Küstenstreifen. Einzelheiten nannte er nicht.
Nach Informationen der israelischen Internetzeitung "Times of Israel" fliegt der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Kürze nach Washington. Er werde Trump am Montag im Weißen Haus treffen, schreibt das Blatt.
USA heben Sanktionen gegen Syrien auf
Ein halbes Jahr nach dem Machtwechsel in Syrien hat Präsident Donald Trump per Dekret die Strafmaßnahmen der USA gegen das Land formell aufgehoben. Er hatte den Schritt im Mai angekündigt. Mit dem Ende der Sanktionen solle Syriens Weg zu Stabilität und Frieden gefördert und unterstützt werden, sagte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt. Weiter bestehen bleiben die Sanktionen gegen den langjährigen früheren Machthaber Baschar al-Assad und Mitglieder seiner damaligen Regierung.
US-Außenminister Marco Rubio erklärte im Onlinedienst X, er werde prüfen, ob Syrien zudem von der Liste der den Terrorismus unterstützenden Staaten gestrichen werden könne.
Türkische Behörden gehen weiter gegen Opposition vor
In der Türkei ist ein zehntägiges Sendeverbot gegen einen oppositionsnahen Fernsehsender verhängt worden. Die Medienaufsichtsbehörde RTÜK wirft dem Sender Halk TV "Aufstachelung zum Hass" vor. Es geht um die Äußerung eines von dem Sender eingeladenen Gastes. Dieser hatte gesagt, die Türkei werde "nicht religiöser, sondern sektenartiger". Halk TV steht der größten Oppositionspartei im Land, der sozialdemokratischen CHP, nahe.
Unterdessen erhob die Staatsanwaltschaft eine neue Anklage gegen den inhaftierten ehemaligen Bürgermeister von Istanbul, Ekrem Imamoglu. Dem beliebten CHP-Politiker wird zur Last gelegt, nach seiner Festnahme im März während einer Gerichtsverhandlung zwei Staatsanwälte beleidigt zu haben, wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtet.
Heftige Waldbrände wüten in der Türkei
Mehr als 50.000 Menschen sind in der Türkei nach Angaben des Katastrophenschutzes vor Wald- und Buschbränden in Sicherheit gebracht worden. 41 Gemeinden seien von Evakuierungsmaßnahmen betroffen, teilte die Behörde weiter mit. Allein in der westlichen Provinz Izmir kämpften etwa 1000 Feuerwehrleute am Boden und aus der Luft gegen die Flammen. Fernsehbilder zeigten bis auf die Grundmauern niedergebrannte Wohnhäuser. Betroffen sind zudem die türkischen Provinzen Bilecik und Hatay.
Wechsel an der EU-Ratsspitze
Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der Europäischen Union übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig die Nachfolge von Polen an. Dänische Regierungsvertreter werden bis zum Jahresende Ministertreffen leiten und als Vermittler bei Meinungsverschiedenheiten unter den 27 EU-Staaten auftreten.
Dänemark praktiziert eine restriktive Asylpolitik und gehört zu den entschiedensten Unterstützern der Ukraine. Das Land hat - wie Deutschland - seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 seine Verteidigungsausgaben deutlich erhöht. Dänemark spielt auch eine wichtige Rolle bei der Überwachung des Ostseeraums und dessen Schutz vor Angriffen auf Infrastruktureinrichtungen wie Unterseekabel.
Ältester ungelöster Mordfall in Großbritannien aufgeklärt
Ein 92 Jahre alter Mann ist in Großbritannien wegen eines beinahe 60 Jahre zurückliegenden Mordes verurteilt worden. Es handelt sich Berichten zufolge um den ältesten sogenannten Cold Case der britischen Polizeigeschichte. Eine Jury in Bristol befand den Mann nun schuldig, im Jahr 1967 eine 75-jährige Frau in ihrem eigenen Haus vergewaltigt und erwürgt zu haben. Obwohl er seine Fingerabdrücke hinterlassen hatte und die Polizei sie mit den Abdrücken von 19.000 Jungen und Männern abglich, konnte der Täter damals nicht ermittelt werden.
Spermaspuren auf dem Rock des Opfers konnten nun aber mit hoher Wahrscheinlichkeit dem 92-Jährigen zugeordnet werden. Seine DNA war bei einem anderen Vorfall im Jahr 2012 in die Datenbank der Polizei gelangt. "Verbrechen dieses Ausmaßes dürfen niemals ungesühnt bleiben", sagte Chefermittler Dave Marchant.
se/jj/fab (dpa, rtr, ap, afp, timesofisrael.com)
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