News kompakt: Israel droht Hisbollah-Miliz im Südlibanon
3. November 2025
Israel wirft der Hisbollah einen Wiederaufbau ihres Waffenarsenals vor und droht der pro-iranischen Miliz im Südlibanon mit neuen Angriffen. Israel werde sein "Recht auf Selbstverteidigung" gemäß den Bedingungen der seit einem Jahr geltenden Waffenruhe ausüben, sagte Regierungschef Benjamin Netanjahu.
Am Samstag waren nach libanesischen Angaben vier Menschen bei einem israelischen Drohnenangriff in der südlichen Region Nabatije im Libanon getötet worden. Laut der israelischen Armee gehörten die Getöteten der Hisbollah-Eliteeinheit Radwan an. Libanons Regierung hatte im August einen Plan der USA angenommen, die Hisbollah zu entwaffnen. Bis Ende des Jahres soll die Schiitenmiliz ihre Waffen abgeben. Diesem Zeitplan hat die Hisbollah aber nie zugestimmt.
Die Hisbollah wird von den USA, Deutschland und mehreren sunnitischen arabischen Staaten als Terrororganisation eingestuft. Sie wird vom Iran unterstützt. Die EU listet den bewaffneten Flügel der Hisbollah als Terrorgruppe.
USA: Atomwaffentests nur eingeschränkt
Bei den angekündigten Atomwaffentests in den USA soll es keine nuklearen Explosionen geben. Die Tests seien Systemtests, sagte Energieminister Chris Wright dem TV-Sender Fox News. Man werde neue Waffensysteme testen. Man prüfe dabei alle anderen Teile einer Atomwaffe.
US-Präsident Donald Trump warf in einem Interview des TV-Senders CBS Russland und China heimliche Atomwaffentests vor. Russland und China nähmen Tests vor, aber sie sprächen nicht darüber. Auch in Nordkorea und Pakistan würden Versuche vorgenommen. Trump erklärte, die USA wollten nicht das einzige Land sein, das keine Tests vornehme.
Atomanlagen im Iran sollen noch leistungsfähiger werden
Der Iran will die durch israelische und amerikanische Angriffe im Juni beschädigten Atomanlagen wieder aufbauen. Die Zerstörung von Gebäuden und Fabriken sei kein Problem, man werde sie wieder errichten - und zwar mit noch größerer Stärke, sagte der iranische Präsident Massud Peseschkian. Er äußerte sich bei einem Besuch der nationalen Atomenergiebehörde. Die Islamische Republik strebe allerdings keine Atomwaffen an, bekräftigte Peseschkian.
Israel und die USA hatten ihre Angriffe damit begründet, dass die Einrichtungen Teil eines Programms zur Entwicklung von Kernwaffen seien. Die Führung in Teheran erklärt stets, das Atomprogramm diene rein zivilen Zwecken. US-Präsident Donald Trump hat für den Fall einer Wiederinbetriebnahme der Anlagen mit neuen Angriffen gedroht.
Wadephul für Äußerung zu syrischen Flüchtlingen in der Kritik
In der Debatte über die Rückkehr syrischer Flüchtlinge in ihre Heimat wird Bundesaußenminister Johann Wadephul auch von Parteikollegen kritisiert. Sven Schulze, Bundespräsidiumsmitglied der CDU, machte gegenüber der "Bild"-Zeitung deutlich, dass mit dem Ende des syrischen Bürgerkriegs der Fluchtgrund entfallen sei. Somit müsse jetzt ganz gezielt an einer Strategie zur schnellen Rückkehr dieser Menschen gearbeitet werden, forderte Schulze. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Unionsfraktion, Günter Krings, argumentierte ähnlich in einem Interview der "Bild"-Zeitung. Der Zerstörungsgrad eines Landes sei als Argument gegen eine Rückkehr ungeeignet, sagte Krings.
Wadephul hatte sich bei einem Besuch in Syrien in der vergangenen Woche zurückhaltend über eine mögliche Rückkehr syrischer Flüchtlinge aus Deutschland geäußert. Diese sei "zum jetzigen Zeitpunkt nur sehr eingeschränkt möglich", da in Syrien "sehr viel an Infrastruktur" zerstört sei.
Steinmeier würdigt Ghana als regionalen Player
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die seit Jahrzehnten bestehenden engen Beziehungen zwischen Deutschland und Ghana betont. Er wird an diesem Montag zu einem Besuch in dem westafrikanischen Staat erwartet. Im Vorfeld wies Steinmeier darauf hin, hier gebe es nicht nur enge wirtschaftliche Kontakte, sondern auch eine gute Kooperation in Wissenschaft und Gesundheitswesen.
Der Bundespräsident will mit der Reise nach Angaben seines Büros auch das Engagement Ghanas für Stabilität und Frieden in der Region würdigen. Die politische Partnerschaft solle gefestigt und die Zusammenarbeit noch ausgebaut werden, hieß es weiter. Steinmeier wird von einer Wirtschaftsdelegation begleitet.
Nur noch ein Tatverdächtiger nach Messerattacke in Großbritannien
Einer der Tatverdächtigen nach dem Messerangriff in einem Zug nahe der englischen Stadt Huntingdon ist wieder auf freiem Fuß. Wie die Polizei mitteilte, wurde der 35-jährige Mann ohne weitere Maßnahmen freigelassen. Er war durch Zeugenhinweise irrtümlich in Verdacht geraten. Der zweite Tatverdächtige, ein 32-jähriger Mann, ist in Gewahrsam. Das Motiv für den Angriff ist weiter unklar, einen terroristischen Hintergrund schließt die Polizei derzeit aus.
Bei dem Messerangriff am Samstagabend in einem Zug zwischen Doncaster in Nordengland und dem Londoner Bahnhof King's Cross wurden elf Menschen verletzt. Am Sonntagabend befand sich noch ein Verletzter in einem lebensbedrohlichen Zustand.
fab/se/apo (dpa, afp, ape, rtre)
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