News kompakt: Israel tötet Journalisten im Gazastreifen
11. August 2025
Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind nach Angaben des arabischen TV-Senders Al-Dschasira dessen Korrespondent Anas al-Scharif sowie vier weitere Mitarbeiter ums Leben gekommen. Das israelische Militär bestätigte den Tod al-Scharifs und erklärte, er habe eine Terrorzelle der islamistischen Hamas angeführt. Al-Scharif habe sich als Journalist ausgegeben und sei für Raketenangriffe auf israelische Zivilisten und Soldaten verantwortlich gewesen. Als Belege nannte die Armee nachrichtendienstliche Erkenntnisse und im Gazastreifen gefundene Dokumente.
Al-Dschasira wies die Vorwürfe zurück und erklärte, das israelische Militär habe keine von unabhängigen internationalen Stellen verifizierten Beweise vorgelegt, die die Anschuldigungen stützten.
Merz begründet Kurswechsel bei Waffenausfuhren nach Israel
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hat seine Entscheidung zum Stopp bestimmter Rüstungsexporte nach Israel verteidigt. Als Grund nannte er die Pläne der israelischen Regierung, im Kampf gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas die Kontrolle über Gaza-Stadt übernehmen zu wollen.
Deutschland werde Israel auch weiterhin helfen, sich zu verteidigen, sagte Merz dem Ersten Deutschen Fernsehen. Aber die Bundesregierung könne nicht Waffen liefern in einen Konflikt, der Hunderttausende zivile Opfer fordern könnte. Der deutsche Rüstungsexportstopp wird von Teilen von Merz' Christdemokraten und der Schwesterpartei CSU scharf kritisiert.
Mindestens ein Toter bei Erdbeben in der Türkei
Bei einem Erdbeben der Stärke 6,1 im Westen der Türkei ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Insgesamt wurden vier Menschen aus den Trümmern eines Hauses geborgen, wie Innenminister Ali Yerlikaya sagte. Drei werden demnach im Krankenhaus behandelt, ein Mann erlag seinen Verletzungen.
Das Epizentrum habe im Bezirk Sindirgi in der Provinz Balikesir gelegen, teilte die Katastrophenschutzbehörde AFAD mit. Das Beben war auch in den mehr als 200 Kilometer entfernten Millionenmetropolen Istanbul und Izmir zu spüren. Fernsehbilder zeigten mehrere eingestürzte Gebäude. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde gab es innerhalb einer Stunde sechs Nachbeben. Die Türkei und vor allem die Millionenmetropole Istanbul sind stark erdbebengefährdet. Erst im April hatte ein Erdbeben der Stärke 6,2 Istanbul erschüttert.
EU-Beratungen zu Trump-Putin-Treffen
Die Außenminister der Europäischen Union kommen an diesem Montag zu einer Online-Sondersitzung zusammen. Nach Angaben der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas wird es dabei um das geplante Treffen von Donald Trump und Wladimir Putin gehen. Die Präsidenten der USA und Russlands wollen am Freitag in Alaska über eine Beendigung des Ukraine-Krieges sprechen.
Kallas forderte, die Ukraine und die EU in ein mögliches US-russisches Abkommen einzubeziehen. Dies sei eine Frage der Sicherheit der Ukraine und ganz Europas, teilte die EU-Außenbeauftragte mit. Laut Kallas wollen die EU-Außenminister jetzt die nächsten Schritte besprechen.
Trump will Obdachlose aus der Hauptstadt vertreiben
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, gegen wohnungslose Menschen in der Hauptstadt Washington D.C. vorzugehen. Auf die Frage eines Reporters sagte der Republikaner, er werde sie "entfernen lassen". Zugleich übte Trump erneut scharfe Kritik an der Bürgermeisterin der US-Hauptstadt, Muriel Bowser. Sie müsse Washington "ordentlich verwalten", betonte er. Andernfalls habe er das Recht, die Kontrolle selbst zu übernehmen.
Der Präsident verfolgt seit längerem eine harte Linie in der Obdachlosenpolitik. Ende Juli hatte er eine Anordnung unterzeichnet, die es erleichtert, Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Suchtproblemen zwangsweise in Einrichtungen einzuweisen. Zudem sollen Bundesmittel bevorzugt an Städte fließen, die konsequent gegen illegales Campen, offenen Drogenkonsum und andere Formen von Straßenobdachlosigkeit vorgehen.
Weitere Hitzewelle in Europa kündigt sich an
In Frankreich erwarten Meteorologen erneut sehr hohe Temperaturen. Für mehr als die Hälfte des Landes gelte an diesem Montag eine Hitzewarnung, teilte der französische Wetterdienst Météo-France mit. Betroffen seien vor allem das Zentrum und der Süden Frankreichs. Wegen der Hitze, starker Winde und anhaltender Trockenheit kann es zu Flächenbränden kommen.
Neben Frankreich sind auch andere europäische Länder wie Spanien und Griechenland in erhöhter Waldbrand-Alarmbereitschaft. In Deutschland wird es ebenfalls heiß. Die höchsten Temperaturen von bis zu 38 Grad Celsius prognostiziert der Deutsche Wetterdienst für die Wochenmitte.
pgr/se/wa/AR (dpa, afp, rtr)
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