1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
PolitikGlobal

News kompakt: Kanzler Merz in den USA freundlich aufgenommen

6. Juni 2025

Die deutsche Regierung zieht ein positives Fazit der Gespräche im Weißen Haus. Der öffentlich ausgetragene Streit zwischen Elon Musk und Donald Trump eskaliert zu einer Schlammschlacht. Das Wichtigste in Kürze.

Bundeskanzler Friedrich Merz überreicht US-Präsident Donald Trump eine Geburtsurkunde seines Großvaters im Oval Office
Zum Auftakt seines Besuchs im Weißen Haus überreicht Kanzler Friedrich Merz eine Geburtsurkunde von Donalds Trumps Großvater als Gastgeschenk Bild: picture alliance/dpa/dpa Pool

Der deutsche Außenminister Johann Wadephul hat eine positive Bilanz des Treffens zwischen Bundeskanzler Friedrich Merz und US-Präsident Donald Trump gezogen. Die Gespräche im Weißen Haus in Washington seien ein "guter Auftakt" gewesen, sagte Wadephul im Zweiten Deutschen Fernsehen. Merz habe in Washington insbesondere zur Ukraine "seine Punkte machen können", erklärte der CDU-Politiker weiter.

Freundschaftlicher Umgangston im Oval Office: Bundeskanzler Friedrich Merz, US-Präsident Donald Trump und Vizepräsident J.D. Vance (v.l.n.r.) Bild: Kevin Lamarque/REUTERS

Beim Antrittsbesuch des Kanzlers am Donnerstag hatte eine gelöste Stimmung geherrscht, ganz anders als bei Besuchen einiger anderer ausländischer Gäste im Weißen Haus in den vergangenen Monaten. Trump lobte die Pläne der Bundesregierung für höhere Verteidigungsausgaben und sagte zu, die US-Truppen vorerst in Deutschland zu belassen.

Öffentliche Schlammschlacht zwischen Trump und Musk

Der öffentlich ausgetragene Streit zwischen den einstigen Vertrauten Elon Musk und US-Präsident Donald Trump eskaliert. Auslöser ist das vom Präsidenten vorangetriebene Haushalts- und Steuergesetz. Während des Gesprächs mit Bundeskanzler Friedrich Merz im Weißen Haus sagte Trump, Musk habe kein Problem mit dem Gesetz gehabt - bis er erfahren habe, dass auch eine Kürzung milliardenschwerer Subventionen für Elektrofahrzeuge dazugehöre. Musk nannte das eine Lüge.

Tech-Milliardär Elon Musk (l.) und US-Präsident Donald Trump bei einer Pressekonferenz Ende Mai im Weißen Haus Bild: Francis Chung/Pool/Sipa USA/picture alliance

Kurz darauf behauptete der Tech-Milliardär in den sozialen Medien, Trumps Name finde sich in den geheimen Unterlagen zum 2019 gestorbenen berüchtigten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Trump müsse des Amtes enthoben werden. Der US-Präsident wiederum drohte mit finanziellen Konsequenzen für Musks Unternehmen. Die Tesla-Aktie verlor zum US-Handelsschluss mehr als 14 Prozent.

Donald Trump telefoniert mit Xi Jinping

Die USA und China wollen ihre Handelsgespräche bald fortsetzen. Das kündigte US-Präsident Donald Trump nach einem Telefonat mit Chinas Staatschef Xi Jinping auf seiner Plattform Truth Social an. Es war das erste Gespräch der beiden Präsidenten in Trumps zweiter Amtszeit. Thema des Telefonats war laut Trump die Umsetzung der Handelsvereinbarung von Mitte Mai, insbesondere die Lieferung Seltener Erden, bei der es "positive Ergebnisse" gegeben habe. China dominiert den Weltmarkt für diesen Rohstoff. Die Metalle der Seltenen Erden sind für die Herstellung vieler Produkte sehr wichtig. 

Gelände zum Abbau Seltener Erden in der Inneren Mongolei in Nordchina (Archivbild) Bild: imago stock&people

Der Handelskonflikt der beiden größten Volkswirtschaften hält die Weltwirtschaft in Atem. Zwischenzeitlich hatten die USA die Zölle auf Einfuhren aus China in mehreren Schritten auf 145 Prozent erhöht, worauf Peking wiederum mit Gegenzöllen reagierte. 

Schwerer russischer Luftangriff auf Ukraine

Die russischen Streitkräfte haben die Ukraine in der Nacht zum Freitag mit einer ungewöhnlich heftigen Welle von Drohnenangriffen und Marschflugkörpern überzogen. Mehrere Nachrichtenportale berichteten von massiven Angriffen auf die Hauptstadt Kyjiw sowie auf andere größere Städte und Regionen im Westen des Landes.

Nach dem russischen Luftangriff auf Kyjiw Bild: Gleb Garanich/REUTERS

In Kyjiw seien mindestens vier Menschen getötet und 20 weitere verletzt worden, meldeten ukrainische Onlinemedien unter Berufung auf Bürgermeister Vitali Klitschko. Mehrere Wohnhäuser hätten gebrannt. In allen Regionen der Ukraine sei Luftalarm ausgelöst worden.

EU beendet Zollvorteile mit Ukraine

Die Europäische Union hat Handelsvorteile für die Ukraine auslaufen lassen, mit denen das von Russland angegriffene Land drei Jahre lang unterstützt wurde. Um Mitternacht traten nach Angaben der EU-Kommission Übergangsregeln in Kraft. Sie sollen bis zu einem neuen Handelsabkommen gelten.  

Rund 100 Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 hatte die EU ukrainische Waren von Einfuhrzöllen ausgenommen. Damit sollte die Wirtschaft des Landes gestärkt werden. Der Schritt war von vielen europäischen Bauern scharf kritisiert worden, vor allem in östlichen Nachbarländern wie Polen und Ungarn. Sie beklagten eine unverhältnismäßige Konkurrenz durch günstige Agrarimporte aus der Ukraine.

Studenten demonstrieren Ende Mai an der Universität Harvard für weitere Unabhängigkeit Bild: Rick Friedman/AFP

Richterin stoppt Trumps Einreiseverbot für Harvard-Studenten

Eine Bundesrichterin in Boston im US-Staat Massachusetts hat die jüngste Verordnung von Präsident Donald Trump zur Eliteuniversität Harvard vorerst mit einer einstweiligen Verfügung blockiert. Laut Trumps Anordnung sollte den meisten ausländischen Staatsbürgern, die in Harvard studieren wollen, die Einreise in die USA verweigert werden. Bezirksrichterin Allison Burroughs argumentierte, Trumps Erlass würde der Universität in Cambridge "unmittelbaren und irreparablen Schaden" zufügen, bevor Gerichte Gelegenheit hätten, den Fall zu prüfen.

se/pgr (dpa, afp, ap, rtr)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.