News kompakt: Kein US-Fördergeld mehr für Elite-Uni Harvard
15. April 2025
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat der privaten Elite-Universität Harvard Bundesmittel in Höhe von 2,3 Milliarden Dollar gesperrt. Zuvor hatte der Präsident der renommierten Hochschule, Alan Garber, in einem offenen Brief die Unabhängigkeit der Uni verteidigt. Keine Regierung sollte vorschreiben, was private Universitäten lehren dürfen, wen sie aufnehmen und einstellen dürfen, heißt es darin unter anderem.
Die Hochschule mit Sitz in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts war aufgefordert worden, ausländische Studenten bei Verstoß gegen Verhaltensregeln den Bundesbehörden zu melden. Außerdem sollte Harvard die Meinungsvielfalt unter Hochschülern und Uni-Personal überprüfen lassen sowie die Zulassung von Studenten und die Einstellung von Mitarbeitern nach Diversitätskriterien beenden.
El Salvador hält an irrtümlicher Inhaftierung von Abrego Garcia fest
Der irrtümlicherweise aus den USA nach El Salvador abgeschobene junge Mann Kilmar Abrego Garcia kann sich wenig Hoffnung auf eine Rückkehr machen. El Salvadors Präsident Nayib Bukele erklärte bei einem Besuch im Weißen Haus in Washington, die Forderung nach Garcias Rückkehr sei absurd.
Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hatte die Regierung von US-Präsident Donald Trumpaufgefordert, die Rückführung des 29-jährigen salvadorianischen Einwanderers zu unterstützen. Garcia ist mit einer US-Bürgerin verheiratet.
Er war Mitte März festgenommen, ohne Gerichtsverfahren nach El Salvador ausgeflogen und dort in dem berüchtigten Gefängnis CECOT inhaftiert worden.
Ungarn schränkt LGBTQ-Rechte weiter ein
Das Parlament in Ungarn hat die Rechte von Angehörigen sexueller Minderheiten weiter eingeschränkt. In der Verfassung des Landes ist nun verankert, dass ein Mensch ausschließlich als Mann oder Frau definiert werden kann. Non-binäre Personen sollen nicht als solche anerkannt werden.
Die Volksvertretung in Budapest billigte zudem eine weitere Verfassungsänderung, die nach Ansicht von Kritikern das bereits vorher beschlossene Verbot sogenannter Pride-Paraden stützt. Bei solchen Paraden demonstrieren Menschen für die Rechte von schwulen, bisexuellen, transidenten und queeren Menschen. Die Änderungsanträge hatte das rechtsnationale Regierungslager von Ministerpräsident Viktor Orban eingebracht.
Europa ist der sich am schnellsten erwärmende Kontinent
Mit Rekordtemperaturen in Zentral-, Ost- und Südosteuropa ist 2024 das wärmste Jahr auf dem Kontinent seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen. Das geht aus einem gemeinsamen Bericht des EU-Klimadienstes Copernicus und der Weltwetterorganisation (WMO) hervor. Europa sei der sich am schnellsten erwärmende Kontinent, so die Experten weiter. Das Klima dort war laut den Fachleuten durch ein ausgeprägtes Ost-West-Gefälle gekennzeichnet: Im Westen war es 2024 im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt zu nass, im Osten zu trocken.
Zu warm waren auch die europäischen Meere. Die durchschnittliche Meeresoberflächentemperatur lag insgesamt um 0,7 Grad Celsius höher als im langjährigen Durchschnitt, im Mittelmeer war es sogar ein Plus von 1,2 Grad.
Baerbock kündigt umfangreiche Sudan-Hilfe an
Zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns im Sudan stellt Deutschland weitere Gelder für die humanitäre Hilfe bereit. Die geschäftsführende Außenministerin Annalena Baerbock sagte 125 Millionen Euro zu. Deutschland übernehme Verantwortung, um das Leid der Menschen in der Region zu lindern und die Lage in den Nachbarländern zu stabilisieren, erklärte Baerbock. Sie nimmt an diesem Dienstag an einer Sudan-Konferenz in London teil, die die Bundesrepublik gemeinsam mit Großbritannien, Frankreich, der EU und der Afrikanischen Union ausrichtet.
Während des Bürgerkriegs in dem nordostafrikanischen Staat wurden nach Angaben der Vereinten Nationen insgesamt 13 Millionen Menschen vertrieben. 88 Prozent von ihnen seien Frauen und Kinder, berichtete das UN-Flüchtlingshilfswerk.
Deutscher Bundestag legt Kanzlerwahl-Termin fest
Die Wahl von Friedrich Merz zum neuen Bundeskanzler soll am 6. Mai stattfinden. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner bereite für diesen Tag die Einberufung des Parlaments vor, teilte der Bundestag in Berlin mit. Merz will als Chef der konservativen CDU eine Regierung mit der kleineren Schwesterpartei CSU und den Sozialdemokraten (SPD) bilden.
Der Termin zur Kanzlerwahl steht unter dem Vorbehalt, dass alle Parteien den ausgehandelten Koalitionsvertrag billigen. Der CSU-Vorstand hat dem Abkommen bereits zugestimmt, die CDU entscheidet Ende April auf einem sogenannten Kleinen Parteitag. Die SPD lässt ihre Mitglieder über das 144 Seiten starke Vertragswerk abstimmen. Eine zweiwöchige Online-Befragung startete an diesem Dienstag.
se/sti/wa (dpa, afp, rtr, ap, epd)
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