News kompakt: Macron sucht wieder einen neuen Regierungschef
9. September 2025
In Frankreich ist die Regierung schon wieder gescheitert. Der erst vor neun Monaten angetretene Premierminister François Bayrou verlor am Montag wie erwartet eine Vertrauensabstimmung in der Nationalversammlung in Paris. Er hatte sie selbst im Streit über die Haushaltspolitik des stark defizitären Euro-Landes initiiert. Präsident Emmanuel Macron will Bayrou heute empfangen, um den Rücktritt von dessen Minderheitsregierung anzunehmen. Schon in den nächsten Tagen wolle der Staatschef einen Nachfolger bestimmen, hieß es aus dem Élysée-Palast. Es wäre der fünfte Premier binnen zwei Jahren.
Die Ausgangslage ist kompliziert. Im Parlament stehen sich Macrons Liberale, das linke Lager und die Rechtsnationalen um Marine Le Pen als drei große Blöcke gegenüber. Keiner von ihnen verfügt über eine eigene Mehrheit.
Sozialdemokraten atmen nach Parlamentswahl in Norwegen auf
In Norwegen hat die Regierung von Ministerpräsident Jonas Gahr Støre nach der Parlamentswahl gute Aussichten auf eine zweite Amtszeit. Stärkste Kraft wurde Støres sozialdemokratische Arbeiterpartei. Sie erhielt laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis 28,2 Prozent der Stimmen. Zusammen mit vier kleineren, linksgerichteten Parteien kommt das Mitte-Links-Bündnis auf 87 Sitze im Parlament. 85 Mandate sind für eine Mehrheit erforderlich.
Die rechtspopulistische Fortschrittspartei konnte ihren Stimmenanteil bei der Wahl mehr als verdoppeln. Sie landete mit 23,9 Prozent auf dem zweiten Platz.
Baerbock wird als Präsidentin der UN-Vollversammlung vereidigt
An diesem Dienstag beginnen die Vereinten Nationen ihre mehrwöchige Generalversammlung. Sie findet erstmals unter der Leitung der früheren deutschen Außenministerin Annalena Baerbock statt. Zum Auftakt wird sie dazu in New York als Präsidentin der UN-Vollversammlung vereidigt. Baerbock hat das protokollarische Amt für ein Jahr inne.
Belastet wird die diesjährige Generalversammlung durch den Konflikt um die geplante Anerkennung eines Palästinenserstaates durch Frankreich und andere westliche Länder. Deutschland will sich dem nicht anschließen. Die Voraussetzungen dafür seien in keiner Weise erfüllt, erklärte Bundeskanzler Friedrich Merz.
Pakistan schiebt weiter nach Afghanistan ab
Trotz einer Aufnahmezusage aus Deutschland hat Pakistan abermals Menschen nach Afghanistan abgeschoben. Das Auswärtige Amt in Berlin geht von 20 bis 30 Personen aus, wie ein Ministeriumssprecher mitteilte. Insgesamt seien damit 230 Menschen aus dieser Gruppe der besonders Gefährdeten zur Rückkehr in das von den islamistischen Taliban regierte Land gezwungen worden.
Zwischen zehn und 15 Afghanen mit Aufnahmezusage befänden sich zudem in Pakistan in einem Abschiebelager, sagte der Sprecher. Ungeachtet dieser Abschiebepraxis lehnt es das Bundesinnenministerium nach eigenen Angaben weiter ab, für die Betroffenen die Prüfverfahren bei der Visa-Vergabe zu verkürzen.
Afrikas Mega-Staudamm nimmt vollen Betrieb auf
Im Norden Äthiopiens wird der größte Staudamm Afrikas offiziell in Betrieb genommen. Er staut im Norden des Landes den Blauen Nil nahe der Grenze zum Sudan. Der 1800 Meter lange und 170 Meter hohe "Grand Ethiopian Renaissance Dam" gilt als Prestigeprojekt des Landes am Horn von Afrika. Mit einer Leistung von mehr als 5000 Megawatt soll das Wasserkraftwerk die bisherige Stromerzeugung in Äthiopien verdoppeln. Fast die Hälfte der 120 Millionen Einwohner hat bislang keinen Zugang zu Elektrizität.
Der Bau des Damms führte zu erheblichen Spannungen mit den beiden flussabwärts gelegenen Nil-Anrainerstaaten Sudan und Ägypten. Sie sehen ihre Wasserversorgung bedroht.
IAA Mobility startet in München
In Bayerns Landeshauptstadt München beginnt an diesem Dienstag die Internationale Automobilmesse IAA Mobility. Bis Freitag zeigen rund 750 Aussteller Fachbesuchern ihre Neuheiten rund um das Thema Mobilität. Die zuletzt strauchelnden deutschen Autobauer wollen die Messe für einen Befreiungsschlag nutzen und eine Vielzahl an neuen Modellen präsentieren.
Doch auch die Konkurrenz aus China, insbesondere bei Elektroautos, ist groß: Mehr als einhundert Unternehmen aus der Volksrepublik sind bei der IAA vertreten - deutlich mehr als zwei Jahre zuvor.
se/AR/fab (dpa, afp, rtr, ap, kna, epd)
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