News kompakt: Massenproteste in der Türkei halten an
24. März 2025
In der Türkei sind nach der Absetzung und Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu wieder Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. In Istanbul versammelten sich Tausende vor der Stadtverwaltung auf dem Sarachane-Platz, trotz eines weiter geltenden Demonstrationsverbotes in der Millionenmetropole. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas gegen die Menge ein.
Imamoglu sitzt wegen angeblicher Korruption in Untersuchungshaft. Am Sonntag wurde er zudem als Bürgermeister "vorübergehend" abgesetzt. Ungeachtet dessen wählte die größte Oppositionspartei in der Türkei, die sozialdemokratische CHP, den 53-Jährigen zu ihrem Präsidentschaftskandidaten für die für 2028 geplante Wahl. Imamoglu gilt als aussichtsreichster Herausforderer des autoritär auftretenden Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Gedenken an Opfer des Germanwings-Absturzes vor zehn Jahren
Es war eine der größten Katastrophen der europäischen Luftfahrtgeschichte: 150 Menschen starben am 24. März 2015 bei dem Absturz einer Germanwings-Maschine in den französischen Alpen. Nach Überzeugung der Ermittler führte der psychisch kranke Copilot den Absturz absichtlich herbei, um sich das Leben zu nehmen.
Zehn Jahre danach wird an diesem Montag mit Blumen und Gebeten an die Opfer erinnert. Viele Angehörige sind an die Absturzstelle in der Nähe von Le Vernet im französischen Département Alpes-de-Haute-Provence gereist. Dort gibt es eine Gedenkfeier nur für die engsten Hinterbliebenen. Das Flugzeug der Tochtergesellschaft der Deutschen Lufthansa war auf dem Weg von Barcelona in Spanien nach Düsseldorf.
Arbeitsgruppen legen Ergebnisse zu Koalitionsverhandlungen vor
Die erste Etappe der Koalitionsverhandlungen zwischen konservativer Union aus CDU und CSU und Sozialdemokraten steht in Deutschlands Hauptstadt Berlin kurz vor dem Abschluss. Bis zum späten Montagnachmittag sollen die gemeinsamen Arbeitsgruppen die Ergebnisse ihrer Beratungen in schriftlicher Form abliefern - einige haben dies bereits am Wochenende erledigt.
Die Themen, bei denen es noch keine Einigkeit gibt, sollen in den nächsten Tagen im kleineren Kreis besprochen werden. Größere Differenzen gab es in den Arbeitsgruppen dem Vernehmen nach in den Bereichen Steuern, Sozialpolitik und Eindämmung der illegalen Migration.
Neue Waffenruhegespräche für Ukraine in Saudi-Arabien
Nach Beratungen mit Vertretern der Ukraine starten die USA an diesem Montag in Saudi-Arabien ihre neue Gesprächsrunde mit Russland. Anschließend wollen die US-Unterhändler in einer Art Pendeldiplomatie mögliche Wege zu einer Friedenslösung in der Ukraine ausloten. Wie die Tageszeitung "New York Times" berichtet, könnte es je nach Verlauf weitere Gespräche mit der Ukraine geben.
Die ukrainische Delegation bewertete die ersten Beratungen am Sonntagabend in der saudischen Hauptstadt Riad positiv. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff sagte dem US-Sender Fox News, er hoffe bei den Gesprächen in Saudi-Arabien auf "echte Fortschritte". Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dämpfte jedoch die Erwartungen. "Wir sind erst am Anfang dieses Weges", sagte er im russischen Staatsfernsehen.
Kanadischer Premier kündigt Neuwahl für Ende April an
Der neue kanadische Premierminister Mark Carney hat für Ende April eine vorgezogene Parlamentswahl angesetzt. Die Wahl werde am 28. April stattfinden, erklärte der Regierungschef. Er bitte die Kanadier um ein "starkes Mandat", um US-Präsident Donald Trump die Stirn zu bieten. Carney hatte in der vergangenen Woche die Nachfolge des bisherigen Premierministers Justin Trudeau angetreten, der zehn Jahre im Amt war.
Trump hatte in den vergangenen Monaten mehrfach gefordert, Kanada solle der 51. Bundesstaat der Vereinigten Staaten werden. Der US-Präsident verfolgt zudem eine aggressive Zollpolitik gegenüber dem nördlichen Nachbarland.
Israel will Behörde für Ausreise von Palästinensern schaffen
Die israelische Regierung will laut Medien-Berichten eine neue Behörde für eine "freiwillige" Ausreise von Palästinensern aus dem Gazastreifen einrichten. Diese solle dem Verteidigungsministerium unterstellt werden und die Ausreise in Drittländer "auf sicherem und kontrolliertem Wege" vorbereiten.
Die israelischen Medien beziehen sich auf eine Erklärung des Büros von Verteidigungsminister Israel Katz. Ausreisewilligen Menschen solle das Verlassen des abgeriegelten Küstenstreifens am Mittelmeer "unter Einhaltung des israelischen und internationalen Rechts und in Übereinstimmung mit der Vision von US-Präsident Donald Trump" ermöglicht werden, heißt es weiter.
se/AR/pg (dpa, afp, rtr, ap)
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