1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
PolitikGlobal

News kompakt: Nun sollen sich Selenskyj und Putin treffen

19. August 2025

Deutschlands Kanzler Merz bewertet das Gipfeltreffen in Washington zur Zukunft der Ukraine als produktiv. Der serbische Nationalistenführer Dodik verliert sein Präsidentenamt. Das Wichtigste in Kürze.

Portrait-Fotos von Selenskyj und Putin
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (l.) und Russlands Staatschef Wladimir Putin - sie sollen sich nach der Vorstellung von US-Präsident Donald Trump bald treffen Bild: Mandel Ngan/Andrew Caballero-Reynolds/AFP

US-Präsident Donald Trump strebt nach dem Gipfel in Washington jetzt ein Zweiertreffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Russlands Staatschef Wladimir Putin an. Danach solle es ein Dreiertreffen geben, an dem auch er teilnehmen werde, schreibt Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social.

Zuvor hatte er Selenskyj, mehrere europäische Staats- und Regierungschefs sowie die Spitzen der NATO und der EU-Kommission im Weißen Haus empfangen. Zum Auftakt war der US-Präsident mit Selenskyj zu einem Vier-Augen-Gespräch zusammengekommen.

Diese Mal wird auch breit gelächelt: US-Präsident Donald Trump begrüßt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor dem Weißen Haus Bild: Nathan Howard/REUTERS

Nach den Worten von Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz soll das Selenskyj-Putin-Treffen innerhalb der nächsten zwei Wochen stattfinden. Der Ort steht noch nicht fest. Merz hatte auch an den Beratungen in Washington teilgenommen. Er zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden. "Meine Erwartungen sind eigentlich nicht nur getroffen, sondern übertroffen worden", sagte der CDU-Politiker im Anschluss.

Ukraine greift Pipeline "Druschba" an

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben die nach Ungarn und in die Slowakei führende russische Erdölpipeline "Druschba" angegriffen. Die Attacke mit Drohnen sei bereits in der Nacht zum Montag auf die Ölpumpstation Nikolskoje im zentralrussischen Gebiet Tambow erfolgt, teilte der ukrainische Generalstab mit.

Ein Teil der Empfangsstation der "Druschba"-Pipeline in Ungarn (Archivbild) Bild: Attila Volgyi/Xinhua/picture alliance

In der Anlage sei ein Feuer ausgebrochen. Das Durchpumpen von Erdöl sei gestoppt worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Pumpstation ist gut 320 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

UN beklagen zunehmende Angriffe auf humanitäre Helfer

Zum Welttag der humanitären Hilfe an diesem Dienstag ziehen die Vereinten Nationen eine traurige Bilanz. Im vergangenen Jahr seien 383 Helfende getötet worden, teilten die UN in Genf mit. Damit sei die Zahl der Todesfälle unter humanitären Helfern im Vergleich zu 2023 um 31 Prozent gestiegen. Die meisten Todesopfer gab es im Gazastreifen und im Sudan. Ein Angriff auf einen Helfer sei ein Angriff auf alle Helfer, betonte UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher.

Fahrzeuge der Vereinten Nationen nach einem israelischen Angriff im Gazastreifen (22.01.2025) Bild: Abed Rahim Khatib/dpa/picture alliance

2024 wurden den Angaben zufolge außerdem weitere 308 Helfer während ihrer Arbeit verletzt, 125 entführt und 45 festgenommen. Der Welttag der humanitären Hilfe wird jedes Jahr am 19. August begangen, um die Arbeit von Helferinnen und Helfern in Krisen und Konflikten zu würdigen. Er wurde 2008 von der UN-Generalversammlung in New York ins Leben gerufen.

Serbischer Separatistenführer Dodik verliert Präsidentenamt

Der serbische Nationalistenführer Milorad Dodik ist nicht länger Präsident der Republika Srpska in Bosnien-Herzegowina. Ein Gericht in Bosnien-Herzegowina bestätigte jetzt die Absetzung des bosnischen Serbenführers. Die Richter wiesen Dodiks Einspruch gegen den entsprechenden Beschluss einer Wahlkommission ab.

Milorad Dodik (M.) will seine Absetzung nicht akzeptieren, obwohl alle Rechtsmittel ausgeschöpft sind Bild: Dragan Maksimović/DW

Bereits Anfang August hatte die staatliche Wahlkommission Dodik formal seines Amtes als Präsident der Republika Srpska enthoben. Zuvor hatte ein Gericht in Sarajevo Dodiks einjährige Haftstrafe und ein Berufsverbot von sechs Jahren bestätigt. Er war verurteilt worden, weil er sich Weisungen des Hohen UN-Repräsentanten im Land, Christian Schmidt, widersetzt hatte.

Anerkennen will Dodik das Urteil dennoch nicht. "Ich bin der Präsident der Republika Srpska", schrieb er am Montagabend in sozialen Netzwerken.

Wadephul warnt vor weiterer Instabilität im Indopazifik

Deutschlands Außenminister Johann Wadephul hat China und Nordkorea vorgeworfen, die internationale Stabilität mit aggressiven Aktionen zu bedrohen. Es gelte stets, Grenzen dürften nicht durch Gewalt verschoben werden, sagte der CDU-Politiker während seines Japan-Besuchs.

Außenminister Johann Wadephul besucht den US-Marinestützpunkt in Yokosuka Bild: Thomas Imo/photothek.de/picture alliance

Im Indopazifik sei man mit China konfrontiert, das erheblich aufrüste und seine Armee führend in der Welt machen wolle, sagte Wadephul. Nordkorea führe regelmäßig völkerrechtswidrige Tests ballistischer Raketen durch und unterstütze mit Soldaten Russlands völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine, so der deutsche Außenminister weiter. Wadephul führt noch bis Mittwoch Gespräche in Japan.

Maduro ordnet Mobilisierung von Milizionären an

Venezuelas Staatschef Nicolás Madurohat die Mobilisierung von 4,5 Millionen Milizionären in dem südamerikanischen Land angekündigt. Er werde einen entsprechenden Sonderplan aktivieren, sagte Maduro im Staatsfernsehen. Die Miliz war von Maduros Vorgänger Hugo Chávez gegründet worden. Ihr gehören nach offiziellen Angaben mehr als fünf Millionen Zivilisten und Reservisten an. Sie untersteht der Armee.

Nicolás Maduro: Die USA haben kürzlich das Kopfgeld auf ihn auf 50 Millionen Dollar (rund 43 Millionen Euro) verdoppeltBild: Cristian Hernandez/AP Photo/picture alliance

Der linksnationalistische Herrscher Maduro reagiert mit dem Schritt nach eigenen Angaben auf das verschärfte Vorgehen der Vereinigten Staaten. US-Außenminister Marco Rubio hatte kürzlich bestätigt, dass die US-Marine im Kampf gegen Drogenkartelle noch rigoroser vorgehen werde. Das Justizministerium in Washington wirft Maduro vor, das mächtige Drogenkartell "Cártel de los Soles" (Kartell der Sonnen) anzuführen. Zuvor hatten die USA bereits ihr Kopfgeld auf Maduro auf 50 Millionen Dollar (rund 43 Millionen Euro) verdoppelt.

se/AR/pgr (dpa, rtr, afp, ap, kna, epd)

Dieser Nachrichtenüberblick wurde um 9.20 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.