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KonflikteGlobal

News kompakt: Polen "neutralisiert" Drohne über Warschau

16. September 2025

Nach einer weiteren Drohnen-Sichtung wurde der polnische Staatsschutz aktiv. Aus dem Gazastreifen werden besonders heftige Angriffe Israels gemeldet. Das Wichtigste in Kürze.

Polen Lask 2025 | Ministerpräsident Donald Tusk auf Luftwaffenstützpunkt
Regierungschef Donald Tusk (kürzlich auf einem polnischen Luftwaffenstützpunkt)Bild: Marian Zubrzycki/PAP/dpa/picture alliance

In Polen sind nach Angaben von Ministerpräsident Donald Tusk zwei Belarussen festgenommen worden, nachdem eine Drohne Regierungsgebäude in der Hauptstadt Warschau überflogen hatte. Der Staatsschutz habe die Drohne "neutralisiert", teilte Tusk mit.

Polen und seine NATO-Verbündeten sind in erhöhter Alarmbereitschaft, seitdem vergangene Woche mindestens 19 russische Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen waren. Mehrere davon wurden abgeschossen. Die NATO-Staaten verurteilten den Vorfall als gezielte Provokation gegen das gesamte westliche Militärbündnis. Als Reaktion kündigten unter anderem Deutschland, Frankreich und Großbritannien an, ihren Beitrag zur Luftverteidigung Polens entlang seiner Ostgrenze zu verstärken.

Polens neuer Präsident besucht Berlin

Der polnische Präsident Karol Nawrocki kommt an diesem Dienstag zum Antrittsbesuch nach Deutschland. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird seinen Kollegen vor dem Berliner Schloss Bellevue mit militärischen Ehren empfangen. Anschließend steht ein Meinungsaustausch mit Bundeskanzler Friedrich Merz auf Nawrockis Programm.

Präsident Karol Nawrocki ist erstmals seit Amtsantritt in Deutschland (Archivbild)Bild: Wojtek Radwanski/AFP

Zentrale Themen dürften die Bedrohung durch Russland und der Ukraine-Krieg sein. Zur Sprache bringen will Nawrocki auch Polens Forderung nach Entschädigungszahlungen für Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. Die Bundesregierung lehnt solche Reparationen ab und verweist darauf, dass die Frage völkerrechtlich geklärt sei. Auch Steinmeier hat diese Haltung mehrfach betont.

Israel lässt Gaza-Stadt "brennen"

Israels Militär hat seine Angriffe auf die Stadt Gaza massiv intensiviert. Begleitet von Artilleriebeschuss hätten Kampfflugzeuge in der Nacht zum Dienstag nahezu ununterbrochen heftige Attacken geflogen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Unbestätigten Medienberichten zufolge drangen daraufhin Panzer in die Stadt im Norden des Gazastreifens ein. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz erklärte wörtlich: "Gaza brennt".

Die amerikanische Nachrichtenseite Axios zitierte israelische Beamte, es handele sich um den Auftakt der von Israel angekündigten Bodenoffensive. Kurz zuvor hatte US-Außenminister Marco Rubio Zweifel geäußert, ob der Krieg Israels gegen die islamistische Hamas auf diplomatischem Wege beendet werden könne. Rubio hatte in den vergangenen Tagen Israel besucht.

Bericht prangert Ausbeutung in Kubas Gefängnissen an

In Kuba leisten nach Erkenntnissen von Menschenrechtlern schätzungsweise 60.000 Häftlinge Zwangsarbeit. Die Gefangenen müssten unter unmenschlichen Bedingungen unter anderem Holzkohle und Zigarren herstellen, berichtet die Organisation "Prisoners Defenders". Diese Produkte würden dann nach Europa exportiert. Kubanische Gefängnisse seien "Orte der Bestrafung, Kontrolle und Ausbeutung", heißt es in dem Bericht. Er stützt sich auf offizielle Dokumente aus Kuba und Aussagen von mehr als 50 Betroffenen.

Der sozialistische Karibikstaat hatte kürzlich versichert, UN-Mindeststandards für die Behandlung von Gefangenen einzuhalten. Dazu zählt auch die Achtung der Menschenwürde.

Wachturm in einem kubanischen Hochsicherheitsgefängnis (Archivbild)Bild: Franklin Reyes/AP Photo/picture alliance

"Prisoners Defenders" forderte die Europäische Union zum Einschreiten auf. Der Handel mit einem "Produkt der Sklaverei" könne von den EU-Behörden sofort verboten werden.

Malawi wählt Präsident und Parlament neu

Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise sind die Bürger von Malawi zur Präsidentschaftswahl aufgerufen. Es wird ein enges Rennen zwischen Amtsinhaber Lazarus Chakwera und seinem Vorgänger Peter Mutharika erwartet. 15 weitere Kandidaten gelten als chancenlos. Gewählt wird an diesem Dienstag auch ein neues Parlament.

Anhänger der regierenden Malawi Congress Party (MCP)Bild: Amos Gumulira/AFP/Getty Images

Chakweras fünfjährige Amtszeit war von extremer Inflation, hoher Arbeitslosigkeit und Benzinmangel im Land geprägt. Allerdings konnte er mit der Sanierung des Eisenbahnnetzes und wichtigen Straßenbauprojekten punkten. Malawi mit seinen rund 21 Millionen Einwohnern zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Staat im Südosten Afrikas ist hauptsächlich von seiner Landwirtschaft abhängig.

Ski-Welt trauert um verunglückten Italiener

Sechs Wochen vor Beginn der Olympia-Saison erschüttert ein tödlicher Unfall die Ski-Welt. Der italienische Abfahrer Matteo Franzoso erlag seinen schweren Verletzungen, die er sich bei einem Trainingssturz in Chile zugezogen hatte. Dabei war der Sportler im Skigebiet La Parva von der Piste abgekommen und mit dem Kopf gegen einen Zaun geprallt. An diesem Dienstag wäre Franzoso 26 Jahre alt geworden.

Matteo Franzoso (1999-2025)Bild: Mathias Mandl/GEPA/IMAGO

Der Präsident des italienischen Wintersportverbands, Flavio Roda, sprach von einer "Tragödie" für dessen Familie und den ganzen Skisport. Es müsse alles dafür getan werden, dass sich solche Vorfälle nie wieder ereigneten.

Franzoso war im Dezember 2021 erstmals im Weltcup angetreten. Seitdem brachte er es in den Disziplinen Abfahrt und Super-G auf 17 Elite-Einsätze.

wa/jj (dpa, afp, rtr)

Dieser Nachrichtenüberblick wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.