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PolitikGlobal

News kompakt: Politiker in Haiti vereinbaren Übergangsrat

10. April 2024

In Haiti soll ein Übergangsrat die grassierende Bandengewalt in den Griff bekommen. Im US-Bundesstaat Arizona erklärt ein Gericht ein 160 Jahre altes Anti-Abtreibungsgesetz für gültig. Das Wichtigste in Kürze.

Ein Mann geht in Port-au-Prince im Qualm über eine Straße mit viel Schutt
Haiti leidet immer stärker unter der Gewalt krimineller BandenBild: Guerinault Louis/Anadolu/picture alliance

In dem von Bandengewalt beherrschten Haiti haben sich führende Politiker auf einen Übergangspräsidialrat geeinigt. Das Gremium soll 22 Monate bestehen und die Ordnung im Land wiederherstellen, heißt es in einer Mitteilung, aus der die englischsprachige Zeitung "Haiti Times" zitierte. Nach dem Rücktritt von Interims-Premierminister Ariel Henry soll der Rat einen Nachfolger bestimmen, der übergangsweise die Regierungsgeschäfte leitet. Der Rat soll auch dafür sorgen, dass die Gewalt beendet sowie Justiz und Polizei wieder eingesetzt werden. Haiti leidet seit Jahren unter einer schweren ökonomischen und politischen Krise.

Gericht in Arizona erklärt Anti-Abtreibungsgesetz von 1864 wieder für gültig

Das höchste Gericht im Bundesstaat Arizona hat ein 160 Jahre altes Gesetz gegen Abtreibung für wieder gültig erklärt und damit den erbitterten Streit im US-Wahlkampf befeuert. Die Richter - alle aus der Republikanischen Partei besetzt - fällten das Urteil mit vier zu zwei Stimmen. Das Parlament des Staates habe nie ein Recht auf Abtreibung beschlossen oder bestätigt, hieß es zur Begründung. Das Gesetz beinhaltet ein nahezu vollständiges Abtreibungsverbot - auch in Fällen von Vergewaltigung oder Inzest. Das Oberste Gericht setzte eine 14-tägige Frist zur Klärung noch offener Fragen. Scharfe Kritik kam von der Justizministerin von Arizona, der Demokratin Kris Mayes.

Aktivistinnen demonstrieren in Phoenix für den Erhalt des AbtreibungsrechtsBild: Joel Angel Juarez/The Republic/USA TODAY Network/IMAGO

EU-Parlament entscheidet über neue Asylregeln

Das Europaparlament stimmt abschließend über die neuen Asyl- und Migrationsregeln der Europäischen Union ab. Mit der Reform will die EU die Lehren aus den Jahren 2015 und 2016 ziehen, als allein nach Deutschland mehr als eine Million Flüchtlinge kamen. Auf die Grundzüge hatten sich das Europaparlament und die 27 EU-Mitgliedsländer bereits im Dezember geeinigt. Vorgesehen sind Asylverfahren erstmals direkt an den europäischen Außengrenzen, beschleunigte Rückführungen in "sichere" Drittländer und ein Solidaritätsmechanismus zur Entlastung von Hauptankunftsländern wie Italien und Griechenland. Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen sehen mit dem Vorhaben das Recht auf Asyl in Gefahr.

Europäisches Menschenrechtsgericht verurteilt Schweiz wegen Mangel an Klimaschutz

Erstmals ist ein Land wegen unzureichenden Klimaschutzes vom Europäischen Menschenrechtsgericht verurteilt worden. Das Straßburger Gericht verurteilte die Schweiz wegen Verletzung der Menschenrechtskonvention. Die Richterinnen und Richter gaben einer Gruppe Schweizer Seniorinnen recht, die ihrer Regierung vorwerfen, nicht genug gegen den Klimawandel zu tun. Zu einer Klimaklage von sechs jungen Portugiesen gegen 32 Staaten, die viel Aufsehen erregt hatte, lehnte das Gericht eine Entscheidung ab. Die Kläger hätten den Gerichtsweg in ihrem Heimatland nicht ausgeschöpft, hieß es zur Begründung.

Etliche Migranten bei Schiffsunglück vor Dschibuti ertrunken

Bei einem Schiffsunglück vor der Küste Dschibutis sind nach UN-Angaben mindestens 38 Flüchtlinge ums Leben gekommen, darunter auch mehrere Kinder. Mindestens sechs weitere Personen würden vermisst und seien wahrscheinlich tot, erklärte die Internationale Organisation für Migration (IOM) im Onlinedienst X. Die äthiopische Botschaft in Dschibuti teilte mit, das Unglück habe sich nahe der Küste von Godoria im Nordosten des ostafrikanischen Landes ereignet. Dabei sei ein Boot mit 60 äthiopischen Migranten an Bord gekentert, das auf dem Weg von Dschibuti in den Jemen war.   

Der US-Filmregisseur George LucasBild: Prime/Lucasfilm

Goldene Ehrenpalme in Cannes geht an US-Regisseur George Lucas

"Star Wars"-Erfinder George Lucas wird bei den Filmfestspielen von Cannes im Mai die Goldene Ehrenpalme für sein Lebenswerk erhalten. Die Organisatoren erklärten, der US-Drehbuchautor, Regisseur und Produzent sei "untrennbar" mit der legendären Science-Fiction-Saga und den "Indiana Jones"-Filmen verbunden. Die 77. Filmfestspiele von Cannes finden vom 14. bis 25. Mai an der französischen Mittelmeerküste statt. Im vergangenen Jahr hatten die US-Schauspieler Michael Douglas und Harrison Ford die Goldenen Ehrenpalmen erhalten.

kle/se (dpa, afp, rtr, epd)

Dieser Nachrichtenüberblick wurde um 9.30 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.