News kompakt: Scharfe Kritik an Israels Angriff auf Lager
28. Mai 2024UN-Generalsekretär António Guterres hat den israelischen Luftangriff auf ein Flüchtlingslager nahe Rafah im Gazastreifen verurteilt. Es seien "zahlreiche unschuldige Zivilisten getötet" worden, die Schutz vor dem tödlichen Konflikt gesucht hätten, erklärte Guterres in Onlinenetzwerken. Es gebe keinen sicheren Ort im Gazastreifen mehr. Nach Angaben aus Diplomatenkreisen berief der UN-Sicherheitsrat für diesen Dienstag eine Dringlichkeitssitzung ein. Auch zahlreiche Staaten verurteilten das Vorgehen Israels scharf. Bei der Attacke sollen laut den von der palästinensischen Terrororganisation Hamas kontrollierten Behörden mindestens 45 Menschen in einem Zeltlager getötet worden sein, die meisten von ihnen Frauen und Kinder.
Ägyptischer Soldat bei Schießerei mit Israelis getötet
Bei einem Schusswechsel mit israelischen Truppen nahe der Grenze zum Gazastreifen ist ein ägyptischer Soldat getötet worden. Es ist das erste öffentlich bekannte Todesopfer in Reihen des ägyptischen Militärs seit Beginn des Israel-Hamas-Krieges Anfang Oktober. Wie es zu der Schießerei kam, ist unklar. Ein ägyptischer Regierungsvertreter erklärte, die israelischen Truppen hätten zuerst geschossen. Israelische Medien berichteten dagegen unter Berufung auf Armeekreise, ägyptische Soldaten hätten das Feuer eröffnet. Die israelische Seite kündigte an, den Vorfall zu prüfen und Gespräche mit dem Nachbarland zu führen.
Geberkonferenz stellt Milliarden für syrische Flüchtlinge bereit
Internationale Geber unter der Führung der Europäischen Union haben für dieses Jahr und 2025 insgesamt 7,5 Milliarden Euro für syrische Flüchtlinge zugesagt. Davon seien fünf Milliarden Euro als Zuschüsse und 2,5 Milliarden als Kredite vorgesehen, teilte EU-Kommissar Janez Lenarcic nach einer Konferenz in Brüssel mit. Deutschland stellt allein gut eine Milliarde Euro zur Unterstützung von Menschen in Syrien und der aufnehmenden Nachbarstaaten zur Verfügung. Der Bürgerkrieg in Syrien hatte 2011 mit Protesten gegen das Regime von Staatschef Baschar al-Assad begonnen. Die Regierung in Damaskus ging mit Gewalt dagegen vor, das Nahostland versank in Chaos und Elend. Eine politische Lösung des Konflikts ist weiter nicht in Sicht.
Macron beendet Staatsbesuch in Deutschland
Zum Abschluss seines Deutschlandbesuchs kommt der französische Präsident Emmanuel Macron an diesem Dienstag auf Schloss Meseberg bei Berlin mit Bundeskanzler Olaf Scholz und mehreren Ministern beider Regierungen zusammen. Bei den Beratungen des deutsch-französischen Ministerrats soll es vor allem um die europäische Wettbewerbspolitik und die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich gehen. Zuvor erhält Macron in Münster den Internationalen Preis des Westfälischen Friedens für die Vertiefung der europäischen Zusammenarbeit während seiner Präsidentschaft. Am Montag hatte er in einer Rede in Dresden vor der Gefahr durch rechtsextreme Bewegungen gewarnt. Es gebe derzeit eine Faszination für autoritäre Regime. Angesichts dieses "üblen Windes" müsse Europa aufwachen, so der französische Staatschef.
Selenskyj unterzeichnet Sicherheitsabkommen mit Belgien
Nach seinem Aufenthalt in Spanien besucht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an diesem Dienstag Belgien. Selenskyj werde in Brüssel das jüngste einer Reihe von bilateralen Sicherheitsabkommen mit westlichen Verbündeten unterzeichnen, teilte das Büro des belgischen Ministerpräsidenten Alexander De Croo mit. Zudem werde Selenskyj einen Militärflugplatz in der belgischen Hauptstadt besuchen. Dort trifft er mit Ausbildern zusammen, die ukrainische Piloten für den Einsatz von F-16-Kampfjets trainieren. Auch Belgien hat sich verpflichtet, Kiew im Rahmen einer Initiative europäischer Verbündeter solche Kampfflugzeuge zu liefern. Nach seinem Besuch in Brüssel wird Selenskyj nach Portugal weiterreisen.
Mehr als 150 Dorfbewohner in Nigeria verschleppt
Im Zentrum Nigerias sind bei erneuten Überfällen acht Menschen getötet und mehr als 150 verschleppt worden. Bewaffnete Angreifer hätten bereits am Freitagabend im Bundesstaat Niger ein abgelegenes Dorf gestürmt und dort drei Stunden lang gewütet, teilte ein örtlicher Behördenvertreter mit. Den nigerianischen Sicherheitskräften warf er Versagen vor, weil keinerlei Hilfe eingetroffen sei. Eine UN-Quelle bestätigte die Zahl der Entführten. Im Nordwesten und im Zentrum Nigerias sind Entführungen durch kriminelle Banden an der Tagesordnung. Diese haben es meist auf Schulen, Dörfer oder Schnellstraßen abgesehen, wo sie rasch eine große Anzahl Menschen in ihre Gewalt bringen und anschließend Lösegeld erpressen können.
sti/gri/haz/AN (afp, dpa, rtr)
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