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PolitikGlobal

News kompakt: Scholz sagt in Kyjiw weitere Waffen zu

2. Dezember 2024

Bundeskanzler Olaf Scholz ist erstmals seit Juni 2022 wieder zu Besuch in der Ukraine. Bei den Parlamentswahlen in Rumänien können ultrarechte Parteien deutlich zulegen. Das Wichtigste in Kürze.

Kanzler Olaf Scholz verlässt mit einem Alukoffer in der rechten Hand den Zug im Hauptbahnhof von Kyjiw
Mit der Zusage neuer Waffenlieferungen im Gepäck trifft Kanzler Olaf Scholz im Hauptbahnhof von Kyjiw ein Bild: Kay Nietfeld/dpa/picture alliance

Bundeskanzler Olaf Scholz ist zu seinem ersten Ukraine-Besuch seit zweieinhalb Jahren in der Hauptstadt Kyjiw eingetroffen. Bei seiner Ankunft mit dem Zug kündigte der SPD-Politiker weitere Rüstungslieferungen an das von Russland angegriffene Land im Wert von 650 Millionen Euro noch im Dezember an. Der Kanzler wird bei dem aus Sicherheitsgründen nicht angekündigten Besuch auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen.

Die neue EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hatte zuvor vorgeschlagen, einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine durch Soldaten aus Mitgliedstaaten abzusichern. Konkret nannte sie Frankreich oder die baltischen Staaten. An ihrem ersten Tag im neuen Amt waren Kallas und der EU-Ratspräsident Antonio Costa am Sonntag in die ukrainische Hauptstadt gereist. 

Ultrarechte legen bei Wahl in Rumänien stark zu

Bei der Parlamentswahl in Rumänien haben die Ultrarechten deutlich hinzugewonnen, die Sozialdemokraten bleiben aber stärkste Kraft. Die sozialdemokratische Partei PSD kommt nach Auszählung fast aller Stimmen auf gut 22 Prozent, wie die Wahlbehörde in Bukarest bekannt gab. Die extrem rechte Partei Allianz für die Einheit der Rumänen (AUR) erzielte rund 18 Prozent. Mehrere ultrarechte Parteien kommen zusammen auf über 31 Prozent. Das Wahlergebnis dürfte auch Einfluss auf die mögliche Stichwahl um das Amt des rumänischen Präsidenten haben. Die Chancen des rechtsextremen, Kreml-freundlichen Präsidentenkandidaten Calin Georgescu könnten sich erhöhen. Ob und wann die Stichwahl stattfindet, entscheidet an diesem Montag das Verfassungsgericht, da die erste Wahlrunde vom 24. November angefochten worden war.

Der Parteichef der ultrarechten Allianz für die Einheit der Rumänen (AUR), George Simion, bei einer Ansprache nach Schließung der Wahllokale Bild: Andreea Alexandru/AP Photo/picture alliance

Viele Verletzte nach weiteren Massenprotesten in Georgien

In Georgien sind erneut zehntausende Menschen in mehreren Städten auf die Straße gegangen, um gegen den Aufschub der EU-Beitrittsverhandlungen durch die Russland-freundliche Regierung zu protestieren. Die Demonstranten versammelten sich den vierten Abend in Folge unter anderem vor dem Parlament in der Hauptstadt Tiflis. Einige Protestierende warfen Feuerwerkskörper und Steine auf Polizisten. Das georgische Innenministerium sprach von 21 verletzten Beamten, zur Zahl verletzter Demonstranten gab es bislang keine Angaben. Laut Medienberichten war die Polizei gegen die Demonstranten erneut mit Wasserwerfern und Tränengas vorgegangen. Am Sonntag hatte Georgiens proeuropäisch gesinnte Präsidentin Salome Surabischwili angesichts der Massenproteste eine Neuwahl des Parlaments gefordert.

Verhandlungsrunde über UN-Plastikabkommen ohne Einigung

Die fünfte Verhandlungsrunde für ein UN-Plastikabkommen ist ohne Einigung zu Ende gegangen. Im südkoreanischen Busan hatten eine Woche lang Vertreter aus über 170 Staaten beraten, um nach jahrelanger Vorbereitung Maßnahmen zur Eindämmung der globalen Plastikverschmutzung zu beschließen. Die zentrale Streitfrage betrifft eine mögliche Obergrenze für die Plastikproduktion, wie es von einer Koalition aus über 100 gleichgesinnten Staaten - darunter Mexiko, Panama, Ruanda und die Europäische Union - gefordert wird. Ölstaaten wie Saudi-Arabien und Russland hingegen lehnen Produktionsgrenzen bislang ab.

Blick ins Plenum der UN-Konferenz im südkoreanischen Busan zur Reduzierung von PlastikmüllBild: ANTHONY WALLACE/AFP

IG Metall ruft zu flächendeckenden Warnstreiks bei VW auf

Die IG Metall ruft für diesen Montag zu flächendeckenden Warnstreiks bei Volkswagen auf. Laut der Gewerkschaft soll an neun der zehn Konzern-Standorte die Arbeit vorübergehend niedergelegt werden. In dem Konflikt geht es um die Bezahlung der rund 120.000 Beschäftigten in den Werken der Volkswagen AG, wo ein eigener Haustarif gilt. VW lehnt bisher jede Erhöhung ab und fordert wegen der schwierigen Lage des Konzerns stattdessen zehn Prozent Lohnkürzung. Auch Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum. Am 9. Dezember treffen sich beide Seiten zu ihrer nächsten Tarifrunde.

Aufruf zum Warnstreik im VW-Werk in EmdenBild: Sina Schuldt/dpa/picture alliance

Lindner-Vertrauter Buschmann soll FDP-Generalsekretär werden

Die FDP will mit Ex-Justizminister Marco Buschmann als Generalsekretär in den Wahlkampf ziehen. FDP-Chef Christian Lindner schlug seinen langjährigen Vertrauten für das Amt vor. Am 9. Februar - zwei Wochen vor der Bundestagswahl - plant die FDP einen außerordentlichen Parteitag. Dort dürfte Buschmann dann bestätigt werden. Buschmann erklärte, Lindner habe ihn in schwieriger Lage gebeten, das Amt zu übernehmen.

Laut Meinungsforschungsinstitut Insa liegen die deutschen Liberalen derzeit bei fünf Prozent. Andere Umfragen sehen die FDP sogar unter der Fünf-Prozent-Hürde, die nötig ist, um wieder in den Bundestag einzuziehen. Anfang November war die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP zerbrochen.

Marco Buschmann soll als neuer FDP-Generalsekretär die deutschen Liberalen mit aus der Krise führenBild: Britta Pedersen/dpa/picture alliance

sti/haz/pg (afp, dpa, rtr)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MEZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.