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PolitikGlobal

News kompakt: Schwere Hungerkrise belastet südliches Afrika

16. Oktober 2024

In fünf Ländern des südlichen Afrikas macht sich eine der schwersten Hungerkrise seit Jahrzehnten breit. Polen will das Recht auf Asyl an der Grenze zu Belarus vorübergehend außer Kraft setzen. Das Wichtigste in Kürze.

Hungernde in Simbabwe bekommen Lebensmittel vom WFP
Das World Food Programme versorgt Hungernde in SimbabweBild: Privilege Musvanhiri/DW

Im südlichen Afrika zeichnet sich nach UN-Angaben eine seit Jahrzehnten nicht mehr gesehene Hungerkrise ab. 27 Millionen Menschen seien betroffen, berichtete das Welternährungsprogramm (WFP). Auslöser ist demnach eine beispiellose Dürre in mehreren Ländern. Fünf Länder haben demnach die Hungerkrise bereits zur nationalen Notlage erklärt und die Weltgemeinschaft um humanitäre Hilfe gebeten: Lesotho, Malawi, Namibia, Sambia und Simbabwe. Auch in Angola und Mosambik sei die Lage prekär, sagte Tomson Phiri, WFP-Sprecher für die Region Südliches Afrika. Das WFP habe mit der Besorgung und Verteilung von Nahrungsmitteln begonnen und wolle bis März 6,5 Millionen Menschen unterstützen.

Polen will Asylrecht an Grenze zu Belarus aussetzen

Polen will mit einem neuen Gesetz das Recht auf Asyl an der Grenze zu Belarus vorübergehend außer Kraft setzen. Der Gesetzentwurf werde in einigen Wochen vorliegen, sagte Jan Grabiec, der Kanzleichef von Ministerpräsident Donald Tusk. Darin heißt es wörtlich: "Wenn jemand illegal die polnische Grenze überquert, der von belarussischen Diensten dorthin gebracht wurde, wenn es sich um ein Element der hybriden Kriegsführung handelt, dann ist der polnische Grenzschutz nicht verpflichtet, Asylanträge dieser Personen anzunehmen." Seit Jahresbeginn hat der Grenzschutz knapp 28.000 Versuche registriert, die Grenze irregulär zu überwinden. Im Kabinett lehnten jedoch die vier Minister des Linksbündnisses Lewica das Vorhaben ab. Damit ist offen, ob es im Parlament eine Mehrheit erhält.

Polnische Sicherheitskräfte sichern die Grenze zu Belarus Bild: Maciej Luczniewski/NurPhoto/picture alliance

Frontex meldet drastischen Rückgang der irregulären Migration

Die Zahl der irregulären Grenzübertritte in Länder der Europäischen Union ist nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex erheblich gesunken. Seit Jahresbeginn seien bis Ende September 166.000 solcher Grenzübertritte in die EU registriert worden, erklärte Frontex in Warschau. Verglichen mit dem Neunmonatszeitraum des Vorjahres bedeutet dies einen Rückgang um 42 Prozent. Gestiegen ist die Zahl der irregulären Grenzübertritte dagegen im Osten der EU. Für die Grenze zwischen Polen und den baltischen Staaten nennt Frontex ein Plus von 192 Prozent. Insgesamt sind das rund 13.000 Grenzübertritte in diesem Jahr. Die Mehrzahl der Migranten kam aus Syrien, Mali und der Ukraine.

Frontex-Beamten kooperieren in Nordmazedonien mit der Polizei bei der GrenzüberwachungBild: Petr Stojanovski/DW

Deutschland wegen Abschiebung nach Griechenland verurteilt

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Deutschland wegen der Abschiebung eines Syrers nach Griechenland verurteilt. Die deutschen Behörden hätten sicherstellen müssen, dass der Flüchtling nach seiner Abschiebung ein angemessenes Asylverfahren erhalte und keiner Misshandlung ausgesetzt sei, entschieden die Richterinnen und Richter in Straßburg. Deutschland muss nun 8000 Euro Schadenersatz zahlen. Auch Griechenland wurde zu einer Strafzahlung verurteilt. Athen habe hier gegen das Verbot der unmenschlichen Behandlung aus der Europäischen Menschenrechtskonvention verstoßen, hieß es.

Frankfurter Buchmesse eröffnet

In Frankfurt am Main hat die Buchmesse die Türen geöffnet. Es ist die 76. Ausgabe der weltgrößten Bücherschau. Ehrengastland ist dieses Jahr Italien. Kulturstaatsministerin Claudia Roth hob bei der Eröffnung die Bedeutung von Büchern für Freiheit und Demokratie hervor. Mehr als 4000 Aussteller präsentieren ihre Neuerscheinungen. Über 1000 Autoren und Sprecher treten bei 650 Veranstaltungen auf 15 Bühnen auf. Die Buchmesse ist zunächst für Fachbesucher und ab Freitag für das Lesepublikum geöffnet. 2023 waren rund 215.000 Besucherinnen und Besucher gekommen. Die Messe endet am Sonntag mit der Übergabe des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an die US-Historikerin Anne Applebaum.

Bücher, Bücher, Bücher - hier am Stand des Verlages Droemer Knaur auf der BuchmesseBild: Thomas Lohnes/epd-bild/picture alliance

Thomas Tuchel soll neuer englischer Fußball-Nationalcoach werden

Thomas Tuchel wird Medienberichten zufolge neuer Fußball-Nationaltrainer in England. Der 51-Jährige habe sich mit dem englischen Verband FA auf einen Vertrag geeinigt, berichten mehrere Medien übereinstimmend. Der ehemalige Coach des FC Chelsea und des FC Bayern München wäre damit der erste Deutsche auf dem wichtigsten Trainerposten im Mutterland des Fußballs. Tuchel soll England zur WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada führen. Der englische Verband suchte seit dem Rücktritt von Gareth Southgate nach der EM-Finalniederlage im Juli gegen Spanien einen neuen Cheftrainer.

Thomas Tuchel im Einsatz im Fußballstadion (Archivbild)Bild: Hendrik Schmidt/dpa/picture alliance

kle/fab (dpa, rtr, afp, sid, ape)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.