News kompakt: Sorge um Hunderttausende Zivilisten im Sudan
27. Oktober 2025
In Sudans Darfur-Region scheinen die Truppen der Regierung ihre letzte Hochburg verloren zu haben. Die paramilitärische Miliz RSF teilte mit, sie kontrolliere die Großstadt El Fascher. Zuvor habe man dort das Hauptquartier der Armee eingenommen. Das Militär äußerte sich bislang nicht. Die Hauptstadt des Bundesstaates Nord-Darfur ist seit mehr als einem Jahr belagert.
In El Fascher leben nach Schätzungen der Vereinten Nationen noch bis zu 300.000 Menschen unter Bedingungen, die von Helfern als katastrophal beschrieben werden. Sollte die RSF-Miliz El Fascher erobert haben, werden schwere Gewalttaten, Folter und Vergewaltigungen befürchtet. Im Sudan herrscht seit April 2023 ein blutiger Machtkampf zwischen De-facto-Machthaber Abdel-Fattah al-Burhan und seinem einstigen Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo, der die RSF kommandiert.
Deutlicher Sieg für Präsident Milei bei Zwischenwahlen in Argentinien
Bei der Parlamentswahl in Argentinien hat die Partei des ultraliberalen Präsidenten Javier Milei offiziellen Teilergebnissen zufolge klar gewonnen. Mileis Partei La Libertad Avanza (LLA) kommt nach Auszählung von rund 97 Prozent der Stimmen landesweit auf 40,7 Prozent, wie Kabinettschef Guillermo Francos am Sonntagabend (Ortszeit) bekanntgab.
Die oppositionelle Mitte-Links-Partei Fuerza Patria erhielt demnach 31,6 Prozent der Stimmen. Die Zwischenwahlen galten als erster Stimmungstest für Mileis radikale Sparpolitik seit seinem Amtsantritt vor knapp zwei Jahren.
Waffenruhe zwischen Pakistan und Afghanistan verletzt
Der Konflikt an der Grenze zwischen Pakistan und Afghanistan ist trotz einer geltenden Waffenruhe wieder aufgeflammt. Dabei seien mindestens 25 Militante sowie mindestens fünf pakistanische Soldaten getötet worden, teilte das pakistanische Militär mit.
Die grenzüberschreitenden Angriffe sind seit langem eine Quelle von Spannungen zwischen Islamabad und Kabul. Mitte Oktober war es zwischen den Nachbarländern zu den schlimmsten Grenzkonflikten seit Jahrzehnten mit Dutzenden Toten gekommen. Daraufhin wurde in Katars Hauptstadt Doha eine Waffenruhe ausgehandelt.
Regierungsbildung im Kosovo gescheitert
Mehr als acht Monate nach der Parlamentswahl gibt es im Kosovo weiter keine Regierung. Das Programm des amtierenden Ministerpräsidenten Albin Kurti und seiner linken Partei Selbstbestimmung erhielt am Sonntag lediglich 56 der benötigten 61 Stimmen im Parlament in Pristina. Kurtis Partei war bei der Wahl im Februar stärkste Kraft geworden, verfehlte jedoch die absolute Mehrheit.
Kosovos Präsidentin Vjosa Osmani muss nun abermals einen Regierungschef nominieren. Sollte wieder keine parlamentarische Mehrheit für die Bildung einer Regierung gefunden werden, drohen dem Balkanstaat Neuwahlen. Das überwiegend von Albanern bewohnte Kosovo war früher eine serbische Provinz. 2008 erklärte sich das kleine Land für unabhängig.
400.000 Tiere wegen Vogelgrippe in Deutschland gekeult
Die Vogelgrippe, eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit, breitet sich in Deutschland weiter rasant aus. Nach Angaben des für Tiergesundheit zuständigen Friedrich-Loeffler-Instituts mussten bislang mehr als 30 kommerzielle Geflügelhalter ihre Tiere töten. Ersten Erhebungen zufolge wurden bundesweit vorsorglich 400.000 Hühner, Enten, Gänse und Puten gekeult und anschließend entsorgt. Weitere 130.000 Tiere sollen noch in Brandenburg getötet werden.
Infizierte Wildvögel, die auf dem Weg in ihre Winterquartiere im Süden in Deutschland Rast machen, gelten als Überträger des hochansteckenden Virus vom Typ H5N1. Für Menschen besteht nach Institutsangaben nur ein geringes Infektionsrisiko.
"Ja" zu Olympia-Plänen bei Münchner Bürgerentscheid
Münchens Bürgerinnen und Bürger haben sich klar für eine Bewerbung ihrer Stadt um Olympische Sommerspiele im Jahr 2036, 2040 oder 2044 ausgesprochen. Bei einem Referendum am Sonntag entfielen 66,4 Prozent der Stimmen auf "Ja". Die Wahlbeteiligung lag bei 42 Prozent, rund 1,1 Millionen Münchner waren stimmberechtigt.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will sich im Herbst 2026 auf den Kandidaten festlegen, mit dem er sich um den Zuschlag des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bewirbt. In Deutschland gab es bisher zweimal Olympische Sommerspiele - 1936 unter den Nationalsozialisten in Berlin und 1972 in München.
pg/se/wa (dpa, afp, rtr)
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