News kompakt: Erdbeben erschüttert Thailand, Myanmar, China
28. März 2025
Ein starkes Erdbeben hat die südostasiatischen Länder Thailand und Myanmar erschüttert. Die US-Erdbebenwarte USGS verzeichnete eine Stärke von 7,7. In Thailands Hauptstadt Bangkok bebte minutenlang die Erde, Menschen verließen in Panik ihre Häuser. Im Stadtteil Silom eilten Tausende Menschen in Freie. Aus den Krankenhäusern wurden Patienten auf die Straßen gebracht.
Das heftige Beben traf auch Teile Chinas. Wie das chinesische Staatsfernsehen berichtete, war das Beben auch in der an Myanmar angrenzenden Provinz Yunnan deutlich zu spüren. Betroffen waren unter anderem die Großstadt Kunming oder die bei Touristen beliebten Orte Lijiang und Dali. Der Katastrophenschutz in der Stadt Ruili sprach von Schäden an Häusern und Verletzen.
Putin will mehr Soldaten in die Arktis schicken
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Stationierung weiterer Soldaten in der Arktis angekündigt. Er fordere die Regierung in Moskau dazu auf, den Bau und die Renovierung von Garnisonsstädten in der Polarzone voranzutreiben, sagte der Kremlchef bei einem Arktisforum in Murmansk. Russland werde auf diese Weise seine Rechte auch gegenüber der NATO durchsetzen. Sein Land beunruhige, dass NATO-Länder den hohen Norden immer öfter als Brückenkopf möglicher Konflikte benennen würden und den Einsatz von Militär unter diesen Bedingungen probten, so Putin weiter.
Am Rande des Treffens stellte er Medienberichten zufolge im Hafen von Murmansk das erste Atom-U-Boot mit serienmäßiger Bestückung von "Zirkon"-Hyperschallraketen in Dienst. Diese Raketen haben eine Reichweite von 900 Kilometern und sind aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit nur schwer abzuwehren.
US-Vizepräsident Vance besucht Grönland
Inmitten des Konflikts um den von US-Präsident Donald Trump erhobenen Gebietsanspruch reist sein Stellvertreter JD Vance nach Grönland. Der Vizepräsident wird gemeinsam mit seiner Frau Usha an diesem Freitag auf dem amerikanischen Armeestützpunkt Pituffik erwartet. Der ursprünglich geplante Besuch eines Schlittenhunderennens durch die "Second Lady" wurde aufgrund lokaler Proteste abgesagt. Trump will Grönland den USA einverleiben und hat dafür den Einsatz von militärischem oder wirtschaftlichem Druck nicht ausgeschlossen.
Die größte Insel der Welt ist ein weitgehend autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemark, das ebenso wie die Vereinigten Staaten der NATO angehört.
Trump will Selbstverwaltung von Washington einschränken
US-Präsident Donald Trump hat einen Erlass zur Ausweitung der Regierungskontrolle über die Hauptstadt Washington unterzeichnet. Das Dekret sieht unter anderem ein verschärftes Vorgehen gegen irreguläre Migranten vor. Demnach sollen alle Ressourcen der Strafverfolgungsbehörden eingesetzt werden, um "illegale Einwanderer im Großraum Washington festzunehmen und abzuschieben". Zudem sind eine verstärkte Polizeipräsenz auf den Straßen sowie eine "schnelle Vertreibung" von Obdachlosen von staatlichen Flächen vorgesehen.
Washington DC hat einen Sonderstatus: Die 700.000-Einwohner-Stadt ist kein Bundesstaat sondern ein Bundesdistrikt. Laut Verfassung liegen die Zuständigkeiten für die dortige Verwaltung beim US-Kongress. - Viele Republikaner fordern schon lange die vollständige Aufhebung des weitgehenden Selbstverwaltungsrechts von Washington. Die Stadt ist eine Hochburg der US-Demokraten.
Türkei verhängt Sendeverbot für Oppositionskanal
Nach der Festnahme des Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu geht die Türkei mit zunehmender Härte gegen Medien vor, die über dadurch ausgelöste Massenproteste im Land berichten. Die staatliche Rundfunkaufsicht verhängte ein 10-tägiges Sendeverbot gegen den oppositionellen TV-Kanal Sözcü. Ihm wird "Anstiftung der Öffentlichkeit zu Hass und Feindseligkeit" vorgeworfen. Sollte der Sender nach Ablauf der Sperre weitere "Verstöße" begehen, werde ihm die Lizenz entzogen, betonte die Aufsichtsbehörde.
Der britische Sender BBC gab die Ausweisung eines seiner Korrespondenten aus der Türkei bekannt. Dies sei ein "äußerst beunruhigender Vorfall", hieß es aus London.
Frankreich missbilligt Haftstrafe für Autor Sansal
Mit Empörung hat Frankreich auf die Verurteilung des bekannten Schriftstellers Boualem Sansal zu fünf Jahren Haft in Algerien reagiert. Zahlreiche Politiker kritisierten die Inhaftierung des 80-Jährigen als Willkür. Sansal hatte in einem Interview die Ansicht vertreten, die marokkanischen Staatsgrenzen seien während der französischen Kolonialzeit zugunsten Algeriens verschoben worden. Daraufhin wurde ihm in seiner Heimat vorgeworfen, die "Existenzberechtigung der algerischen Nation" infrage gestellt zu haben.
In Deutschland verurteilte die Autorenvereinigung PEN Berlin" das Urteil und forderte Sansals Freilassung. Zugleich wurde auf dessen "unbestechliche Kritik an der algerischen Regierung und am politischen Islam" verwiesen.
sti/wa/ch (afp, dpa, rtr)
Dieser Artikel wurde um 9.30 Uhr (MEZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.