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PolitikGlobal

News kompakt: Tausende Bolsonaro-Anhänger demonstrieren

8. September 2025

In Brasilien zeigen tausende Unterstützer des vor Gericht stehenden Ex-Präsidenten Bolsonaro ihre Solidarität. Die USA signalisieren ihre Bereitschaft zu weiteren Russland-Sanktionen. Das Wichtigste in Kürze.

Bolsonaro-Anhänger in gelb-grünen T-Shirts mit Landesflaggen und einem Foto des Ex-Präsidenten
Bolsonaro-Anhänger mit einem Foto des Ex-Präsidenten in Rio de Janeiro Bild: Pablo Porciuncula/AFP/Getty Images

Wenige Tage vor dem erwarteten Urteil im Prozess gegen Brasiliens früheren Präsidenten Jair Bolsonaro sind Zehntausende seiner Anhänger auf die Straße gegangen. Bei einer Großkundgebung in São Paulo forderten sie zugleich eine Amnestie für Teilnehmer des Angriffs auf das Regierungsviertel in Brasília vom Januar 2023. Auch in der Hauptstadt und in Rio de Janeiro gab es Demonstrationen.

Zu Tausenden zogen Bolsonaros Unterstützer am Sonntag, dem Unabhängigkeitstag, auch durch São PauloBild: Nelson Almeida/AFP/Getty Images

Bis zum 12. September wird mit einem Urteil gegen den rechtspopulistischen Bolsonaro gerechnet. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 70-Jährigen vor, er habe mit einem Putsch das Ergebnis der Präsidentschaftswahl von 2022 kippen wollen. Bolsonaro hatte die Wahl gegen den linksgerichteten Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva verloren.

Selenskyj fordert starkte Reaktion des Westens

Nach dem russischen Großangriff auf die Ukraine verlangt Präsident Wolodymyr Selenskyj eine deutliche Antwort der westlichen Verbündeten. Russlands Staatschef Wladimir Putin stelle die Welt auf die Probe und wolle sehen, ob sie "derartige Attacken akzeptiert und sich damit abfindet", sagte Selenskyj. US-Präsident Donald Trump antwortete in Washington auf die Frage eines Journalisten, ob er bereit sei, eine zweite Phase von Sanktionen gegen Moskau einzuläuten: "Ja, das bin ich."

US-Präsident Donald Trump: Ich bin nicht zufrieden mit Russland Bild: Francis Chung/Pool/ABACA/picture alliance

US-Finanzminister Scott Bessent hatte zuvor mitgeteilt, seine Regierung sei bereit, den Druck auf Russland zu erhöhen. Wichtig sei aber, dass auch die Europäische Union mitziehe. Wenn die USA und die EU sich gemeinsam auf weitere Sanktionen sowie auf Strafzölle gegen Länder einigten, die russisches Erdöl kauften, werde "die russische Wirtschaft zusammenbrechen", sagte Bessent dem Sender NBC.

Russland hatte die Ukraine in der Nacht zum Sonntag mit mindestens 810 Drohnen und einem Dutzend Raketen angegriffen. In Kyjiw wurde erstmals auch der Regierungssitz getroffen.

Chinas Exportwachstum verfehlt Prognosen

Das Wachstum der chinesischen Exporte hat sich im August verlangsamt und damit die Erwartungen von Analysten enttäuscht. Die Ausfuhren stiegen im Jahresvergleich um 4,4 Prozent, wie die Zollbehörde mitteilte. Experten hatten mit einem Plus zwischen fünf und 5,5  Prozent gerechnet, nachdem im Juli noch ein Zuwachs von 7,2 Prozent verzeichnet worden war. Auch die Einfuhren legten mit 1,3 Prozent schwächer zu als erwartet.

Chinas Chefunterhändler Li Chenggang war im August in Washington - die Gespräche über eine Normalisierung des Handels brachten jedoch keine Fortschritte Bild: Jorge Villegas/Xinhua/picture alliance

Grund für die Abkühlung sind weniger Lieferungen in die USA. Die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump, die von mehreren Runden gegenseitiger Zollerhöhungen geprägt ist, setzt die exportorientierte Wirtschaft Chinas unter Druck. In der Vergangenheit nahmen die Vereinigten Staaten chinesische Waren im Wert von mehr als 400 Milliarden Dollar pro Jahr ab.

Regierung in Paris vor dem Aus

In Frankreich wird mit dem Fall der Regierung gerechnet, wenn Premierminister François Bayrou in der Nationalversammlung die Vertrauensfrage stellt. Die Oppositionsparteien haben bereits angekündigt, ihm an diesem Montag das Vertrauen zu entziehen. Bayrou ist erst seit Dezember vergangenen Jahres im Amt. Seine Mitte-Rechts-Regierung hat im Parlament in Paris keine eigene Mehrheit.

François Bayrou: Seine Zeit als Premierminister ist wohl bald vorbei Bild: Julien Mattia/Le Pictorium/MAXPPP/dpa/picture alliance

Hintergrund ist ein Streit um geplante Kürzungen im Haushalt 2026. Wegen der angespannten Finanzlage des Landes will Bayrou rund 44 Milliarden Euro einsparen. Staatspräsident Emmanuel Macron hat Neuwahlen und seinen eigenen Rücktritt bislang ausgeschlossen. Die häufigen Regierungswechsel in Frankreich schränken seine Handlungsfähigkeit erheblich ein.

Bundestag nimmt Corona-Krise unter die Lupe

Der Deutsche Bundestag beginnt ein neues Kapitel zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie. In Berlin konstituiert sich an diesem Montag eine Enquete-Kommission aus 14 Abgeordneten der verschiedenen Fraktionen und 14 Sachverständigen. "Enquete" kommt aus dem Französischen und steht für Untersuchung oder Befragung.

Sehr umstritten war die Maskenpflicht für Kinder an Schulen in Deutschland Bild: Bernd Wüstneck/dpa/picture alliance

Das neue Gremium soll bis Mitte 2027 einen Bericht mit Empfehlungen vorlegen. Ziel ist es, für kommende Pandemien besser gerüstet zu sein. Die letzten bundesweiten Corona-Beschränkungen liefen vor zweieinhalb Jahren aus. Bislang waren eine große Analyse und Auswertung umstrittener staatlicher Corona-Maßnahmen auf Bundesebene nicht zustande gekommen.

Initiative wirbt für verständliche deutsche Sprache

Das Wort "Antidiskriminierungsbeauftragte" ist das sogenannte Wortgetüm des Jahres. Eine Jury aus Erwachsenen mit geringer Lese- und Schreibkompetenz kürte den Ausdruck aus Anlass des Weltalphabetisierungstages an diesem Montag. Mit seinen 31 Buchstaben, elf Silben und vielen Bestandteilen sei das Wort "sehr komplex" und dadurch schwer lesbar und schwer verständlich, hieß es zur Begründung.

Der neu geschaffene Titel "Wortgetüm" wurde erstmals vergeben, um für eine verständliche und lesbare Sprache zu werben. Die Initiatoren der Aktion verwiesen darauf, dass nach jüngsten Erkenntnissen gut sechs Millionen Erwachsene in Deutschland Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben haben.

se/wa (dpa, afp, ap, rtr, kna)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.

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