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PolitikGlobal

News kompakt: Trump setzt neuen Kurs im Ukraine-Krieg

24. September 2025

Zuletzt sprach US-Präsident Trump noch von Gebietsabtretungen der Ukraine - nun vollzieht er eine Kehrtwende. Der Iran bekräftigt seine Position im Atomprogramm. Das Wichtigste in Kürze.

US-Präsident Donald Trump und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sitzen sich in Sesseln schräg gegenüber und sprechen miteinander
US-Präsident Donald Trump (r.) trifft am Rande der UN-Generalversammlung in New York den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Bild: POU/ROPI/picture alliance

Fehlende Verhandlungsbereitschaft Russlands im Ukraine-Krieg und Verletzungen des NATO-Luftraums durch russische Flugzeuge haben nach Angaben der US-Regierung ein Umdenken bei Präsident Donald Trump ausgelöst. "Ich denke, dass die Ukraine mit Unterstützung der Europäischen Union in der Lage ist, ihr gesamtes Staatsgebiet in seiner ursprünglichen Form zurückzugewinnen", erklärte Trump nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande der UN-Generaldebatte in New York.

Russland sei schwach und wirke nach dreieinhalb Jahren ohne echte Erfolge auf dem Schlachtfeld wie ein "Papiertiger", schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Zuvor hatte er sich auch für den Abschuss russischer Flugzeuge auf NATO-Territorium ausgesprochen. In den vergangenen Wochen hatte der US-Präsident in den Gesprächen um ein Ende des Ukraine-Kriegs mehrfach mögliche Gebietsabtretungen an Russland ins Spiel gebracht.

Iran will bei Atomprogramm nicht nachgeben

Der Iran wird sich nach den Worten seines geistlichen Oberhaupts Ali Chamenei dem internationalen Druck zur Aufgabe seines Atomprogramms nicht beugen. "Wir haben nicht nachgegeben und werden auch nicht nachgeben", sagte Chamenei in einer Fernsehansprache. Die Gespräche mit den USA in dieser Angelegenheit hätten für sein Land keinen weiteren Nutzen mehr.

Irans oberster Führer, Ayatollah Ali Chamenei, gibt sich unnachgiebig (Archivbild) Bild: Office of the Iranian Supreme Leader/WANA/REUTERS

Die Führung in Teheran versichert stets, ihr Nuklearprogramm nur für zivile Zwecke zu betreiben. Nach Erkenntnissen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ist der Iran jedoch das einzige Land ohne eigene Atomwaffen, das Uran auf 60 Prozent angereichert hat. Zur Stromerzeugung mit Atomkraft ist eine Anreicherung auf 3,67 Prozent ausreichend.

Satellitenaufnahme der Uran-Anreicherungsanlage Fordo - sie war von den USA im Juni bombardiert worden Bild: Satellite image Maxar Technologies/AFP

Deutschland forderte den Iran nochmals dazu auf, "praktische Schritte" zu unternehmen, um die "seit Langem bestehenden Sorgen" rund um sein Atomprogramm auszuräumen. Unter anderem müsse Teheran "direkte Verhandlungen mit den USA" aufnehmen und der IAEA "Zugang zu allen Nukleareinrichtungen" gewähren, schrieb das Auswärtige Amt in Berlin in seinem englischsprachigen Account im Onlinedienst X.

Polen öffnet wieder Grenze zu Belarus

Mehrere Tage nach dem russisch-belarussischen Großmanöver Sapad 2025 wird Polen seine Grenze zu Belarus wieder öffnen. Der Verkehr fließe ab Donnerstag 0.00 Uhr MESZ in beide Richtungen, sagte Ministerpräsident Donald Tusk. Die Sicherheitslage nach der Militärübung an der Ostflanke von NATO und Europäischer Union habe sich beruhigt.

Aus Sorge vor Provokationen hatte Polen seine Grenze am 12. September geschlossen und sie auch über das Ende des Manövers am 16. September hinaus abgeriegelt gehalten. Der Stopp traf auch polnische Lastwagen-Fahrer, die in Belarus festsaßen. Ebenfalls betroffen war China, dessen Exporte auf der Bahnstrecke über Belarus Richtung EU vorübergehend blockiert waren.

Viele Tote in Taiwan durch Supertaifun "Ragasa"

Im ostasiatischen Inselstaat Taiwan hat der heftige Tropensturm "Ragasa" schwere Schäden verursacht. Mindestens 14 Menschen kamen ums Leben. 124 Menschen werden nach Behörden-Angaben weiter vermisst. Ein durch Erdrutsche entstandener Stausee war in den Bergen im Osten Taiwans übergelaufen und hatte die Gemeinde Guangfu im Landkreis Hualien überflutet.

Schwere Überschwemmungen in der Gemeinde Guangfu Bild: Taiwan's Central News Agency (CNA)/AFP

Der Supertaifun soll im Laufe des Tages den Süden Chinas erreichen. Dort und in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong steht das öffentliche Leben in weiten Teilen still. Am Flughafen Hongkong, einem wichtigen internationalen Drehkreuz, fielen Hunderte Flüge aus.

Mali, Niger und Burkina Faso boykottieren Weltstrafgericht

Die afrikanischen Sahelstaaten Burkina Faso, Mali und Niger wollen den Internationalen Strafgerichtshof verlassen. Die Militärregierungen der drei Länder warfen dem UN-Gericht mit Sitz im niederländischen Den Haag vor, sich zu einem "Instrument neokolonialer Unterdrückung" entwickelt zu haben.

Blick auf den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag Bild: Piroschka Van De Wouw/REUTERS

Alle drei Länder werden nach Putschen in den vergangenen Jahren von Militärs regiert, denen schwere Menschenrechtsverbrechen vorgeworfen werden. Sie haben sich von westlichen Ländern, insbesondere der früheren Kolonialmacht Frankreich, abgegrenzt und suchen stattdessen die Nähe zu Russland.

Deutschland verliert mehr als 900.000 Hektar Wald

Der Baumbestand in Deutschland schrumpft nach neuen Satellitendaten weiter dramatisch. Wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mitteilte, gingen von Herbst 2017 bis Herbst 2024 mehr als 900.000 Hektar Wald verloren. Das entspreche rund 8,5 Prozent der gesamten deutschen Waldfläche. Besonders stark betroffen von Waldschäden sind den Satellitendaten zufolge der Harz, Südwestfalen, der Südosten von Thüringen und die Grenzregion von Sachsen zu Tschechien.

Abgestorbene Fichten im Arnsberger Wald im Bundesland Nordrhein-Westfalen Bild: Jochen Tack/dpa/picture alliance

Ungewöhnlich starke Dürreperioden, Hitzewellen und Stürme hätten den Wäldern in den vergangenen Jahren zugesetzt, sagte die DLR-Vorstandsvorsitzende Anke Kaysser-Pyzalla. Die gestressten Bäume seien zudem anfällig für Schädlinge, so dass vielerorts Bäume absterben und teilweise großflächig notgefällt werden müssten.

se/wa/haz (dpa, rtr, afp, ap, kna)

Dieser Artikel wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.