News kompakt: Trump setzt zunächst auf Verhandlungslösung
20. Juni 2025
US-Präsident Donald Trump will innerhalb von zwei Wochen entscheiden, ob die USA an Israels Seite in den Konflikt gegen den Iran eingreifen. Es gebe eine "beträchtliche Chance" auf baldige Verhandlungen mit Teheran, sagte seine Sprecherin. Trump betone zwar die Bedeutung von Diplomatie, scheue aber keine Stärke.
Für einen Angriff auf Irans unterirdische Atomanlage Fordo wäre Israel auf US-Militärhilfe angewiesen. Bisher beteiligen sich die USA nicht aktiv, unterstützen Israel aber bei der Verteidigung.
Weitere Luftangriffe im Iran und in Israel
Die israelische Luftwaffe hat im Iran nach eigenen Angaben erneut Dutzende Ziele angegriffen. Mehr als 60 Kampfflugzeuge hätten in der Nacht unter anderem militärische Anlagen zur Herstellung von Raketen sowie das Hauptquartier einer Forschungseinrichtung des iranischen "Atomwaffenprojekts" attackiert, teilte die Armee am Morgen mit.
In der Hauptstadtregion Teheran seien mehrere Industrieanlagen zur Raketenproduktion getroffen worden, hieß es. Zeitgleich seien in der Nacht insgesamt vier von Iran abgefeuerte Drohnen abgefangen worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Putin hält Rede zur Weltlage
Russlands Präsident Wladimir Putin wird an diesem Freitag beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg seine Sicht auf die politische und wirtschaftliche Weltlage erläutern. Die Rede des Kremlchefs in seiner Heimatstadt und eine anschließende Podiumsdiskussion mit internationalen Gästen wird jedes Jahr als Höhepunkt des Forums inszeniert. Dieses Mal dürften der Konflikt zwischen Israel und dem Iran sowie der Krieg, den Putin gegen die Ukraine führt, im Mittelpunkt stehen.
Zur größten Wirtschaftsveranstaltung in Russland sind nach Angaben der Veranstalter 20.000 Teilnehmer aus 140 Ländern gekommen. Die Moskauer Führung nutzt das Forum, um sich der Welt zu präsentieren und der vom Westen angestrebten internationalen Isolation zu trotzen.
Auch Finnland stellt sich gegen Anti-Personenminen-Vertrag
Nach den baltischen NATO-Staaten Lettland, Litauen und Estland steigt auch Finnland aus der Ottawa-Konvention zum Verbot von Anti-Personenminen aus. Das Parlament in Helsinki stimmte mit Blick auf die wahrgenommene Bedrohung durch den östlichen Nachbarn Russland mit klarer Mehrheit von 157 zu 18 Stimmen für den Ausstieg. Das finnische Militär ist der Ansicht, dass es Personenminen benötigt, um das Land verteidigen zu können.
Das Abkommen über das Verbot des Einsatzes, der Lagerung, der Herstellung und der Weitergabe von Anti-Personenminen und über deren Vernichtung gilt seit März 1999. Wichtige Staaten wie die USA, Russland, China und Indien haben sich dem Vertrag nicht angeschlossen.
Europarat rügt Deutschland
Wegen übermäßiger Polizeigewalt gegen propalästinensische Demonstranten und der Interpretation von Israel-Kritik als Antisemitismus hat der Europarat Deutschland gerügt. "Ich bin besorgt wegen Berichten über exzessiven Gewalteinsatz der Polizei gegen Demonstranten, einschließlich Minderjährige", schreibt der Menschenrechtskommissar des Europarats Michael O'Flaherty in einem Brief an Bundesinnenminister Alexander Dobrindt.
Im Mai waren bei einer propalästinensischen Kundgebung in Berlin-Kreuzberg mehrere Demonstranten und elf Polizisten verletzt worden, einer davon schwer.
Bischof Stäblein: Kirchen bleiben Zufluchtsorte für Schutzbedürftige
Zum Weltflüchtlingstag am heutigen 20. Juni hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zu mehr Solidarität mit geflüchteten Menschen aufgerufen. "Wir sind als Mitmenschen angesprochen, wo immer Menschen verfolgt und vertrieben sind, in Angst leben müssen und Schutz suchen", erklärte der EKD-Flüchtlingsbeauftragte und Berliner Bischof Christian Stäblein.
Laut Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind weltweit mehr als 122 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Verfolgung. Die Zahl der Flüchtlinge, die ihr eigenes Land verlassen und Schutz in anderen Staaten suchen, bezifferte das UNHCR Ende 2024 auf 42,7 Millionen.
pg/haz/AR/ack (dpa, afp, rtr, kna, epd)
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