News kompakt: Ukrainisch-russische Gespräche am Mittwoch?
22. Juli 2025
Nach Angaben aus Kyjiw wollen die Ukraine und Russland an diesem Mittwoch ihre direkten Gespräche in der türkischen Metropole Istanbul wieder aufnehmen. Das teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft mit. Für die Ukraine gehe es darum, die Rückkehr Kriegsgefangener und von Russland verschleppter ukrainischer Kinder voranzutreiben, so Selenskyj. Außerdem solle ein Treffen auf Präsidentenebene vorbereitet werden.
Von Russland gibt es noch keine offizielle Bestätigung für den Termin am Mittwoch. Vertreter beider Seiten waren im Mai und Juni in der Türkei zusammengekommen. Fortschritte in Richtung einer Waffenruhe wurden bei den Treffen jedoch nicht erzielt.
Gemeinsame Erklärung zum Israel-Hamas-Krieg
Großbritannien und mehr als 20 weitere Staaten fordern ein sofortiges Ende des Krieges im Gazastreifen. Die radikalislamische Hamas müsse alle dort festgehaltenen israelischen Geiseln bedingungslos freilassen. In einer gemeinsamen Erklärung kritisieren die Länder zudem das Vorgehen von Israels Regierung bei Hilfslieferungen scharf. Dieses sei gefährlich, schüre Instabilität und beraube die Menschen im Gazastreifen ihrer Menschenwürde.
Immer wieder kommt es im Zusammenhang mit den Hilfslieferungen in dem Palästinensergebiet am Mittelmeer zu tödlichen Zwischenfällen. Die Hamas, die von vielen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird, hatte den Krieg 2023 mit einem Großangriff auf Israel ausgelöst. Zu den Unterzeichnern der Erklärung gehören neben Großbritannien auch Frankreich, Italien, Japan, Australien, Kanada und Dänemark.
Weiterhin keine Regelung für Abbau in der Tiefsee
Die Internationale Meeresbodenbehörde hat ihre Ratssitzung in Kingston auf Jamaika ohne Einigung auf ein Regelwerk für den Tiefseebergbau beendet. Umweltorganisationen wie Greenpeace werten das Scheitern des sogenannten "Mining Code" als Erfolg für den Schutz der Weltmeere. Sie hoffen auf ein Moratorium für den Abbau von Rohstoffen am Grund der Ozeane, da die ökologischen Risiken weitgehend unerforscht sind.
Auch zahlreiche Staaten, darunter Deutschland, wollen ein vorübergehendes Verbot. Andere Länder, darunter die USA, die der Meeresbodenbehörde nicht angehören, befürworten hingegen den Tiefseebergbau. Dabei geht es etwa um Manganknollen auf dem Meeresboden, die wichtige Metalle für Batterien und Computer enthalten.
Ende des Einsatzes der Marines in Los Angeles
Das US-Verteidigungsministerium zieht nach eigenen Angaben 700 Soldaten wieder aus Los Angeles ab. Die sogenannten Marines sind eigentlich für Kampfeinsätze im Ausland trainiert. Grund für ihren Einsatz waren teils gewalttätige Proteste gegen die Abschiebe-Politik von Präsident Donald Trump. Der Schritt war in der kalifornischen Metropole und vom Gouverneur des Bundesstaates, Gavin Newsom, kritisiert worden.
Trump hatte die Marines nach Los Angeles beordert, nachdem er gegen den Willen der örtlichen Behörden bereits 4000 Soldaten der Nationalgarde in die Millionenstadt entsandt hatte. Bürgermeisterin Karen Bass bezeichnete den Abzug der Marines als einen "weiteren Sieg" für die Stadt an der US-Westküste.
Hacker nutzen massenhaft Microsoft-Sicherheitslücke aus
Der US-Tech-Konzern Microsoft hat nach eigenen Angaben ein Notfall-Update für sein Programm "Share Point" bereitgestellt. Zuvor hatten IT-Sicherheitsexperten Alarm geschlagen, weil Behörden und Unternehmen über eine neu entdeckte Schwachstelle in der Software von Hackern angegriffen werden. Betroffen sind demnach lokale Server für das Programm zum Teilen von Dateien.
Über die Schwachstelle bei "Share Point" seien Angreifer bereits in Systeme von Dutzenden Organisationen eingedrungen, sagte ein IT-Experte der Zeitung "Washington Post". Betroffen seien sowohl die Wirtschaft als auch Regierungsstellen.
Dobrindt lobt Polen für Sicherung der Außengrenzen
Deutschlands Innenminister Alexander Dobrindt hat die Europäische Union aufgefordert, Polen bei der Sicherung der Grenzen zu Belarus zu helfen. Die Regierung in Warschau brauche mehr Geld und verdiene mehr Wertschätzung für die Sicherung der EU-Außengrenze, sagte Dobrindt am Montag in Polowce an der polnisch-belarussischen Grenze. Als Gast seines polnischen Kollegen Tomasz Siemoniak hatte sich der Bundesinnenminister dort ein Bild von den Sperranlagen gemacht.
Polen hat an seiner Grenze zu Belarus einen 550 Kilometer langen Zaun errichtet. Siemoniak zufolge dienen Grenzanlagen und -kontrollen dazu, die "Instrumentalisierung der Migrationspolitik" durch Russland und Belarus zu unterbinden.
fab/AR/jj (afp, dpa, ap, efe, rtr)
Dieser Artikel wurde um 9.20 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.