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PolitikGlobal

News kompakt: US-Präsident Trump empfängt Selenskyj und Merz

18. August 2025

Mit Rückendeckung europäischer Verbündeter geht der ukrainische Präsident Selenskyj in Washington in schwierige Gespräche mit US-Präsident Trump. Außenminister Wadephul ist nach Japan gereist. Das Wichtigste in Kürze.

Donald Trump bei der Pressekonferenz nach dem Gipfeltreffen mit Wladimir Putin in Anchorage am 15.08.2025
Am Freitag empfing US-Präsident Donald Trump in Alaska Wladimir Putin - an diesem Montag spricht er in Washington mit den Verbündeten der Ukraine Bild: Jeenah Moon/REUTERS

Drei Tage nach seinem Gipfel mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin wird US-Präsident Donald Trump an diesem Montag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie mehrere westliche Spitzenpolitiker im Weißen Haus empfangen. Zunächst wird Trump bilateral mit Selenskyj über Möglichkeiten sprechen, den seit dreieinhalb Jahren andauernden Ukraine-Krieg zu beenden. Danach wird die Runde erweitert und die westlichen Vertreter, unter ihnen Bundeskanzler Friedrich Merz, kommen hinzu. In den Gesprächen geht es auch um die Forderung Russlands nach Gebietsabtretungen der Ukraine.

Am Sonntag stimmte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Brüssel mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ab - auch sie ist an diesem Montag in Washington dabei Bild: Bart Biesemans/REUTERS

US-Außenminister Marco Rubio sagte, die Vereinigten Staaten würden den Europäern Sicherheitsgarantien für die Ukraine anbieten. Damit sind Maßnahmen zum Schutz des Landes vor Angriffen gemeint. Trump schrieb auf seiner Onlineplattform Truth Social, Selenskyj könne den Krieg mit Russland fast sofort beenden, wenn er wolle. Zugleich machte er deutlich, dass er einen NATO- Beitritt der Ukraine und eine Rückgabe der 2014 völkerrechtswidrig von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim für unrealistisch halte.

Bolivien steht vor politischem Richtungswechsel

Bei der Präsidentenwahl in Bolivien hat keiner der Kandidaten die erforderliche Mehrheit erreicht. Klar ist aber schon jetzt, dass nach fast zwei Jahrzehnten linker Regierungen ein politischer Richtungswechsel in dem südamerikanischen Land erfolgen wird. Im ersten Durchgang am Sonntag erhielten laut vorläufigen Ergebnissen Senator Rodrigo Paz Pereira von der Christlich-Demokratischen Partei (Partido Demócrata Cristiano), die der politischen Mitte zugerechnet wird, und Ex-Präsident Jorge Quiroga von der rechtsgerichteten Partei Freiheit und Demokratie (Libertad y Democracia) die meisten Stimmen. Sie treten am 19. Oktober in einer Stichwahl um das Präsidentenamt gegeneinander an, wie die Wahlbehörde weiter mitteilte.

Jorge Quiroga (l.) und Rodrigo Paz Pereira treten in der Stichwahl im Oktober gegeneinander an Bild: Aizar Raldes/Marcelo Gomez/AFP

Bolivien mit rund zwölf Millionen Einwohnern steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Treibstoff- und Devisenmangel, Inflation und Armut prägen den Alltag. Für die internationale Politik spielt das Land auch wegen seiner großen Lithiumvorkommen eine wichtige Rolle. Deutsche Unternehmen hoffen auf bessere Investitionsbedingungen unter einer neuen Regierung.

Streiks und Großdemonstration in Israel

Mit einem landesweiten Streik haben am Sonntag Zehntausende Israelis ein Abkommen mit der Terrororganisation Hamas gefordert, damit die im Gazastreifen noch festgehaltenen Geiseln freikommen. Sie riefen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auch dazu auf, den Krieg im Gazastreifen zu beenden. Im ganzen Land blockierten Demonstranten Straßen und Autobahnen, darunter die Hauptverbindung zwischen Jerusalem und Tel Aviv. Mehr als 200.000 Menschen versammelten sich am Sonntagabend im Zentrum von Tel Aviv zu einer Kundgebung, wie die Organisatoren mitteilten.

Tel Aviv: Die Demonstranten verlangen ein Ende des Kriegs im Gazastreifen und die Freilassung der verbliebenen Geiseln aus der Hand der Hamas Bild: Amir Cohen/REUTERS

Netanjahu wies die Forderungen der Demonstranten zurück. Wer ein Ende des Kriegs fordere, ohne die Hamas zu besiegen, verzögere die Freilassung der Geiseln, erklärte er. Von den 50 Geiseln, die noch von den Extremisten in Gaza festgehalten werden, sind nach israelischen Angaben etwa 20 noch am Leben.

Wadephul betont gute Partnerschaft mit Japan

Zum Auftakt seiner Asien-Reise ist Deutschlands Außenminister Johann Wadephul in Japan eingetroffen. Er kam zunächst mit seinem Kollegen Takeshi Iwaya zusammen. Dabei betonte der CDU-Minister, Japan sei für Deutschland der "Premiumpartner" in Asien. Beide Länder verbinde eine langjährige, tiefe Freundschaft und eine enge Kooperation. Die Kriege im Gazastreifen und in der Ukraine sowie eine mögliche nukleare Bewaffnung des Irans machten deutlich, dass eine engere Zusammenarbeit von Freunden und natürlichen Verbündeten immer wichtiger werde, so Wadephul.

Der deutsche Außenminister Johann Wadephul (l.) und sein japanischer Kollege Takeshi IwayaBild: Kim Kyung-Hoon/REUTERS

Am Mittwoch wird der deutsche Außenminister weiter nach Indonesien fliegen.

Mehr als 340 Tote bei Sturzfluten in Pakistan

Im Norden Pakistans sind bei Sturzfluten infolge von Starkregen mindestens 344 Menschen ums Leben gekommen. Am stärksten betroffen ist die Provinz Khyber Pakhtunkhwa: Alleine dort kamen laut Behördenangaben 324 Menschen ums Leben, mindestens 150 weitere werden noch vermisst. Tausende Rettungskräfte sind im Einsatz, um unter Schlammlawinen begrabene Gebäude freizuschaufeln und nach Überlebenden zu suchen.

Ein Bewohner versucht, sein schwer beschädigtes Haus vom Schlamm zu befreien Bild: Hasham Ahmed/AFP

Für die kommenden Tage werden weitere Regenfälle erwartet. Sturzfluten und Erdrutsche sind in Pakistan während der Monsunzeit üblich. Durch den Klimawandel werden solche Unwetter nach Experteneinschätzung aber extremer und nehmen an Häufigkeit zu.

Waldbrand-Spezialisten aus Deutschland helfen in Spanien

Speziell ausgebildete Einsatzkräfte der Feuerwehr sind aus Deutschland nach Spanien geflogen, um dort bei der Bekämpfung der verheerenden Waldbrände zu helfen. Die Einsatzkräfte kommen alle aus dem Bundesland Nordrhein-Westfalen. Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul sagte, "in Europa stehen wir füreinander ein, gerade dann, wenn es am meisten zählt."

Veiga das Meas im Nordwesten Spaniens Bild: Lalo R. Villar/AP Photo/picture alliance

In den vergangenen zwei Wochen haben die Feuer in Spanien nach offiziellen Angaben rund 1150 Quadratkilometer zerstört - eine Fläche, die mehr als doppelt so groß wie der Bodensee ist. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Mindestens drei Menschen kamen bislang ums Leben.

se/haz/ch (dpa, afp, kna, rtr, ap)

Dieser Nachrichtenüberblick wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.