News kompakt: US-Sondergesandter Witkoff trifft Putin
12. April 2025
Im Ringen um eine Waffenruhe in der Ukraine hat der US-Sondergesandte Steve Witkoff zum dritten Mal den russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. Das Gespräch am Freitag in St. Petersburg dauerte viereinhalb Stunden, wie die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichtete. Der Kreml veröffentlichte ein Foto auf seiner Internet-Seite, das die beiden Männer beim Handschlag zeigt. Einzelheiten des Gesprächs wurden nicht bekannt.
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump die Führung in Moskau zu mehr Entgegenkommen aufgerufen. "Russland muss sich bewegen", schrieb er auf seiner Onlineplattform Truth Social. "Zu viele Menschen sterben - jede Woche Tausende - in einem furchtbaren und sinnlosen Krieg", erklärte der US-Präsident weiter.
USA und Iran beginnen neue Atomverhandlungen
Die USA haben vor dem Beginn ranghoher Gespräche mit dem Iran über Teherans umstrittenes Atomprogramm Kompromissbereitschaft signalisiert. Der Iran dürfe nur nicht in der Lage sein, eine Atombombe zu bauen, das sei für die USA die "rote Linie", sagte der US-Sondergesandte Steve Witkoff der Zeitung "Wall Street Journal". Witkoff und Irans Außenminister Abbas Araghtschi werden an diesem Samstag zum Auftakt der Gespräche im Sultanat Oman am Persischen Golf erwartet. Nach iranischer Darstellung werden die bilateralen Verhandlungen indirekt über einen Mediator geführt.
US-Präsident Donald Trump hatte dem Iran mit einem Angriff gedroht, falls Teheran einem neuen Abkommen zur Begrenzung seines Atomprogramms nicht zustimmen sollte.
Tausende Kinder im Kongo vergewaltigt
Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind Tausende Kinder Opfer sexueller Gewalt geworden. Die Kinder seien im Januar und Februar während Kämpfen in der Region vergewaltigt und gequält worden, teilte ein Sprecher des UN-Kinderhilfswerks UNICEF in Genf mit. In den beiden Monaten seien in bis zu 45 Prozent der fast 10.000 Fälle von Vergewaltigung Kinder das Opfer gewesen. Im Durchschnitt sei alle halbe Stunde ein Kind vergewaltigt worden.
Es handele sich um eine Kriegswaffe und eine Terrortaktik, so der UNICEF-Sprecher weiter. Familien und Gemeinschaften würden auf diese Weise zerstört. Im rohstoffreichen Osten der Demokratischen Republik Kongo kämpft die reguläre Armee gegen die von Ruanda unterstützte M23-Miliz.
Panama erlaubt Stationierung von US-Soldaten am Kanal
Die USA dürfen nach einer Vereinbarung mit der Regierung Panamas Soldaten in der Nähe des Panamakanals stationieren. Ein entsprechendes Dokument veröffentlichte das Außenministerium des mittelamerikanischen Landes. Darin heißt es, militärisches und ziviles US-Personal dürfe in von Panama kontrollierten Einrichtungen Ausbildung erteilen, Übungen abhalten und Ausrüstung lagern. Die Vereinbarung ist zunächst auf drei Jahre befristet.
Damit erhält US-Präsident Donald Trump ein wichtiges Zugeständnis für seine Forderung nach mehr Einfluss der Vereinigten Staaten auf den Panamakanal. Trump behauptet, dass de facto China die wichtige Wasserstraße zwischen Atlantik und Pazifik kontrolliere.
Er hatte mehrmals damit gedroht, den Panamakanal wieder unter die Hoheit der USA zu bringen. Die USA hatten den Kanal Anfang des 20. Jahrhunderts mitgebaut und 1999 an Panama übergeben.
EU besorgt wegen Ausweisung von Kroaten aus Serbien
Die Europäische Union hat sich besorgt wegen der Ausweisung von Kroaten aus Serbien geäußert. Die EU-Kommission werde nicht zögern, ihre Bedenken auf höchster Ebene gegenüber Serbien zu äußern, betonte ein Sprecher in Brüssel. Serbien hat nach Angaben kroatischer Diplomaten in den vergangenen drei Monaten mehr als ein Dutzend kroatische Bürger ausgewiesen. Von diesen hätten einige in Online-Netzwerken ihre Unterstützung für die Demonstrationen gegen die Regierung in Belgrad zum Ausdruck gebracht.
Die Proteste wurden durch den Einsturz eines Bahnhofsvordachs in der Stadt Novi Sad am 1. November entfacht, bei dem 15 Menschen ums Leben gekommen waren. Die serbische Führung behauptet, die Demonstrationen seien vom Ausland gesteuert, hat dafür bisher aber keine Beweise vorgelegt.
Neues Internetportal warnt vor Naturgefahren
In Deutschland ist ein Portal für Naturgefahren freigeschaltet worden. Dort können sich Bürgerinnen und Bürger künftig über aktuelle Warnungen, die damit verbundenen Risiken und Handlungsempfehlungen informieren. Ein erster Schwerpunkt von naturgefahrenportal.de liege auf Gefahren wie Hochwasser und Sturmfluten, sagte die Präsidentin des Deutschen Wetterdiensts (DWD), Sarah Jones, bei der Vorstellung des Portals im hessischen Offenbach.
Unter der Rubrik "Gefahren und Risiken" werde die jeweilige Gefährdung etwa durch Starkregen eingeschätzt. Später sollten dann auch Gefahren wie Waldbrände, Dürren, Lawinen oder Erdbeben abgebildet werden. Grundlage für das Portal ist eine Gesetzesänderung, die nach der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 auf den Weg gebracht wurde.
se/sti/wa (dpa, afp, rtr, ap, epd)
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