News kompakt: Verteidigungsminister Pistorius in der Ukraine
12. Juni 2025
Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius ist zu politischen Gesprächen in der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw eingetroffen. Der SPD-Politiker sagte, er wolle sich über die Lage in der Ukraine informieren. Außerdem will er mit Regierungsvertretern über weitere Militärhilfe für das von Russland angegriffene Land beraten. Vor seiner Reise hatte Pistorius deutlich gemacht, Deutschland und seine Verbündeten müssten die Ukraine so unterstützen, dass sie sich verteidigen könne und in eine Position komme, in der Russland zu ernsthaften Verhandlungen bereit sei.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf dem russischen Staatschef Wladimir Putinvor, weitreichendere Eroberungspläne zu verfolgen, als offiziell bekannt.
"Die russischen Militärpläne zielen auf Odessa - und dann auf die Grenzen zu Moldawien und Rumänien", sagte Selenskyj bei einem Treffen mit Staats- und Regierungschefs aus Südosteuropa in der südukrainischen Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer.
USA ziehen Personal aus dem Nahen Osten ab
Inmitten der Spannungen mit dem Iran reduzieren die USA ihr Botschaftspersonal im Irak. Das bestätigte ein Regierungsvertreter in Washington. Anlass ist die Sorge, dass die Führung der Islamischen Republik in Teheran im Fall eines israelischen Angriffs auf den Iran Vergeltungsschläge gegen US-Stützpunkte in der Region anordnen könnte. Berichten zufolge wurden auch US-Mitarbeiter aus Kuwait und Bahrain abgezogen.
US-Personal werde abberufen, "weil es ein gefährlicher Ort sein könnte", sagte der amerikanische Präsident Donald Trump vor Journalisten mit Blick auf die Region. Der Iran könne keine Atomwaffen haben, "das werden wir nicht erlauben", fügte Trump hinzu. Washington und Teheran verhandeln seit April über Wege für ein neues Atomabkommen mit dem Iran.
Seltene Erden: Trump verkündet Einigung mit China
China und die USA haben sich nach Angaben von Präsident Donald Trump beim Streitthema Seltene Erden geeinigt. Die Volksrepublik habe bei den zweitägigen Verhandlungen am Montag und Dienstag in London zugesagt, Metalle der Seltenen Erden zu liefern, erklärte Trump in seinem Onlinedienst Truth Social. Die USA hätten sich im Gegenzug unter anderem bereit erklärt, chinesische Studenten nicht von amerikanischen Universitäten auszuschließen. Die formelle Zustimmung durch ihn selbst und Chinas Staatschef Xi Jinping stehe noch aus, erklärte der US-Präsident weiter.
Chinesische Regierungsvertreter äußerten sich zurückhaltender. Sie sprachen von einem grundsätzlich konstruktiven Austausch.
138 Millionen Kinder müssen regelmäßig arbeiten
Weltweit sind nach Erkenntnissen der Vereinten Nationen fast 138 Millionen Kinder und Jugendliche von Kinderarbeit betroffen. Dies habe gravierende Auswirkungen auf ihre Bildung und weitere Entwicklung, heißt es in einem in Genf veröffentlichten Bericht des UN-Kinderhilfswerks UNICEF und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Rund 54 Millionen von ihnen hätten sogar eine Form von Kinderarbeit, die ihre Gesundheit und Sicherheit gefährde.
Den Daten zufolge ist die Landwirtschaft mit 61 Prozent aller Fälle nach wie vor der größte Sektor für Kinderarbeit. Es folgen Dienstleistungen wie Hausarbeit und der Verkauf von Waren auf Märkten sowie Arbeiten in der Industrie und im Bergbau. Insbesondere in afrikanischen Ländern südlich der Sahara gibt es laut UNICEF noch viel Kinderarbeit. 87 Millionen Kinder sind dort betroffen.
Polens Regierungschef Tusk gewinnt Vertrauensabstimmung
Polens Mitte-links-Regierung hat im Parlament eine von Ministerpräsident Donald Tusk angesetzte Vertrauensabstimmung für sich entschieden. Zehn Tage nach der Niederlage des pro-europäischen Regierungslagers bei der Präsidentenwahl sprachen 243 Abgeordnete dem Kabinett das Vertrauen aus. 210 der 453 anwesenden Parlamentarier stimmten im Unterhaus Sejm dagegen. Tusk wollte mit dem Vertrauensvotum die Einigkeit und Entschlossenheit seiner Koalition aus konservativen, liberalen und linken Parteien demonstrieren.
Anfang Juni hatte der Nationalist und Politikneuling Karol Nawrocki die Präsidentschaftswahl knapp gewonnen. Er wird von Polens größter Oppositionspartei, der nationalkonservativen PiS, unterstützt. Diese forderte Tusk zum Rücktritt auf.
Nur ein Fünftel aller Waldbäume in Deutschland gesund
Der Zustand des deutschen Waldes hat sich trotz eines regenreichen Sommers im vergangenen Jahr kaum verbessert. Die Zahl der gesunden Bäume stieg im Vergleich zu 2023 lediglich um einen Prozentpunkt auf nunmehr 21 Prozent, wie aus dem neuen Waldzustandsbericht hervorgeht. Der Anteil der geschädigten Waldbäume, die bereits eine hohe sogenannte Kronenverlichtung hätten, belaufe sich wie im Jahr zuvor auf 36 Prozent. Um einen Prozentpunkt gesunken - nämlich auf 43 Prozent - ist danach der Anteil der Bäume, für die eine Warnstufe vorliegt.
Für den Bericht wurden den Angaben zufolge mehr als 9800 Bäume in Deutschland untersucht. Hierbei ging es hauptsächlich um die Baumarten Fichte, Kiefer, Buche und Eiche.
Trauer um Beach-Boys-Legende Brian Wilson
Der Musiker und Mitgründer der US-amerikanischen Erfolgsband The Beach Boys, Brian Wilson, ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Das teilten seine Familie und sein Management mit. Die kalifornische Band schrieb mit ihren Surf-Songs als eine der erfolgreichsten Pop- und Rockbands der 1960er und frühen 1970er Jahre Musikgeschichte.
Wilson war der kreative Kopf der Beach Boys, verfasste fast alle Hits und produzierte viele Alben. Viele seiner Songs wurden zu Klassikern - so etwa "Fun Fun Fun", "Good Vibrations", "Little Deuce Coupe", "Help Me Rhonda" und "Surfin' USA". Mit "Pet Sounds" gelang Wilson 1966 nach Ansicht vieler Kritiker das vielleicht beste Pop-Album des 20. Jahrhunderts.
se/ch (dpa, afp, rtr, ap, kna, epd)
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