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PolitikGlobal

News kompakt: Viele Tote bei Anschlag nahe Moskau

23. März 2024

Vor einem Rockkonzert am Rande der russischen Hauptstadt schießen mehrere Bewaffnete wild um sich. Wenig später steht das Veranstaltungszentrum in Flammen. Das Wichtigste in Kürze.

Russland Moskau 2024 | Schusswaffenangriff Konzertsaal Crocus City Hall
Feuerwehrleute bekämpfen den durch einen Anschlag ausgelösten Brand in der Crocus City Hall am Stadtrand von MoskauBild: Dmitry Golubovich/Russian Look/picture alliance

Bei einem Angriff auf eine Konzerthalle am Stadtrand von Moskau sind nach offiziellen Angaben mehr als 60 Menschen getötet worden, darunter mindestens drei Kinder. Über 100 Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht, wie Gesundheitsminister Michail Muraschko mitteilte. Viele von ihnen befänden sich in kritischem Zustand. In der Crocus City Hall in Krasnogorsk hatten mehrere Bewaffnete vor einem Rockkonzert wild um sich geschossen. Wenig später geriet das Veranstaltungszentrum großflächig in Brand. Die Terrororganisation "Islamischer Staat" reklamierte die Tat im Onlinedienst Telegram für sich. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wies das Außenministerium in Kiew den Verdacht einer ukrainischen Verwicklung zurück.

US-Kongress wendet Shutdown ab

Kurz vor einer drohenden Haushaltssperre hat der US-Kongress einen neuen Etat verabschiedet. Der Senat in Washington billigte das Paket im Volumen von 1,2 Billionen Dollar, umgerechnet 1,1 Billionen Euro. Zuvor hatte das Repräsentantenhaus die Vorlage bestätigt. Mit mehr als 880 Milliarden Dollar entfällt der größte Posten auf das Verteidigungsministerium. Wegen des Widerstands der oppositionellen Republikaner sind darin - anders als von Präsident Joe Biden gefordert - keine Militärhilfen für die Ukraine enthalten. Ohne eine Einigung hätten Einrichtungen und Behörden des Bundes zum Teil ihre Arbeit einstellen müssen, was als Shutdown bezeichnet wird.

Das US-Kapitol - Sitz von Repräsentantenhaus und Senat - in der Hauptstadt WashingtonBild: imago/Mario Aurich

Israel weist wieder Land im Westjordanland für Siedlungsbau aus

Ungeachtet internationaler Proteste hat die israelische Regierung wieder Land für den Siedlungsbau im Westjordanland ausgewiesen. Der zuständige Finanzminister Bezalel Smotrich erklärte in Jerusalem, in den besetzten Gebieten würden 800 Hektar freigegeben. Nach Einschätzung der israelischen Organisation "Frieden Jetzt" handelt es sich um die größte Beschlagnahmung von Land in den Palästinensergebieten seit dem Oslo-Abkommen von 1993. Dieses hatte den Palästinensern eine autonome Verwaltung im Westjordanland und im Gazastreifen zugesichert. Der rechtsextreme Smotrich lebt selbst in einer Siedlung im Westjordanland. Er gab die Beschlagnahmung am Tag des Besuchs von US-Außenminister Antony Blinken in Israel bekannt.

Kreml räumt erstmals "Kriegszustand" ein

Russland hat mehr als zwei Jahre nach Beginn seiner Invasion in der Ukraine erstmals eingeräumt, dass es sich "im Kriegszustand" befindet. Dies sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow im Interview einer russischen Wochenzeitung. Das Vorgehen habe als militärische Spezialoperation begonnen, aber seit der Westen auf Seiten der Ukraine beteiligt sei, "ist es für uns ein Krieg geworden", so Peskow. Bisher hatte die russische Führung es abgelehnt, den Ukraine-Konflikt als "Krieg" zu bezeichnen, und ausschließlich von einer "militärischen Spezialoperation" gesprochen. Kritik an dem Einsatz und die Verwendung des Wortes "Krieg" in diesem Zusammenhang werden in Russland bislang mit Geld- und Gefängnisstrafen geahndet.

Russische Soldaten auf der von Moskau annektierten Krim bei der Einweihung eines Denkmals für gefallene Militärangehörige (Archivbild)Bild: Alexey Pavlishak/REUTERS

Russland setzt LGBT-Bewegung auf Terror-Liste

Die russische Regierung hat die "internationale LGBT-Bewegung" auf die Liste extremistischer und terroristischer Organisationen gesetzt. Dies geht aus einer Notiz der russischen Finanzüberwachungsbehörde hervor. Die "internationale LGBT-Bewegung" war bereits Ende 2023 vom Obersten Gericht wegen "Extremismus" verboten worden, auch wenn eine Organisation mit diesem Namen in Russland nicht existiert. Dies machte den Weg für die Verhängung hoher Haftstrafen frei. Die englische Abkürzung LGBT steht für lesbisch, schwul, bisexuell und transgender. Am Mittwoch hatten die Behörden mitgeteilt, die Betreiber einer Bar in Untersuchungshaft genommen zu haben. Ihnen wird vorgeworfen, "Meinungen und Aktivitäten" der verbotenen LGBT-Vereinigung "unterstützt" zu haben. Es handelt sich um das erste Strafverfahren dieser Art in Russland.

Prinzessin Kate gibt Krebserkrankung bekannt

Nach wochenlangen Spekulationen um ihre Gesundheit hat die britische Prinzessin Kate eine Krebsdiagnose öffentlich gemacht. Die 42-jährige Frau von Thronfolger Prinz William teilte in einer Videobotschaft mit, der Befund sei erst nach ihrer Bauchoperation Mitte Januar erhoben worden. Auf Anraten der Ärzte erhalte sie nun eine Chemotherapie. Um welche Art von Krebs es sich handelt, sagte sie nicht. König Charles III. erklärte, er sei "stolz" auf seine Schwiegertochter, die mit der Bekanntgabe Mut bewiesen habe. Ähnlich äußerte sich der britische Premierminister Rishi Sunak. Genesungswünsche kamen auch aus dem Ausland. Kate war seit Weihnachten nicht mehr öffentlich aufgetreten, was in der Presse und in sozialen Netzwerken für zahlreiche Mutmaßungen gesorgt hatte.

jj/mak/ack (dpa, afp, rtr, epd)

Dieser Nachrichtenüberblick wurde um 9.00 Uhr (MEZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.