News kompakt: Viele Tote bei Beschuss in Pakistan und Indien
7. Mai 2025
Bei indischen Angriffen auf Ziele in Pakistan sind nach Angaben des pakistanischen Militärs mindestens 26 Menschen getötet und viele weitere verletzt worden. Die indische Armee habe sechs Orte attackiert, hieß es. Zudem habe es Schusswechsel an der Kontrolllinie in Kaschmir gegeben. Dabei sollen im indisch verwalteten Teil des Gebiets mindestens acht Menschen getötet worden sein.
Pakistans Verteidigungsminister Khawaja Muhammad Asif sagte, die eigenen Streitkräfte hätten fünf Kampfflugzeuge und eine Drohne des Gegners abgeschossen. Das indische Verteidigungsministerium erklärte, man habe "terroristische Infrastruktur" im Nachbarland attackiert. Nach einem tödlichen Anschlag auf Urlauber im indisch kontrollierten Teil Kaschmirs vor zwei Wochen hatte die Regierung in Neu-Delhi mit Vergeltung gedroht und alle Pakistaner ausgewiesen. Die geteilte Himalaya-Region Kaschmir wird von beiden Atommächten vollständig beansprucht.
China wirbt bei Merz für engere Zusammenarbeit
Chinas Staatschef Xi Jinping hat dem neuen Bundeskanzler Friedrich Merz zu seiner Wahl gratuliert. Die Volksrepublik sei bereit, ein neues Kapitel in der "strategischen Partnerschaft" beider Seiten aufzuschlagen, erklärte Xi. Zuvor waren Glückwünsche aus dem US-Außenministerium, von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und aus zahlreichen europäischen Hauptstädten eingetroffen.
Merz wird an diesem Mittwoch zu seinen ersten Auslandsbesuchen in Paris und Warschau erwartet. Der CDU-Vorsitzende war am Dienstag zum Regierungschef ernannt worden, nachdem er im Bundestag überraschend erst im zweiten Wahlgang die nötige Kanzlermehrheit erhalten hatte. Dies ist in der Geschichte der Bundesrepublik bislang einmalig.
EU-Kommission plant Verbot russischer Gasimporte
Die EU-Kommission will die Einfuhr von russischem Erdgas bis Ende 2027 vollständig untersagen. Bereits 2026 sollen kurzfristige Gaskäufe am sogenannten Spotmarkt nicht mehr erlaubt sein. Ebenso dürften Unternehmen dann keine neuen Lieferverträge mehr schließen, teilte die Brüsseler Behörde mit. Dazu werde im Juni ein Gesetz vorgelegt, das mit Zustimmung des Europäischen Parlaments und einer qualifizierten Mehrheit der Mitgliedstaaten in Kraft treten könnte.
Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat die EU bereits weitgehende Einfuhrverbote für Kohle und Öl aus Russland erlassen. Gaslieferungen von dort machen jedoch immer noch knapp 19 Prozent der europäischen Importe aus.
Ukraine und Russland tauschen Hunderte Kriegsgefangene aus
Moskau und Kiew haben nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums jeweils 205 Kriegsgefangene freigelassen. Der jüngste Gefangenenaustausch in dem mehr als drei Jahre währenden Konflikt erfolgte kurz vor Beginn einer von Moskau einseitig erklärten dreitägigen Feuerpause. Diese hatte Kreml-Chef Wladimir Putin für die Zeit vom 8. bis 10. Mai angesetzt. In der Zeit wird in Russland und anderen Ländern der 80. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg begangen.
Der Austausch der Gefangenen war von den Vereinigten Arabischen Emiraten vermittelt worden. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs wurden seit Kriegsbeginn im Februar 2022 insgesamt 4760 ukrainische Soldaten von Russland übergeben.
Papstwahl beginnt an diesem Mittwoch
In Rom beginnt im Vatikan das Konklave, in dem die Kardinäle den neuen Papst wählen werden. Eine erste Abstimmung und damit ein erstes Rauchzeichen wird am Nachmittag erwartet. Bei schwarzem Rauch wurde noch kein Nachfolger für den verstorbenen Papst Franziskus gefunden. Bei erfolgreicher Papstwahl steigt weißer Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle auf.
Ein Konklave erstreckt sich oft über mehrere Tage. Es finden meist mehrere Abstimmungen statt, bevor ein Kandidat die erforderliche Dreiviertelmehrheit erhält, um Papst zu werden. Abstimmungsberechtigt sind alle Kardinäle, die das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Syrischer Übergangspräsident al-Scharaa reist nach Frankreich
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron empfängt an diesem Mittwoch den syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa in Paris zu dessen erstem Besuch in Europa. Wie der Élysée-Palast mitteilte, will Macron erneut die Unterstützung Frankreichs für den Aufbau eines neuen, freien, stabilen und souveränen Syriens bekräftigen, in dem alle Teile der syrischen Gesellschaft respektiert werden.
Al-Scharaa steht verstärkt unter Druck, die Rechte von Christen, Alawiten und anderen religiösen Minderheiten zu wahren. Zuletzt kam es in Syrien zu heftigen Kämpfen zwischen Angehörigen der drusischen Minderheit und sunnitischen Milizen. Al-Scharaa wird von der EU auf einer Terrorliste geführt. Inzwischen hat er sich zwar von Al-Kaida und der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) losgesagt. Es gibt aber weiter Zweifel, ob er die extremistische Ideologie ganz hinter sich gelassen hat.
Britisch-indisches Freihandelsabkommen geschlossen
Nach jahrelangen Verhandlungen haben sich Großbritannien und Indien auf ein weitreichendes Freihandelsabkommen geeinigt. Der britische Premierminister Keir Starmer sprach von einer "bahnbrechenden" Vereinbarung, sein indischer Amtskollege Narendra Modi von einem "historischen Meilenstein". Nach Angaben aus London handelt es sich um das wirtschaftlich bedeutendste bilaterale Handelsabkommen, das vom Vereinigten Königreich seit dem Austritt aus der EU geschlossen wurde.
Für die Briten ergeben sich dadurch etwa deutlich geringere Zölle beim Export von Whisky, Gin und Autos. Indien profitiert unter anderem durch geringere Abgaben auf Bekleidung. Das Handelsvolumen beider Länder hat einen Umfang von umgerechnet rund 48 Milliarden Euro.
jj/fab (dpa, afp, rtr, epd)
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