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PolitikGlobal

News kompakt: Vorerst wohl keine Tomahawks für die Ukraine

18. Oktober 2025

Medien berichten, dass US-Präsident Trump die Freigabe von Tomahawk-Raketen an die Ukraine verweigert habe. Überall in den USA wollen tausende Menschen gegen den Präsidenten demonstrieren. Das Wichtigste in Kürze.

Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj bei Gesprächen im Weißen Haus
US-Präsident Donald Trump (r.) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Gesprächen im Weißen HausBild: Alex Brandon/AP Photo/picture alliance

Die Ukraine kann vorerst nicht auf eine Lieferung von US-Marschflugkörpern des Typs Tomahawk hoffen. Nach übereinstimmenden Medienberichten verweigerte US-Präsident Donald Trump bei einem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus eine entsprechende Freigabe. Mit den Tomahawks könnte die ukrainische Armee Ziele tief im russischen Hinterland angreifen.

Trump gilt in der Frage als unentschlossen: Zwar zeigte er sich grundsätzlich gesprächsbereit, betonte jedoch mehrfach, die USA benötigten die Marschflugkörper selbst. Nach dem Treffen erklärte Selenskyj, die US-Seite habe darum gebeten, das Thema nicht weiter öffentlich zu erörtern. Für ihn sei die Angelegenheit jedoch "nicht vom Tisch".

Landesweite Proteste gegen Trump geplant

In den USA regt sich erneut Widerstand von Bürgern gegen Präsident Donald Trump. Zum zweiten Mal wollen in zahlreichen Städten Menschen auf die Straße gehen. Die Proteste stehen erneut unter dem Motto "No Kings", keine Könige. Die Demonstranten wollen damit Kritik zum Ausdruck bringen an Trumps aus ihrer Sicht zunehmend autoritärem Kurs.

Bereits am Freitag starteten erste "No Kings"-Demonstrationen in den USA, wie hier in FloridaBild: Rebecca Blackwell/AP/dpa/picture alliance

Bei den ersten No-Kings-Protesten Mitte Juni demonstrierten Bürger in mehr als 2100 Städten in allen Landesteilen der Vereinigten Staaten gegen den Präsidenten. Hunderttausende Menschen beteiligten sich damals an den US-weiten Aktionen.

Weitere Geisel-Leiche an Israel übergeben

Die islamistische Hamas hat die Leiche einer weiteren getöteten Geisel übergeben. Das Büro des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu teilte mit, dass die Leiche als Eliyahu Margalit identifiziert worden sei.

Rotes Kreuz wartet auf Übergabe palästinensischer Leichen am 15.10.2025Bild: Anas Zeyad Fteha/Anadolu Agency/IMAGO

Nach der Waffenruhe-Vereinbarung soll die Hamas insgesamt 28 Leichen übergeben. Damit bleiben nun noch 18 tote Geiseln im Gazastreifen. Die Hamas erklärte, viele Leichen seien unter Trümmern verschüttet. Israelische Offizielle widersprachen und betonten laut Medien, die Hamas kenne den Verbleib einer "zweistelligen Zahl" getöteter Geiseln. Die Hamas wird von zahlreichen Ländern weltweit als Terrororganisation gelistet.

Polens Regierung will homosexuelle Paare anerkennen

Als einer der letzten EU-Staaten bereitet nun auch Polen die rechtliche Absicherung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften vor. Die Mitte-links-Koalition in Warschau hat dazu einen entsprechenden Gesetzentwurf ausgearbeitet. Unabhängig von ihrem Geschlecht sollen zwei Menschen die Möglichkeit bekommen, ihre Beziehung vertraglich zu regeln. Sie können dann bei einem Notar Unterhaltsansprüche und eine gemeinsame steuerliche Veranlagung festlegen. Die Regelung gilt somit für heterosexuelle wie homosexuelle Paare.

Polens Ministerpräsident Donald TuskBild: Radek Pietruszka/PAP/dpa/picture alliance

Ministerpräsident Donald Tusk sprach am Freitag von einem Kompromiss, "der niemanden begeistert, weder die Gegner noch die Befürworter progressiverer Lösungen". Es sei jedoch ein "Schritt nach vorn". Damit das neue Gesetz am Ende in Kraft treten kann, ist die Zustimmung des polnischen Präsidenten nötig. Der ultrakonservative Amtsinhaber Karol Nawrocki hat bereits signalisiert, dass er die Regelung unterzeichnen werde, sofern das neue Gesetz keine "Quasi-Ehe" darstelle.

Abstimmung über Klimaschutzpläne für die Schifffahrt verschoben

Ein internationales Abkommen für ein System der CO2-Bepreisung im Schiffsverkehr wird vorerst nicht umgesetzt. Eine entsprechende Abstimmung haben die Mitgliedstaaten der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation der Vereinten Nationen am Freitag kurzfristig verschoben. Hintergrund ist massiver Druck, den die USA in den vergangenen Tagen ausgeübt hatten, um das Vorhaben zu verhindern.

US-Präsident Donald Trump persönlich hatte sich zu dem Vorhaben geäußert und Druck auf andere Länder ausgeübtBild: Kevin Dietsch/Getty Images/AFP

Im April hatten sich die Mitgliedstaaten bereits grundsätzlich mehrheitlich für ein System der Bepreisung der CO2-Emissionen von Schiffen ausgesprochen. Die internationale Schifffahrt stößt erhebliche Mengen Treibhausgase aus, die den Klimawandel weiter anheizen. Die CO2-Bepreisung soll dafür sorgen, dass Schiffe verstärkt auf weniger klimaschädliche Kraftstoffe umgerüstet werden. Wichtige Länder wie China, Brasilien, Großbritannien sowie die Europäische Union unterstützen das Vorhaben.

Britischer Prinz Andrew will seine royalen Titel nicht länger nutzen

Der wegen seiner Verbindungen zum US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein umstrittene britische Prinz Andrew will seine royalen Titel nicht länger führen. Das teilte der 65-Jährige in einer vom Buckingham-Palast veröffentlichten Erklärung mit. Nach Gesprächen mit König Charles III. und weiteren Familienmitgliedern sei man übereingekommen, dass die anhaltenden Anschuldigungen gegen Andrew die Arbeit der königlichen Familie belasteten.

Prinz Andrew, der zweitälteste Sohn der verstorbenen Königin Elizabeth II. (Archivbild)Bild: Neil Hall/PA Wire/dpa/picture alliance

Mit dem Schritt kommt er einer möglichen Aberkennung seiner Ehren durch den König zuvor. In wenigen Tagen erscheinen zudem die Memoiren von Virginia Roberts Giuffre, dem bekanntesten Opfer im Epstein-Skandal. Sie hatte Andrew beschuldigt, sie als Minderjährige missbraucht zu haben. Der Prinz weist die Vorwürfe zurück.

pgr/AR/pg/ack (dpa, afp, rtr, ap, kna, efe)

Dieser Nachrichtenüberblick wurde um 9.00 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.