News kompakt: Wadephul verschiebt China-Reise
25. Oktober 2025
Deutschlands Außenminister Johann Wadephul wird nicht wie vorgesehen am Sonntag nach China fliegen. "Diese Reise kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht stattfinden", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Freitag in Berlin. Das sei bedauerlich. Die chinesische Seite habe lediglich den Termin für ein Treffen der beiden Außenminister bestätigt, nicht aber für weitere hochrangige Gesprächspartner. Wadephul habe auch andere Themen ansprechen wollen. Die Sprecherin fügte hinzu, Deutschland wolle weiter mit China zusammenarbeiten, sei aber wegen des eingeschränkten Exports von Chips und Seltenen Erden besorgt.
Elfenbeinküste wählt Präsidenten in angespannter Lage
In der Elfenbeinküste, offizielle Bezeichnung: Côte d'Ivoire, wird ein neuer Präsident gewählt. Amtsinhaber Alassane Ouattara stellt sich mit 83 Jahren für eine umstrittene vierte Amtszeit zur Wahl. Die Elfenbeinküste mit rund 33 Millionen Einwohnern ist weltgrößter Kakaoproduzent und nach Nigeria die zweitgrößte Volkswirtschaft Westafrikas. Von 2002 bis 2007 erschütterte ein Bürgerkrieg die frühere französische Kolonie. Nach der Wahl 2010 brach erneut Gewalt aus, dabei wurden mehr als 3000 Menschen getötet.
Ouattara ging als international anerkannter Präsident aus den Wirren hervor. Seit seinem Amtsantritt 2011 hat das Land zu einer Rolle als wirtschaftlicher Motor und Partnerstaat Europas und der USA zurückgefunden. Ouattara werden allerdings autoritäre Tendenzen vorgeworfen. Die Verfassung erlaubt nur zwei Amtszeiten für einen Präsidenten. Ouattara beharrt darauf, dass die Zählung nach einer Verfassungsänderung 2016 zurückgesetzt sei und ihm damit zwei weitere Amtszeiten erlaubt seien.
Pentagon nimmt anonyme Millionenspende an
Das Pentagon hat die Annahme einer anonymen Millionenspende bestätigt, die zur Bezahlung von Soldaten während der andauernden Haushaltsblockade beitragen soll. Das US-Verteidigungsministerium, von der Regierung inzwischen als Kriegsministerium bezeichnet, habe die Spende über 130 Millionen US-Dollar (etwa 112 Millionen Euro) angenommen und sei dazu auch befugt, teilte ein Sprecher mit.
Üblicherweise wird das Budget für das US-Militär aus öffentlichen Mitteln bestritten. Eine Bezahlung von Soldaten durch private Spenden wäre daher ungewöhnlich - und Kritikern zufolge möglicherweise auch illegal.
DW protestiert gegen Suspendierung ihrer Reporter in Äthiopien
Die äthiopische Medienaufsichtsbehörde EMA hat die Arbeit der neun lokalen Korrespondentinnen und Korrespondenten der Deutschen Welle suspendiert. Das entsprechende Schreiben der EMA enthält nach DW-Angaben keine konkrete Kritik an der Berichterstattung. Der DW werde pauschal vorgeworfen, gegen Verordnungen der Regierung verstoßen sowie Hassreden und Falschinformationen verbreitet zu haben.
Wie der deutsche Auslandssender am Freitag mitteilte, stellten die neun Mitarbeiter in Äthiopien ihre journalistische Tätigkeit bis auf Weiteres ein. DW-Intendantin Barbara Massing sagte: "Wir sind sehr besorgt über die Einschränkung unserer Berichterstattung in Äthiopien. Wir erwarten, dass unsere Kollegen unverzüglich ihre Arbeit ungehindert wieder aufnehmen können."
Krise um Chiphersteller Nexperia sorgt für Kurzarbeit in Autobranche
Der politische Konflikt um den Chiphersteller Nexperia schlägt auf die Automobilbranche in Deutschland durch. Unternehmen wie der weltgrößte Autozulieferer Bosch haben wegen ausbleibender Chip-Lieferungen in mehreren Werken bereits Kurzarbeit beantragt. Die Industriegewerkschaft Metall teilte weiter mit, andere Firmen bereiteten Kurzarbeit vor.
Auch der Autobauer Volkswagen schloss kurzfristige Auswirkungen des Chipmangels auf seine Produktion nicht aus. Nexperia gehört dem chinesischen Konzern Wingtech. Der lässt in Europa produzieren. Die Chipkomponenten werden jedoch in China weiterverarbeitet und dann exportiert. Auf Druck der USA übernahm vor einigen Tagen die niederländische Regierung die Kontrolle bei Nexperia. Daraufhin stoppte China den Export.
Zahl der Abschiebungen steigt um ein Fünftel
Die Zahl der Abschiebungen aus Deutschland ist in diesem Jahr gestiegen. Von Januar bis September wurden 17.651 Menschen abgeschoben, im Vorjahreszeitraum waren es 14.706, was einem Anstieg von rund einem Fünftel entspricht. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor.
Mit mehr als 1600 Personen wurden die meisten Betroffenen in die Türkei abgeschoben, gefolgt von Georgien mit fast 1400 Menschen. Bei fast jeder fünften Person handelte es sich um ein Kind oder einen Jugendlichen.
haz/se/jj (dpa, afp, rtr)
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