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PolitikGlobal

News kompakt: Weltstrafgericht prüft Gräueltaten im Sudan

4. November 2025

Nach Berichten über schwere Gewalttaten im Sudan hat der Internationale Strafgerichtshof Ermittlungen eingeleitet. Jedes fünfte Kind lebt laut einer Studie in einem Konfliktgebiet. Das Wichtigste in Kürze.

Ansicht des Internationalen Strafgerichtshofs (22.09.2025)
Der Internationale Strafgerichtshof in Den HaagBild: Piroschka Van De Wouw/REUTERS

Nach Berichten über schwere Gewalttaten in der sudanesischen Stadt Al-Faschir hat die Anklage des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag Ermittlungen eingeleitet. In Sudan tobt seit April 2023 ein Machtkampf zwischen dem De-facto-Staatschef Abdel-Fattah al-Burhan und seinem früheren Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo, dem Anführer der RSF-Miliz.

Laut Strafgerichtshof sollen RSF-Kämpfer in der vergangenen Woche Al-Faschir im Norden Darfurs eingenommen und dort mit großer Brutalität gegen Zivilisten vorgegangen sein. Den Milizionären werden Massenmorde und Vergewaltigungen vorgeworfen. Die Haager Anklagebehörde untersucht zudem mögliche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Trump droht New Yorker Wählern

US-Präsident Donald Trump hat der Stadt New York mit dem Entzug von Bundesmitteln gedroht, sollte der linke Demokrat Zohran Mamdani Bürgermeister werden. In der Metropole mit rund acht Millionen Einwohnern wird an diesem Dienstag ein neuer Bürgermeister gewählt. Mamdani, der dem progressiven Flügel der Demokratischen Partei angehört, gilt Umfragen zufolge als Favorit.

Favorit auf den Posten des New Yorker Bürgermeisters: Demokrat Zohran MamdaniBild: Stephanie Keith/Getty Images

Er tritt gegen den früheren Gouverneur des Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, an, der nach einer Niederlage in der demokratischen Vorwahl nun als Unabhängiger kandidiert. Mamdani hat im Wahlkampf Initiativen für ein "bezahlbareres Leben" in der Stadt angekündigt. Trump bezeichnete ihn daraufhin als "kommunistischen Irren" und warf ihm vor, die Wirtschaft der Metropole gefährden zu wollen.

EU-Umweltminister suchen Kompromiss bei Klimazielen

Die EU-Umweltminister kommen in Brüssel zusammen, um über das europäische Klimaziel für das Jahr 2040 zu beraten. Davon hängt auch der Klimaschutzbeitrag der Europäischen Union für 2035 ab, der noch vor Beginn der Weltklimakonferenz in der brasilianischen Stadt Belém bei den Vereinten Nationen eingereicht werden soll. Die EU-Kommission schlägt vor, die Treibhausgase bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren.

Das Ziel sollte bereits im September beschlossen werden, wurde jedoch aufgrund von Meinungsverschiedenheiten verschoben. Deshalb steht auch eine offizielle Einreichung des europäischen Klimaschutzbeitrags für 2035 noch aus. Die Frist dafür war bereits im Februar abgelaufen. Die Vertragsstaaten des Pariser Klimaabkommens müssen alle fünf Jahre sogenannte national festgelegte Beiträge bei den Vereinten Nationen einreichen, in denen sie ihre künftigen Emissionsziele festlegen.

Diplomatische Krise zwischen Peru und Mexiko

Wegen anhaltender politischer Spannungen zwischen beiden Regierungen hat Peru seine diplomatischen Beziehungen zu Mexiko abgebrochen. Auslöser war die Entscheidung der mexikanischen Botschaft in Lima, der früheren peruanischen Ministerpräsidentin Betssy Chávez Asyl zu gewähren. Gegen Chávez wird wegen mutmaßlicher Beihilfe zu einem gescheiterten Staatsstreich im Jahr 2022 ermittelt.

Die ehemalige peruanische Ministerpräsidentin Betssy Chavez (Archivbild)Bild: Jorge Cerdan/GDA/IMAGO

Das peruanische Außenministerium warf Mexiko vor, sich wiederholt in die inneren Angelegenheiten des Landes eingemischt zu haben. Die Asylgewährung an Chávez sei ein "unfreundlicher Akt" und zeuge vom fehlenden Interesse der mexikanischen Regierung, ein gutes bilaterales Verhältnis aufrechtzuerhalten.

Jedes fünfte Kind lebt laut Studie in Konfliktgebiet

Im vergangenen Jahr haben nach Zahlen der Kinderschutzorganisation Save the Children weltweit rund 520 Millionen Kinder in einem Konflikt- oder Kriegsgebiet gelebt. Das sind 47 Millionen mehr als im Vorjahr und so viele wie noch nie, wie aus einem in Berlin veröffentlichten Bericht der Organisation hervorgeht. Betroffen ist demnach jedes fünfte Kind auf der Erde, in Afrika sogar jedes dritte.

Vertriebene Kinder und Familien aus Al-Faschir im Sudan (Ende Oktober)Bild: Mohammed Jammal/UNICEF/AP Photo/picture alliance

Nach Angaben des Geschäftsführers von Save the Children Deutschland, Florian Westphal, hat es noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg so viele bewaffnete Konflikte gegeben wie heute. Jungen und Mädchen würden dabei immer häufiger gezielt verletzt, misshandelt, getötet oder entführt. Die Vereinten Nationen dokumentierten dem Bericht zufolge 2024 fast 42.000 Verbrechen an Kindern in Konflikten. Das sei ein Anstieg um ein Drittel gegenüber dem Vorjahr. Laut Westphal ist dies nur die "Spitze des Eisbergs". Die Dunkelziffer sei "extrem hoch".

Nigerias Außenminister zu Gast in Berlin

Deutschlands Außenminister Johann Wadephul empfängt an diesem Dienstag in Berlin seinen nigerianischen Kollegen Yusuf Tuggar, dessen Land US-Präsident Trump mit einem Militäreinsatz droht. Thema sind die bilateralen Beziehungen und die Sicherheitslage in Westafrika.

Nigerias Außenminister Yusuf Tuggar (Archivbild)Bild: Mauro Pimentel/AFP

Die Bundesregierung unterstützt Nigeria, das bevölkerungsreichste Land Afrikas, unter anderem bei der Ausbildung und Ausstattung seiner Sicherheitskräfte im Kampf gegen den Terrorismus. Am Samstag warnte Trump, falls die nigerianische Regierung nicht gegen das "Töten von Christen" durch "islamistische Terroristen" vorgehe, werde die US-Regierung "mit feuernden Gewehren" einmarschieren.

pgr/gri/AR (dpa, afp, rtr, epd, kna)

Dieser Nachrichtenüberblick wurde um 9.00 Uhr (MEZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.