News kompakt: Wieder Tote in Israel nach Angriffen aus Iran
16. Juni 2025
Israel ist nach Angaben der Armee in der Nacht zum Montag wieder vom Iran aus mit Raketen angegriffen worden. Die Verteidigungssysteme wurden aktiviert. Dennoch habe es mehrere Einschläge im Zentrum des Landes gegeben, so das Militär. Mindestens acht Menschen seien getötet und etwa 100 weitere verletzt worden, teilten Rettungskräfte in Israel mit.
Zuvor hatte die israelische Luftwaffe laut eigenen Angaben Abschussrampen für Boden-Boden-Raketen im Landesinneren des Irans bombardiert. Zudem griff die israelische Armee Kommandozentralen der iranischen Revolutionsgarden in der Hauptstadt Teheran an. Israel hatte am Freitag einen Großangriff aus der Luft auf Ziele im Iran gestartet.
SIPRI sieht neue Gefahren durch Atomwaffen
Das Friedensforschungsinstitut SIPRI warnt vor einem "gefährlichen nuklearen Wettrüsten". Fast alle der neun Staaten mit eigenem Atomwaffen-Arsenal modernisierten ihre Bestände, heißt es im neuen Jahrbuch des Stockholmer Instituts. Zugleich würden die Mechanismen zur Waffenkontrolle empfindlich geschwächt, beklagen die Friedensforscher. Angesichts technologischer Entwicklungen etwa im Bereich Künstlicher Intelligenz sei das Wettrüsten mit weitaus mehr Risiken verbunden als in der Vergangenheit, sagte SIPRI-Direktor Dan Smith.
Den mit Abstand größten Anteil an Atomwaffen halten die USA und Russland. Außerdem verfügen laut SIPRI Frankreich, Großbritannien, Israel, China, Indien, Pakistan und Nordkorea über entsprechende Sprengköpfe.
Verdächtiger nach tödlichen Schüssen auf US-Abgeordnete gefasst
Nach dem Attentat auf eine Politikerin der Demokraten und ihren Ehemann im US-Bundesstaat Minnesota hat die Polizei den mutmaßlichen Täter gefasst. Das bestätigte Gouverneur Tim Walz bei einer Pressekonferenz. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen 57-Jährigen, der laut Medien in der Sicherheitsbranche tätig ist. Der mutmaßliche Täter hatte seine Opfer nach Angaben der Ermittler am Samstag als Polizist verkleidet in ihren Häusern aufgesucht.
Zunächst gab er mehrere Schüsse auf John Hoffman, Mitglied des Senats von Minnesota, und dessen Ehefrau ab. Beide wurden schwer verletzt. Rund eineinhalb Stunden später wurden die demokratische Abgeordnete Melissa Hortman und ihr Ehemann in ihrem Haus in der Stadt Brooklyn Park erschossen.
Senator Hoffman sei inzwischen auf dem Weg der Genesung, sagte Walz weiter. Die Behörden gehen von einem politischen Motiv des Angreifers aus.
Trump ordnet Ausweitung von Razzien gegen Migranten an
Ungeachtet der massiven Proteste in den USA drängt Präsident Donald Trump auf ein noch härteres Vorgehen gegen Migranten und Flüchtlinge. Der Republikaner wies die Einwanderungsbehörde ICE auf seiner Online-Plattform Truth Social an, Festnahmen und Abschiebungen illegaler Einwanderer insbesondere in den Millionenstädten Los Angeles, Chicago und New York auszuweiten. Bei diesen Städten handele es sich um "Machtzentren" der oppositionellen Demokratischen Partei, so Trump weiter.
Der US-Präsident forderte, die Beamten müssten "alles in ihrer Macht Stehende tun" für die "größte Massenabschiebung in der Geschichte des Landes". In vielen Städten der Vereinigten Staaten gibt es seit Tagen Proteste gegen das harte Vorgehen der Regierung. Allein am Samstag gingen in mehr als 2000 Städten Millionen Menschen auf die Straße.
Deutschland hofft auf Signal der Einheit der G7
Trotz aller Differenzen mit US-Präsident Donald Trump setzt Bundeskanzler Friedrich Merz beim G7-Gipfel in Kanada auf Geschlossenheit. Die sieben größten demokratischen Industrienationen der Welt sollten gemeinsam "handlungsfähig" sein, erklärte Merz vor den an diesem Montag beginnenden zweitägigen Beratungen.
Ein Thema sehr weit oben auf der Agenda sei der militärische Konflikt zwischen Israel und dem Iran. Natürlich werde man beim Gipfel in Kananaskis auch über den Krieg Russlands gegen die Ukraine sprechen, sagte der Kanzler. Außerdem werde es um eine klare Perspektive für eine Einigung im Zollstreit mit Trump gehen. Zum G7-Kreis gehören neben Gastgeber Kanada, den USA und Deutschland auch Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan.
Streeck beklagt Mediensucht vieler Jugendlicher
Der neue Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck, will gezielter gegen die Mediensucht insbesondere bei jungen Menschen vorgehen. Jugendliche nutzten "viel zu viel Social Media, Streaming-Dienste oder Spiele", sagte Streeck dem Online-Portal "Welt". Für dieses Problem müsse ein stärkeres Bewusstsein geschaffen werden. Auch gelte es, bestehendes Recht durchzusetzen.
Laut der Datenschutz-Grundverordnung dürften Jugendliche ohne Zustimmung der Eltern erst ab 16 Jahren einen Social-Media-Account erstellen, erläuterte der Bonner Mediziner. Doch gebe es bei Internet-Plattformen keine wirksame Altersprüfung. Eltern müssten deshalb genauer "hinschauen, was ihre Kinder im digitalen Raum treiben", so Streeck wörtlich.
se/wa (dpa, afp, ap, rtr)
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