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PolitikGlobal

News kompakt: WMO prognostiziert weitere Temperatur-Extreme

28. Mai 2025

Laut Weltwetterorganisation sind in den kommenden Jahren neue globale Temperaturrekorde zu erwarten. Die EU zeigt sich bei ihren Klimazielen optimistisch. Wolodymyr Selenskyj kommt nach Berlin. Das Wichtigste in Kürze.

Deutschland | Ausgetrocknetes Rheinbett bei Niedrigwasser in Düsseldorf (21.05.2025)
Rheinbett bei Niedrigwasser (in Düsseldorf im Mai)Bild: Christoph Hardt/Panama Pictures/picture alliance

In den kommenden fünf Jahren ist voraussichtlich ein neuer globaler Temperaturrekord zu erwarten. Das meldet die Weltorganisation für Meteorologie (WMO). Mit 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit werden die kommenden fünf Jahre noch heißer sein als das Rekordjahr 2024, heißt es in dem Bericht, den die WMO jetzt in Genf vorgelegt hat. Die Prognose der UN-Sonderorganisation ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze immer unwahrscheinlicher wird, die im Pariser Klimaabkommen vereinbart wurde.

Nach Einschätzung der EU-Kommission ist es für die Europäische Union in greifbarer Nähe, die selbstgesteckten Klimaziel am Ende des Jahrzehnts zu erreichen. Derzeit sei die EU auf dem Weg, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um etwa 54 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu senken. Ziel der europäischen Staatengemeinschaft ist bis Ende des Jahrzehnts ist eine Reduzierung um 55 Prozent.

Selenskyj auf Deutschlandbesuch

Bundeskanzler Friedrich Merz empfängt an diesem Mittwoch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin. Bei dem Treffen werde es um die deutsche Unterstützung der Ukraine und die Bemühungen um einen Waffenstillstand gehen, teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Er bestätigt damit Medienberichte über Selenskyjs Besuch in Deutschlands Hauptstadt.

Im Anschluss an eine gemeinsame Pressekonferenz würden sich Merz und Selenskyj mit Vertretern deutscher Unternehmen austauschen. Am Nachmittag sei ein Empfang bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue geplant, so der Regierungssprecher.

Zwischenfälle bei Lebensmittelausgabe im Gazastreifen

Bei der Verteilung von Hilfsgütern im umkämpften Gazastreifen durch eine neue Stiftung ist es offenbar zu Tumulten und Plünderungen gekommen. Die Nachrichtenagentur AFP meldet, dass am Dienstag tausende Menschen das Verteilzentrum in Rafah im Süden des Palästinensergebiets am Mittelmeer gestürmt haben. Dabei soll es laut palästinensischen Angaben mehrere Tote und etliche Verletzte gegeben haben. US-Wachleute hätten Warnschüsse abgegeben, berichtet das israelische Nachrichtenportal "Ynet". Ein Sprecher der Vereinten Nationen sprach von "herzzerreißenden Szenen" und forderte einen "vernünftigen Plan" bei der Hilfsgüterverteilung.

Palästinenser mit Hilfsgütern in Rafah (am Dienstag)Bild: Saeed Jaras/Middle East Images/IMAGO

Trotz der anfänglichen Tumulte solle die Verteilung von Hilfsgütern weitergehen und gesteigert werden, teilte die nun zuständige Stiftung Gaza Humanitarian Foundation mit. Das von Israel initiierte neue Prozedere sieht vor, dass Hilfsgüter nicht mehr von den Vereinten Nationen oder etablierten Hilfsorganisationen in den Gazastreifen geliefert werden.

Amnesty pocht auf Meinungsfreiheit im Gazastreifen

Amnesty International hat die von der islamistischen Hamas kontrollierten Behörden im Gazastreifen dazu aufgerufen, die Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu respektieren. In den vergangenen Monaten sei ein Muster von Drohungen, Einschüchterungen und Schikanen gegen Menschen beobachtet worden, die sich an Protesten beteiligt hätten, teilte die Menschenrechtsorganisation in Berlin mit. Diese Unterdrückung von Demonstrierenden müsse aufhören, forderte sie.

Amnesty bezeichnete es als "beschämend", dass die Hamas das Leiden der Palästinenser weiter verschärfe. Diese hätten "das Recht, die Behörden zu kritisieren, ohne gewalttätige Repressalien zu befürchten", sagte die Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland, Julia Duchrow. Die im Gazastreifen herrschende Hamas wird von zahlreichen Staaten als Terrororganisation eingestuft.

Deutsches Gericht entscheidet über Klage eines Bauern aus Peru

Im Fall der sogenannten Klimaklage eines Peruaners gegen den deutschen Energiekonzern RWE soll an diesem Mittwoch das Urteil verkündet werden. In dem Prozess vor dem Oberlandesgericht Hamm will der Kleinbauer Saúl Luciano Lliuya erreichen, dass sich RWE an Kosten für Schutzmaßnahmen gegen eine mögliche Flutwelle aus einem Gletschersee beteiligt. RWE als einer der größten Treibhausgas-Emittenten Europas sei mitverantwortlich, dass diese Gefahr für sein Haus in der Stadt Huaraz bestehe, argumentiert Lliuya.

Kleinbauer Saúl Luciano Lliuya (Archivbild)Bild: Carlos Garcia Granthon/ZUMA/picture alliance

Er wird von der Umweltorganisation Germanwatch und der "Stiftung Zukunftsfähigkeit" unterstützt. RWE hält die Klage für rechtlich unzulässig.

Bundesanwaltschaft erhebt Foltervorwurf gegen Syrer

In Pirmasens im südwestdeutschen Bundesland Rheinland-Pfalz ist ein Mann aus Syrien festgenommen worden, der sich in seinem Heimatland an Folterungen beteiligt haben soll. Der ehemalige Wärter eines Geheimdienst-Gefängnisses in Damaskus steht unter Verdacht, an mehr als 100 Verhören teilgenommen zu haben, bei denen Inhaftierte körperlich schwer misshandelt wurden. Zahlreiche Menschen starben an den Folgen.

Die Bundesanwaltschaft, Deutschlands oberste Strafverfolgungsbehörde, wirft dem Syrer Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Der Beschuldigte sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft.

Bundesregierung plant "digitale Brieftasche"

Der neue Bundesdigitalminister Karsten Wildberger plant eine digitale Identität für alle Bürgerinnen und Bürger Deutschlands. Dazu will er bis Anfang 2027 eine "digitale Brieftasche" des Bundes einführen.

Bundesdigitalminister Karsten WildbergerBild: Bernd von Jutrczenka/dpa/picture alliance

Die Digitalisierung werde nur dann zum "Beschleuniger", wenn sie überall im Alltag funktioniere, betonte der langjährige Manager und Unternehmensberater. Als Beispiele nannte Wildberger die Anmeldung eines neuen Wohnsitzes oder Fahrzeuges, die Eröffnung eines Bankkontos und die Unterzeichnung von Verträgen. Mit dem neuen Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung will die Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD vor allem die Digitalisierung der Verwaltung in Deutschland vorantreiben.

wa/AR/sth/ch (afp, dpa, rtr, epd, Handelsblatt)

Dieser Artikel wurde um 9.30 Uhr (MESZ) erstellt und wird nicht weiter aktualisiert.

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