News kompakt: Xi und Putin beginnen bilaterale Gespräche
2. September 2025
Chinas Präsident Xi Jinping hat Russlands Staatschef Wladimir Putin zu einem Gespräch in der Großen Halle des Volkes in Peking empfangen. Es ist ein weiteres Treffen in einer ganzen Serie von Begegnungen auf Putins viertägiger Chinareise.
Putin sprach zum Auftakt von einem "engen Austausch", der den strategischen Charakter der russisch-chinesischen Beziehungen widerspiegele. Xi sagte, China sei bereit, mit der russischen Regierung zusammenzuarbeiten, um eine "gerechtere und vernünftigere" Weltordnung aufzubauen. Xi und Putin waren bereits am Sonntag und Montag zusammengekommen - im Rahmen des Gipfeltreffens der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in Tianjin. An dem Treffen nahmen Vertreter von acht weiteren Mitgliedsstaaten des Bündnisses teil.
Rebellen melden verheerenden Erdrutsch im Westsudan
Durch Schlamm- und Geröllmassen sind im Sudan möglicherweise mehr als 1000 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben einer örtlichen Rebellengruppe wurde im Marra-Gebirge in der Region Darfur ein ganzes Dorf durch einen Erdrutsch verschüttet. Nur ein Dorfbewohner habe das Unglück überlebt. Die Angaben konnten bislang nicht unabhängig überprüft werden.
Die Rebellengruppe kontrolliert seit Jahren das abgelegene Gebiet in dem afrikanischen Bürgerkriegsland. Der Erdrutsch soll sich nach ihrer Mitteilung bereits am Sonntag in dem Dorf Tersin im Westen des Sudan ereignet haben.
Wadephul im indischen High-Tech-Zentrum Bengaluru
Deutschlands Außenminister Johann Wadephul ist zu einem zweitägigen Besuch in Indien eingetroffen. Erste Station ist die High-Tech-Metropole Bengaluru. Neben wirtschaftlichen Fragen steht dort auch die Einwanderung von indischen Fachkräften nach Deutschland im Fokus. Dazu führt der Bundesaußenminister ein Gespräch mit Deutschlernern im örtlichen Goethe-Institut.
Außerdem stehen ein Besuch des Hauptquartiers der indischen Weltraumforschungsorganisation ISRO auf Wadephuls Programm sowie Visiten bei den Standorten von Mercedes-Benz und SAP. Die Millionenstadt Bengaluru ist wegen ihrer großen Konzentration von IT-Unternehmen auch als "Silicon Valley" Indiens bekannt.
Deutsch-schweizerisches Spitzentreffen in Berlin
Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz empfängt an diesem Dienstag die Bundespräsidentin der Schweiz, Karina Keller-Sutter, in Berlin. Bei dem Gespräch soll es um die Zusammenarbeit beider Länder gehen. Auch europapolitische sowie außen- und sicherheitspolitische Fragen stehen auf der Agenda. Die historisch bündnisfreie und neutrale Schweiz erwägt angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine die Vereinbarung eines Sicherheits- und Verteidigungsabkommens mit der Europäischen Union.
Auch wirtschaftlich bleibt das Land nicht von aktuellen Entwicklungen unberührt. Zuletzt hatte die US-Regierung Zölle in Höhe von 39 Prozent gegen die Schweiz verhängt - mehr als das Doppelte der Einfuhrabgaben, die für Waren aus der EU gelten.
Erneut Proteste in Serbien
In Serbiens Hauptstadt Belgrad haben Zehntausende Bürger Neuwahlen gefordert. Die Demonstranten zogen am Montag schweigend durch die Straßen, um der Toten von Novi Sad zu gedenken. Dort war im November ein neugebautes Bahnhofsvordach eingestürzt. Dabei waren 16 Menschen ums Leben gekommen. Die Demonstranten machen Korruption für die Katastrophe von Novi Sad verantwortlich. Die Protestierenden fordern vorgezogene Wahlen, um Präsident Aleksandar Vucic und seine Partei abzulösen.
Es war die erste große Kundgebung in Belgrad, seit es im August bei mehreren Demonstrationen gewalttätige Ausschreitungen gegeben hatte. Auch in den Städten Kragujevac und Novi Sad kamen Menschen zu Gedenkmärschen zusammen.
Brasilien vor historischem Urteil gegen Ex-Präsident Bolsonaro
Brasiliens Oberstes Gericht beginnt an diesem Dienstag mit der Urteilsfindung gegen den früheren Präsidenten Jair Bolsonaro. Ihm und sieben Mitangeklagten wird ein versuchter Staatsstreich nach der Wahl 2022 vorgeworfen. Es ist das erste Mal in der Geschichte des Landes, dass ein Ex-Präsident wegen eines mutmaßlichen Umsturzversuchs verurteilt werden könnte. Ein Urteil wird in der kommenden Woche erwartet.
Bolsonaro soll nach seiner Wahlniederlage gemeinsam mit Militärs und Verbündeten einen Putschversuch gegen die Regierung seines Nachfolgers Luiz Inácio Lula da Silva geplant haben. Der rechte Ex-Präsident weist die Anschuldigungen zurück. Im Falle einer Verurteilung drohen bis zu 43 Jahre Haft.
AR/pg/sth/jj (afp, dpa, rtr, ap)
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