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Newtown trauert

16. Dezember 2012

Eine ganze Stadt sucht Trost: Nach dem Amkolauf von Newtown ist US-Präsident Obama in der Stadt eingetroffen. Nach Gesprächen mit den Angehörigen der Opfer muss er auch auf der Trauerfeier die richtigen Worte finden.

Menschen in Newtown trauern um die Opfer des Amoklaufs (Foto: dapd)
Bild: dapd

Die Autokolonne des Präsidenten hielt am Abend vor der Sandy-Hook-Grundschule, dem Schauplatz des Massakers. Obama traf sich in Newtown zunächst mit den Angehörigen der Opfer und den Mitarbeitern der Rettungskräfte. Derzeit findet eine Trauerfeier für die erschossenen Grundschulkinder und Erwachsenen statt, auf der auch der Präsident spechen wird. Wenige Stunden vor dem Besuch Obamas musste in dem Ort eine Kirche nach einem Drohanruf geräumt werden.

In der Kirche hatten sich hunderte Menschen versammelt, um der Opfer des Amoklaufs in der Sandy-Hook-Grundschule zu gedenken. Der 20-jährige Adam Lanza hatte am Freitag in der Schule 20 kleine Kinder und sechs Erwachsene erschossen.

Über ihren Tod werden immer mehr grausige Details bekannt. Bis zu elf Mal schoss der Täter demnach auf die 12 Mädchen und acht Jungen im Alter von sechs und sieben Jahren. Sie  hätten "verheerende Verletzungen" aufgewiesen, sagte der leitende Gerichtsmediziner.

USA: Newtown kommt nicht zur Ruhe

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Erstmals meldeten sich auch Eltern der Opfer öffentlich zu Wort und sprachen über den schrecklichen Verlust. Emilie sei "klug, kreativ und sehr liebevoll" gewesen, erzählte der 30 Jahre alte Robbie Parker Journalisten über seine sechsjährige Tochter. Er wisse nicht, wie diese Tragödie durchzustehen sei.

"Ich habe keine Erklärung für die Tat"

Auch der Vater des Schützen ging an die Öffentlichkeit. Er drückte den Angehörigen der Opfer sein tiefes Bedauern über die "enorme Tragödie" aus. In einer vom Sender CNN veröffentlichten Mitteilung erklärte er, dass seine Familie mit den Ermittlern eng zusammenarbeite. Auch sie seien schockiert und hätten keine Erklärung für die Tat.

Obama hatte sich kurz nach der Bluttat vom Freitag in einer Fernseh-Ansprache bestürzt und den Tränen nahe gezeigt - nicht nur als US-Präsident, sondern auch als Vater von zwei Mädchen.

Der Schauplatz des schrecklichen Amoklaufs: Die Sandy-Hook-GrundschuleBild: AP

In das Entsetzen über das Verbrechen drängt sich vor allem die Frage, warum der 20 Jahre alte Täter in die Schule stürmte und Dutzende Male mit einem halbautomatischen Sturmgewehr um sich feuerte.  Der 20-Jährige soll Berichten von Nachbarn und Bekannten zufolge in Newtown aufgewachsen sein. Er wird als klug, sehr scheu und in sich gekehrt beschrieben.

Erst kürzlich war ein neues Security-System installiert worden

Laut Polizei verschaffte sich der Todesschütze gewaltsam Zutritt zur Schule. Erst vor kurzem war in dem Schulgebäude ein neues Sicherheitssystem installiert worden. Medienberichten zufolge müssen Besucher der Sandy-Hook-Grundschule klingeln und ihr Bild erscheint dann auf einem Monitor. Erst wenn jemand von innen auf den Türöffner drückt, kann man eintreten.

Grausames Blutbad an US-Grundschule

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Bis zu 300 Millionen Waffen in privater Hand

Die Bluttat löste weltweit Bestürzung aus und entfachte zugleich eine neue Debatte über das Waffenrecht in den USA. Tatsache ist: Das Recht auf Waffenbesitz ist in der amerikanischen Verfassung in einem eigenen Zusatzartikel verankert. In den USA befinden sich Schätzungen zufolge bis zu 300 Millionen Pistolen und Gewehre in Privathaushalten. Jedes Jahr sterben mehr als 30.000 Menschen durch Schusswaffen. Etwa 60 Prozent davon sind Selbstmorde, 40 Prozent sind Tötungsdelikte.          

Viele US-Bürger reagieren auf eine mögliche Verschärfung der Waffengesetze so empfindlich, als solle ihnen das Recht auf freie Meinungsäußerung genommen werden. Trotz wiederholter Amokläufe und Schießereien in den USA blieben Versuche, die Waffengesetze zu verschärfen, bislang ohne Erfolg.

rb/haz/sti (dpa, rtr)

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