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Niederlande und Argentinien denken an Schongang

20. Juni 2006

Niederlande gegen Argentinien, ein Top-Spiel - auf dem Papier. Denn beide Teams sind sowieso im Achtelfinale. Die Mannschaft von Serbien-Montenegro dagegen wird nach dem Spiel gegen die Elfenbeinküste Geschichte sein.

Die argentinischen Fans haben gut LachenBild: picture-alliance/ dpa
Flügelstürmer Arjen Robben muss gegen Argentinien vermutlich draußen bleibenBild: AP

Sowohl Argentinien als auch die Niederlande wollen sich mit Blick auf das erwartete Duell gegen Portugal, Mexiko oder Angola schonen. Für den niederländischen Trainer Marco van Basten ist die Überlegung einfach: Sechs seiner Spieler sind mit einer gelben Karte belastet. Folgt im Spiel gegen Argentinien eine zweite Verwarnung, ist der betroffene Spieler für das Achtelfinale gesperrt.

Vermutlich bleiben also folgende Stammkräfte auf der Bank: Giovanni van Bronckhorst, Joris Mathijsen sowie der angeschlagene John Heitinga, Mark van Bommel und Arjen Robben. Als einziger mit Gelb vorbelasteter Spieler kommt wahrscheinlich der Hamburger Khalid Boulahrouz von Anfang an zum Einsatz.

Auch Argentinien schont Gelb-Sünder

Hernán Crespo (Mitte) hat schon Gelb gesehen und wird gegen die Niederlande wohl nicht spielenBild: AP

Aber auch der argentinische Trainer José Pekerman wird wohl mehrere wichtige Spieler auf der Bank lassen: Luis González, Hernán Crespo, Javier Saviola und Gabriel Heinze sind mit Gelb belastet, González zudem noch leicht verletzt. Den Argentiniern reicht bereits ein Unentschieden gegen die Niederlande für den Gruppensieg, weil sie nach dem 6:0 gegen Serbien-Montenegro ein exzellentes Torverhältnis haben.

Argentinien hat so viele gute Spieler, dass die Änderung in der

Aufstellung wohl kaum auf Kosten der Qualität gehen wird. Van Basten dagegen hat Probleme, die Schlüsselpositionen in Abwehr und Mittelfeld mit gleichwertigen Kräften zu ersetzen.

Serbien und Montenegro ausgedünnt

Auch beim Spiel in München geht es eigentlich um nichts mehr, beide Teams sind bereits ausgeschieden. Aber während die Elfenbeinküste nach zwei knappen 1:2-Niederlagen gegen die Niederlande und Argentinien am Mittwoch mit stolz geschwellter Brust antritt, bieten die Restbestände der Delegation aus Serbien und Montenegro ein Bild des Jammers.

Der ohnehin bereits auf 19 Mann ausgedünnte Kader von

Serbien-Montenegro leidet auch vor dem letzten Spiel unter

Verletzungspech. Der angeschlagene Abwehrspieler Nemanja Vidic sowie die gesperrten Mateja Kezman und Ognjen Koroman haben das Teamquartier in Billerbeck genau wie einige Funktionäre bereits verlassen. Der restliche Tross will schon am Donnerstagmorgen (22.6.2006) die Heimreise nach Belgrad antreten. Für Trainer Ilija Petkovic, den Schalker Mladen Krstajic und Milosevic ist das Spiel die Abschiedsvorstellung: Nach der Abspaltung Montenegros werden sie für Serbien nicht mehr im Einsatz sein.

Besserer Fußball - oder kein Geld

"Dieses Spiel ist psychologisch sehr schwierig für uns. Wir müssen versuchen, uns irgendwie noch achtbar aus der Affäre zu ziehen", meinte Kapitän Savo Milosevic vor seinem 101. und letzten Länderspiel - überzeugend klingt er dabei nicht.

Allerdings geht es für die serbischen Spieler noch um Geld und Ehre. Der Fußballverband in Belgrad hat damit gedroht, dass die vorgesehene Prämie von insgesamt 500.000 Euro zurückgehalten wird, falls sich die Spieler in der letzten WM-Begegnung nicht um eine Rehabilitierung nach der 0:6-Blamage gegen Argentinien bemühen.

"Gewinnen für Afrika"

Die Wade von Dragoslav Jevric, dem Torhüter von Serbien und MontenegroBild: AP

Das schlechte Klima bei Serbien und Montenegro blieb sogar Henri Michel, dem Trainer der Elfenbeinküste, nicht verborgen: "Im Team herrscht eine schlechte Atmosphäre. Das wird auf dem Platz deutlich." Auch der Franzose geht davon aus, dass er für die Elfenbeinküste in München zum letzten Mal auf der Trainerbank sitzen wird.

Doch obwohl Superstar Didier Drogba wegen einer Gelbsperre nicht spielen kann, ist von Auflösungserscheinungen in der Truppe nichts zu spüren. Und im Gegensatz zu Milosevic klingt Stürmer Bakary Kone überzeugend, wenn er sagt: "Wir wollen das Spiel gewinnen, für uns, für die Leute daheim und für Afrika." (reh)

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