Niederlande verstärken Dämme gegen das Virus
20. Januar 2021Aus Sorge vor der schnellen Verbreitung der Virus-Mutationen verschärfen die Niederlande die Corona-Maßnahmen noch einmal drastisch. So soll erstmals seit Beginn der Pandemie eine landesweite nächtliche Ausgangssperre verhängt werden. Vermutlich ab dem Wochenende sollen Bürger zwischen 20:30 und 04:30 Uhr nur noch in dringenden Fällen ihre Wohnungen verlassen dürfen, wie Ministerpräsident Mark Rutte in Den Haag ankündigte. Wer gegen die Ausgangssperre verstößt, dem droht eine Geldstrafe von 95 Euro.
Stopp für Jets aus Großbritannien, Südafrika und Südamerika
Seit Ausbruch der Pandemie hatte es nicht so eine schwerwiegende Maßnahme gegeben. Auch die sozialen Kontakte werden stark reduziert. Statt bisher zwei Personen dürfen sich Bürger nur noch mit einer Person außerhalb des eigenen Haushalts pro Tag treffen. Zudem wird ein Flugverbot für Passagiermaschinen aus Großbritannien, Südafrika und Südamerika ausgesprochen. Es gelte ab kommenden Samstag, teilte Rutte weiter mit. In den Gebieten seien die besonders ansteckenden Virus-Varianten stark verbreitet. Das Flugverbot gelte, bis eine Quarantäne-Pflicht für Reisende aus diesen Ländern geregelt sei.
Für die Einführung einer Sperrstunde braucht die Regierung die Zustimmung des Parlaments. Die Koalitionsregierung von Premier Mark Rutte ist nach dem Rücktritt der vergangenen Woche nur noch geschäftsführend im Amt. Die Niederlande befinden sich bereits seit Mitte Dezember im Lockdown. Geschäfte, Schulen und Gaststätten sind bis zum 9. Februar geschlossen und persönliche Kontakte stark eingeschränkt.
sti/ml (afp, dpa, rtr)