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KonflikteNiger

Niger: Demonstranten fordern Abzug französischer Truppen

2. September 2023

Frankreichs militärische Präsenz in Niger ist schon länger ungeliebt. Das hat sich nach dem Putsch noch verstärkt.

Zwei Demonstranten mit einem Schild "France dégage de mon pays"
"Frankreich verlasse mein Land", fordern die DemonstrantenBild: AFP

Beobachter sprachen von der größten Menschenansammlung in der nigrischen Hauptstadt Niamey seit dem Putsch in Niger am 26. Juli. Zehntausende Demonstranten versammelten sich vor einem französischen Militärstützpunkt und forderten den Abzug französischer Truppen. Auslöser waren offenbar Neuankömmlinge auf der Militärbasis.

Einige Demonstranten schlitzten die Kehle einer in französischen Farben gekleideten Ziege auf, andere trugen Särge, die mit der Trikolore bedeckt waren. Nigrische Soldaten schauten den Protesten zu. Bis zum frühen Abend wurden keine Gewaltausbrüche bekannt.

Verachtung für die ehemalige Kolonialmacht Frankreich

Dies würde darauf hindeuten, dass die Unterstützung in der Bevölkerung für die Machtübernahme des Militärs wie auch die Verachtung für die ehemalige Kolonialmacht Frankreich ungebrochen sind. Das nigrische Militärregime hatte am Freitag eine neue verbale Breitseite gegen Frankreich abgefeuert und Paris der "offensichtlichen Einmischung" durch die Unterstützung des gestürzten Präsidenten des Landes beschuldigt.

Auf Linie der Putschisten - Demonstranten, die den Abzug Frankreichs fordernBild: AFP

Die Regierung in Paris hatte gute Beziehungen zum gestürzten Präsidenten Mohamed Bazoum und hat etwa 1500 Soldaten in Niger stationiert. Präsident Emmanuel Macron erklärte, die Entscheidungen seines Landes zum weiteren Vorgehen würden als Ausgangspunkt seine regelmäßigen Gespräche mit Bazoum haben. Er würdigte diesen als "prinzipientreuen, demokratisch gewählten und mutigen Mann".

Spannungen zwischen Militärregime in Niger und Paris

Die Putschisten hatten am 3. August die Aufkündigung der Militärabkommen mit Frankreich angekündigt. Außerdem entzogen sie dem französischen Botschafter, Sylvain Itté, seine diplomatische Immunität. Seine Anwesenheit stelle eine Gefahr für die öffentliche Ordnung dar.

Macron lobte am Montag Ittés Arbeit in Niger und sagte, der Diplomat bleibe im Land, obwohl ihm am vergangenen Freitag eine 48-Stunden-Frist für die Ausreise aus Niger gesetzt worden sei.

fab/mak (rtr, afpe)