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Politik

Nigeria erwartet Kopf-an-Kopf-Rennen

24. Februar 2019

Nach der Präsidentenwahl im bevölkerungsreichsten Land Afrikas geben sich die beiden aussichtsreichen Bewerber siegesgewiss. Der wohl knappe Wahlausgang könnte wieder zu Unruhen in Nigeria führen.

Nigeria Präsidentschaftswahlen Buhari
Der Staatschef bei der Stimmabgabe: Muhammadu BuhariBild: Bayo Omoboriwo

Mit einwöchiger Verzögerung haben die Nigerianer Präsident und Parlament neu gewählt - begleitet von Unregelmäßigkeiten und Pannen. In einigen Stimmlokalen konnten die digitalen Kartenlesegeräte die Ausweise der Wähler nicht erkennen. So bildeten sich vor den Gebäuden lange Schlangen verärgerter Bürger. In den Bundesstaaten Imo und Bayelsa gab es Berichte über bewaffnete Schläger, die Wahlurnen entwenden wollten. In der Hauptstadt Abuja beklagten sich einzelne Wähler über Belästigungen durch Soldaten. In der Hauptstadt des nördlichen Bundesstaats Borno, Maiduguri, brach Panik aus, als Explosionen und Schüsse zu hören waren.

Angst vor Boko Haram

Die Polizei von Maiduguri bestätigte das "Geräusch schweren Gewehrfeuers", bestritt aber, dass es einen Angriff gegeben habe. "Die Schüsse richteten sich nicht gegen die Öffentlichkeit, sondern hatten einen Sicherheitszweck", hieß es in einer Mitteilung der Polizei. Viele Bewohner hatten befürchtet, dass die islamistische Terrorgruppe Boko Haram Wahllokale angreifen könnte. In Borno, wo Boko Haram einen eigenen islamischen Staat errichten will, sind die Aufständischen besonders aktiv.

Der ehemalige Vizepräsident will an die Macht: Atiku AbubakarBild: Getty Images/P.U.Ekpei

Reelle Chancen auf einen Sieg werden lediglich dem 76 Jahre alten Amtsinhaber Muhammadu Buhari und dem liberalen Oppositionskandidaten Atiku Abubakar (72) eingeräumt. Beide zeigten sich bei der Stimmabgabe sicher, die Wahl für sich zu entscheiden. Um im ersten Wahlgang zu gewinnen, muss ein Kandidat nicht nur mehr als 50 Prozent aller Stimmen erhalten, sondern auch mindestens ein Viertel aller Stimmen in zwei Dritteln der 36 nigerianischen Bundesstaaten einsammeln. Politische Beobachter warnen, dass es bei einem knappen Wahlausgang zu Gewalt zwischen den Anhängern beider Lager kommen könnte.

Zeitgleich mit der Präsidentenwahl wurden die 469 Parlamentsabgeordneten für die nächsten vier Jahre gewählt. Erste Ergebnisse werden nicht vor Montag erwartet.

wa/stu (dpa, epd, kna)

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