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50 Islamisten in Nigeria getötet

Nicole Scherschun7. September 2013

Die nigerianische Armee hat nach eigenen Angaben 50 Mitglieder der islamistischen Sekte Boko Haram erschossen. Zuvor sollen die Islamisten 15 Menschen umgebracht haben. Die Lage im Nordosten Nigerias bleibt angespannt.

Nigerianischer Soldat auf Panzer (Foto: picture-alliance/AP)
Bild: picture-alliance/AP

Aufstand, Angriffe, Ausnahmezustand: In Nordnigeria geht die Armee weiter gegen die Sekte Boko Haram vor. Die Gruppe verübt seit 2009 immer wieder blutige Angriffe auf Sicherheitskräfte, Regierungsvertreter und Christen. Nun haben die nigerianischen Soldaten eigenen Angaben zufolge 50 Boko-Haram-Kämpfer getötet. Der Einsatz sei als Reaktion auf den jüngsten Angriff der Islamisten erfolgt, sagte Militärsprecher Sagir Musa. Sie hätten am Donnerstag einen Markt in der Stadt Gajiran im nordöstlichen Bundesstaat Borno gestürmt und 15 Zivilisten getötet. Musa sagte, die Armee habe die Sektenmitglieder mit Unterstützung der Luftwaffe bis zu ihren Lagern verfolgt. Bei anschließenden Schusswechseln hätten die Soldaten die Aufständischen getötet.

Kampf um Macht im Namen der Religion

Boko Haram kämpft seit mehr als vier Jahren im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias mit Gewalt für einen Gottesstaat. Neben dem Angriff in Gajiran hatten sich in den vergangenen Wochen im Bundesstaat Borno mehrere solcher Attacken ereignet. In der Ortschaft Dumba erschossen mutmaßliche Mitglieder der Sekte Mitte August 35 Menschen. Wenige Tage zuvor fielen 56 Menschen zwei Anschlägen in der Region zum Opfer.

Im Mai hat die Armee eine Offensive gestartet, um den Aufstand zu beenden. Für weite Teile Nordnigerias gilt seitdem der Ausnahmezustand. Bei den Anschlägen und Kämpfen mit der Armee sind Schätzungen zufolge seither zwischen 2000 und 4000 Menschen getötet worden.

Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land Afrikas und einer der größten Erdölexporteure der Welt. Dennoch lebt die Mehrheit der Bevölkerung in Armut, vor allem im wirtschaftlich schwachen Norden. Experten sehen die einzige Chance für eine Lösung des Konflikts darin, die Lebensbedingungen in dem afrikanischen Land insgesamt zu verbessern.

nis/qu (afp, ap)

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