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Nigerias Präsident wechselt Militärs aus

13. Juli 2015

Der Kampf gegen die Terrormiliz Boko Haram war Mohammadu Buhari bisher zu lasch. Deswegen setzt der nigerianische Staatschef eine neue Armeeführung ein - und bricht so auch mit der Ära von Vorgänger Goodluck Jonathan.

Truppenpararade in Nigeria vor einem Transparent mit dem Konterfei von Präsident Mohammadu Buhari (Foto: Getty Images/AFP/P. Utomi Ekpei)
Truppenpararade in Nigeria vor einem Transparent mit dem Konterfei von Präsident Mohammadu BuhariBild: Getty Images/AFP/P. Utomi Ekpei

Nigerias Staatspräsident Muhammadu Buhari hat die Militärführung seines Landes ausgewechselt. Das meldeten Medien des westafrikanischen Landes unter Berufung auf das Präsidialamt in Abuja. Damit reagierte Buhari laut Beobachtern auf die mangelnden Fortschritte im Kampf gegen die islamistische Terrormiliz Boko Haram.

Zwei der Neuernannten, Armee-Kommandeur Tukur Yusuf Buratai und Sicherheitsberater und Generalmajor a. D. Babagana Monguno, stammen aus dem nördlichen Bundesstaat Borno, das als Stammland von Boko Haram gilt. Nach erheblichen Gebietsverlusten hatte sich die Terror-Organisation zuletzt mit einer Reihe von Guerilla-Attacken zurückgemeldet. Dabei starben mehr als 200 Menschen.

Künftiger Generalstabschef ist Abayomi Gabriel Olonishakin. Ihm untergeordnet sind Armeegeneral Buratai, Marineadmiral Ibok-Ete Ekwe Ibas, der Oberkommandierende der Luftwaffe Sadique Abubakar und Geheimdienstchef Monday Riku Morgan. Die Militärs müssen noch von Nigerias Senat bestätigt werden; sie haben übergangsweise aber eine Handlungsvollmacht des Präsidenten als Oberbefehlshaber.

Kommandozentrale näher an den umkämpften Gebieten

Der frühere Militärdiktator Buhari hatte während des Wahlkampfs keinen Hehl aus seiner Kritik an den leitenden Militärs gemacht. Den Streitkräften war es unter Führung des früheren Präsidenten Goodluck Jonathan nicht gelungen, Boko Haram im Nordosten des Landes effektiv zu bekämpfen. Nach seiner Amtsübernahme vor sechs Wochen verfügte Buhari unter anderem, die Kommandozentrale für den Kampf gegen die sunnitischen Fundamentalisten von der Hauptstadt näher an die umkämpften Gebiete im Nordosten zu verlegen.

Soldaten in den Straßen der Stadt Fotokol in Kamerun auf der Suche nach Boko-Haram-KämpfernBild: picture-alliance/dpa/N. Chimtom

In Kamerun wurden unterdessen bei zwei Selbstmordanschlägen nach Angaben von Armeevertretern mindestens zwölf Zivilisten getötet. Auch ein Soldat aus dem Tschad sei unter den Todesopfern. Es werde vermutet, dass die Attacke auf Boko Haram zurückgehe. Die Angreifer hätten am Sonntagabend eine Kaserne für Spezialeinheiten in der nordkamerunischen Stadt Fotokol ins Visier genommen, hieß es weiter. Zunächst sei eine nahe gelegene Bar von einer Explosion erschüttert worden, wenige Minuten später der Bereich hinter der Kaserne.

Die nigerianische Extremistenmiliz kämpft seit 2009 für einen streng islamischen Staat im Norden Nigerias. Auch in angrenzenden Ländern wie Kamerun und dem Tschad kommt es immer wieder zu Übergriffen. In dem Konflikt wurden nach Angaben der Vereinten Nationen schon mehr als 15.000 Menschen getötet. Zudem wurden Hunderte verschleppt, vor allem Frauen und Mädchen.

sti/jj (afp, dpa, kna)

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