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Nilpferd-Elfenbein

29. September 2016

Nilpferde sehen vielleicht nicht so aus, aber sie gehören zu den gefährlichsten Tieren der Welt. Und zu den bedrohtesten, denn auch sie haben Elfenbein.

Naturschutzgebiet Kaza
Bild: picture-alliance/dpa-Zentralbild

Das klassische Nilpferd-Foto sieht wie folgt aus: Das Tier steht im Wasser, halb versunken. Sein Maul hat es weit aufgerissen, den Kopf zurückgeworfen, und es entblößt ein paar wenige Hauer in fleischigem, rosa Zahnfleisch. Das sieht dann beinahe aus, als würde es über einen besonders gelungenen Nilpferdwitz lachen - Wie nennt man ein langhaariges Hippo? Einen Hippy.

Die traurige Wahrheit ist allerdings, das Hippopotamus amphibious immer weniger zu lachen hat. Auf der Roten Liste der IUCN ist es als "Gefährdet" verzeichnet, und das hat vor allem mit seinem Wert für die Wilderei zu tun.

Abgesehen vom Verlust des Lebensraumes benennt die Liste "illegales und nicht reglementiertes Jagen nach Fleisch und Elfenbein" als Hauptgründe für die Gefährdung des Fluss- oder auch Nilpferdes. Wilderei sei vor allem in Gebieten ein Problem, die als politisch und gesellschaftlich instabil gelten.

Teurer Schatz Elfenbein

Genau wie die Stoßzähne von Elefanten bestehen auch die Hauer von Nilpferden aus Elfenbein. Und das macht sie begehrenswert. Der Handel mit ihnen aber scheint relativ unbefangen stattzufinden. Es gibt Webseiten, die ganz offen Zähne oder Produkte aus Nilpferd-Elfenbein anbieten. Ein Verkäufer preist seine Waren wie folgt an: "Nilpferd-Elfenbein ist nach etlichen Jahren endlich wieder erhältlich. Es eignet sich hervorragend für Messergriffe und andere künstlerische Schnitzarbeiten."

Und als würde der Verkäufer seine Angebote legitimieren wollen, schreibt er weiter: "Nilpferde sind sehr gefährliche Tieren. Sie stellen in weiten Teilen Afrikas ein enormes Problem dar und sind für eine große Zahl von Todesopfern im Jahr verantwortlich, mehr als Krokodile und Schlangen zusammen."

Das stimmt zwar, Nilpferde sind wesentlich gefährlicher, als sie im ersten Moment erscheinen. Trotz ihrer plumpen Erscheinung sind sie erstaunlich stark und schnell, egal ob an Land oder im Wasser. Sie kennen auch keine Gnade, wenn jemand in ihr Territorium eindringt. Aber macht sie das zu einer legitimen Zielscheibe für Jäger?

Abschlachten nach Plan

Die Regierung von Sambia hatte vor einiger Zeit angekündigt, insgesamt 2000 Nilpferde in einem Zeitraum von fünf Jahren erlegen zu lassen. Der Plan wurde im Juni kurzzeitig auf Eis gelegt, nach heftigen Protesten von Umweltschützern. Diese hatten sich gegen die offizielle Begründung der Regierung gewehrt, dass die Zahl der Tiere zu hoch sei, die Wasserversorgung für Wildtiere gefährdet wäre und Anthrax-Erreger verbreitet werden könnten - eine Krankheit, die die Tiere tatsächlich übertragen. 

Lange wurden die Pläne allerdings nicht gestoppt. Die Behörden wollen ihre Bemühungen durchsetzen, sagte Will Travers, der Präsidenten der Born Free Foundation dem Magazin New Scientist. Sollte das tatsächlich so sein, fürchten Umweltschützer, dass Trophäenjäger diejenigen sein werden, die für das Töten bezahlt werden.

Zusammengenommen gibt es noch etwa 125.000 Nilpferde und Zwergflusspferde in freier Wildbahn. Aber deren Lebensraum im Afrika südlich der Sahara schrumpft. Außerdem hat die Vergangenheit bereits genug Beweise geliefert, dass der Mensch ganzen Arten den Garaus machen kann. Drei frühere Varianten der Madagassischen Flusspferde sind bereits ausgestorben. Und deren Fossilien legen nahe, dass der Mensch dafür verantwortlich ist.

Nilpferde verbringen ihre Zeit am liebsten im Wasser oder zumindest in WassernäheBild: B. Liggitt/FFI
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