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Nina Zilli

Matthias Klaus26. Mai 2012

"L' Amore è Femmina" ("Die Liebe ist weiblich") heißt der Song mit dem die Sängerin Nina Zilli beim diesjährigen ESC in Baku antritt. Im Gespräch mit der DW erzählt sie über ihre Gefühle vor der großen Show.

Bild: Toni Thorimbert

Die 32-jährige Nina Zilli lebte lange Zeit in Irland und den USA. Von dort hat sie ihre Vorliebe für die englische Sprache und amerikanische Soul-Musik mitgebracht.

Seit zehn Jahren macht sie Musik in Italien. Ihr Outfit erinnert ein wenig an Amy Winehouse, doch ihre Stimme hat ganz eigene Qualitäten. Ihr werden gute Chancen auf einen der vorderen Plätze eingeräumt - nicht zuletzt weil ihr Song sich wohltuend vom Eurovisions-Mainstream aus Balladen und Disco-Nummern abhebt. Und vielleicht schafft sie es sogar, nachdem Italien im letzten Jahr den zweiten Platz belegt hat, ganz bis an die Spitze. "L' Amore è Femmina" gehört jedenfalls eindeutig zu den Ohrwürmern des ESC-Jahrgangs.

DW: Was brachte Sie dazu, beim ESC mitzumachen?

Nina Zilli: Eigentlich haben sie mich ausgesucht. Ich war beim San Remo-Festival und da wurde ich gefragt und natürlich habe ich sofort zugesagt.

Warum?

Weil Europa so klein ist im Vergleich zum Beispiel zu den USA. Wir sind alle globalisiert, jeder kann mit einem Klick ganz schnell überall sein. Es wäre einfach dumm, bei einem solchen Wettbewerb nicht mitzumachen.

Ist das eine große Herausforderung für Sie?

Eigentlich denke ich nie an den Wettbewerb. Mein Job ist es zu singen. Das tue ich so gut wie ich kann. Und dann: Was immer sein wird, wird sein. "Que sera, sera", wie wir in Italien sagen.

In welcher Stimmung sind Sie vor dem Finale?

Nun, ich bin eigentlich nicht besorgt, dennoch ich habe schon viele Gefühle. Aber sobald ich zu singen beginne, mach das Spaß. Das ist immer gleich bei mir. Ich bin vorher aufgeregt, und mir zittern die Knie auch ein wenig. Aber wenn ich den Mund aufmache, bin ich entspannt. Das ist irgendwie auch therapeutisch für mich.

Nina Zilli in BakuBild: DW

Nicht dass wir hier das Wahrsagen anfangen wollen, aber wie wird sich Ihr Leben verändern nach dem ESC?

Ich hoffe, dass meine Musik die größtmögliche Zahl von Menschen in ganz Europa erreichen kann. Das wäre mir schon genug.

Da gibt es dieses Gerücht - und die Sängerin aus Spanien hat das wohl auch gesagt - dass angesichts der Wirtschaftskrise kein Land gewinnen möchte, weil es einfach zu teuer ist, den Wettbewerb auszurichten. Was denken sie darüber?

Natürlich gibt es die Krise in ganz Europa, und es bedarf für jeden großer Anstrengungen, den ESC auszurichten. Aber in Ländern wie Spanien oder Italien haben wir so viele wunderschöne und alte Arenen, dass wir dafür kein Geld ausgeben müssen. Ich denke an die Arena von Verona, die steht seit zweitausend Jahren. Ich habe dort zweimal gesungen, und das ist einfach unglaublich. Die Crystal Hall mit ihrer Modernität ist weltweit etwas Besonderes, aber ich garantiere, dass es in Verona auch etwas Besonderes sein würde.

Nina Zilli mit DW-Reporter Matthias KlausBild: DW

Sie wollen also schon gewinnen?

Nein, das ist mir eigentlich egal, aber falls ich gewinne, denke ich, dass mein Land das unterstützen wird. Wenn meine Landsleute das nicht unterstützen würden, dann hätten sie nicht mitgemacht, so wie ja schon 13 Jahre zuvor.

Wer sind Ihre schärfsten Konkurrenten?

Ich glaube, Loreen aus Schweden ist sehr stark, denn Dance Music ist in der Eurovision sehr populär. Auch Angun aus Frankreich. Ich mag sie sehr. Beide haben großartige Stimmen. Aber eigentlich ist hier jeder ein Konkurrent. Das ist hier so oder in San Remo, sogar auf meiner eigenen Tour. Eigentlich muss man immer nur sein Bestes geben.