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"No Kings": Millionen protestieren in den USA gegen Trump

19. Oktober 2025

Die Proteste gegen Präsident Trump erreichen eine neue Dimension. In mehr als 2700 US-Städten demonstrierten Bürgerinnen und Bürger unter dem Motto "No Kings" gegen Machtmissbrauch, Repression und Migrationspolitik.

No-Kings-Proteste mit aufblasbarer Trump-Figur in Los Angeles (18.10.2025)
No-Kings-Protest in Los AngelesBild: Daniel Cole/REUTERS

In den USA hat es erneut landesweite Massenproteste gegen Präsident Donald Trump und seine Politik gegeben. Unter dem Motto "No Kings" ("Keine Könige") versammelten sich am Samstag laut den Organisatoren fast sieben Millionen Menschen in über 2700 Städten - rund zwei Millionen mehr als bei den vergangenen Protesten im Juni.

Auch in Boston gingen zahlreiche Menschen gegen Donald Trump auf die StraßeBild: Joseph Prezioso/AFP

Demonstrationen fanden unter anderem in New York, Chicago, San Francisco, Los Angeles und New Orleans, aber auch in kleineren Orten im Landesinneren statt. Auf der Website der Bewegung, die rund 300 Organisationen vereint, heißt es: "Der Präsident glaubt, seine Macht sei absolut. Aber in Amerika haben wir keine Könige."

Trump: "Ich bin kein König"

Bei zahlreichen Kundgebungen trugen Teilnehmende Transparente, auf denen Trump als Josef Stalin, Königin von England oder Sonnenkönig Ludwig XIV. dargestellt wurde. Viele riefen ihn in Slogans zum Rücktritt auf. Andere forderten die Abschaffung der Einwanderungspolizei ICE, die seit Monaten auf Trumps Anweisung verstärkt gegen irreguläre Migrantinnen und Migranten vorgeht.

Trump-kritische Demonstranten in ChicagoBild: Scott Olson/Getty Images/AFP

Von republikanischer Seite hieß es im Vorfeld, die Demonstrierenden würden "Amerika hassen". Trump selbst sagte im Sender Fox News: "Ich bin kein König." Zugleich warf er den Protestierenden erneut Gewaltbereitschaft vor. Der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, von Trumps Republikanern sagte, er erwarte "Hamas-Unterstützer", "Antifa-Typen" und "Marxisten in voller Montur" bei den No-Kings-Protesten.

Friedliche Proteste im ganzen Land

Trumps Gegner werfen ihm und seinem Umfeld vor, gezielt Eskalation zu befeuern und den Einsatz des Militärs gegen Andersdenkende zu normalisieren. Mehrere von den im US-Parlament oppositionellen Demokraten regierte Städte und Bundesstaaten gehen inzwischen juristisch gegen die Entsendung der Nationalgarde in ihre Gemeinden vor.

Vor allem gegen Trumps Migrationspolitik hatte es in den vergangenen Monaten immer wieder kleinere Proteste gegeben - teils kam es dabei auch zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften. Die landesweiten Massendemonstrationen an diesem Samstag verliefen laut US-Medien hingegen weitgehend friedlich. Nur am Rande kam es vereinzelt zu Auseinandersetzungen.

Ein Protestzug zieht vorbei am Kapitol in der Hauptstadt Washington D.C.Bild: Tom Hudson/ZUMA/dpa/picture alliance

Seit Trumps Amtsantritt im Januar haben die Demonstrationen gegen ihn deutlich zugenommen. Verschiedene Gruppen koordinieren sich zunehmend unter dem Dach von "No Kings", doch bleibt es eine Herausforderung, die Vielzahl an Anliegen zu bündeln.

Demonstranten: "Trump muss weg"

In New York fasste die Krankenhausmitarbeiterin Stephanie, die ihren Nachnamen nicht nennen wollte, ihre Haltung so zusammen: "Der Präsident ist eine Schande, und ich hoffe, dass heute Millionen auf die Straße gehen", sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. Die 36-Jährige gehörte zu mehreren Hundert Demonstrierenden, die sich am Morgen im Stadtteil Queens versammelten und skandierten: "Wir lieben unser Land, wir können Trump nicht ausstehen."

Wenig später versammelten sich Tausende Menschen am weltberühmten Times Square in der Ostküstenmetropole, um gegen Trump zu demonstrieren. Insgesamt gingen nach Angaben der New Yorker Polizei in der Stadt mehr als 100.000 Menschen "friedlich" auf die Straße.

100.000 Menschen demonstrierten in New York, unter anderem hier auf dem Times SquareBild: Olga Fedorova/AP Photo/picture alliance

Auch in Boston, Chicago und Washington kam es zu Großkundgebungen. In der Hauptstadt riefen Demonstrierende: "So sieht Demokratie aus" und "Donald Trump muss weg". Sie versammelten sich in der Nähe der National Mall, entlang der sich die Wahrzeichen der Stadt erstrecken.

Bereits am 14. Juni hatten Hunderttausende unter dem Motto "No Kings" protestiert. Anlass war damals eine Militärparade in Washington zum 250-jährigen Bestehen der US-Armee - eine Veranstaltung, die Trump sich gewünscht hatte und die mit seinem 79. Geburtstag zusammenfiel.

pgr/AR (dpa, afp)

Redaktionsschluss 17.45 Uhr (MESZ). Dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert!