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Medizin-Nobelpreis geht an drei Immunforscher

6. Oktober 2025

Drei Forscher aus den USA und Japan erhalten den Nobelpreis für Medizin für ihre Forschung im Bereich der Immuntoleranz. Das gab das zuständige Komitee des Karolinska-Instituts in Stockholm bekannt.

Portraitbilder der Preisträger bei der Verkündung in Stockholm auf einem großen Monitorbild
Die Preisträger des diesjährigen Medizin-Nobelpreises kommen aus den USA und JapanBild: CLAUDIO BRESCIANI/AFP/Getty Images

Der diesjährige Nobelpreis für Medizin geht an Mary Brunkow und Fred Ramsdell aus den USA sowie Shimon Sakaguchi aus Japan.

Ausgezeichnet werden die drei Forschenden für ihre bahnbrechenden Entdeckungen zur sogenannten peripheren Immuntoleranz, wie das Karolinska-Institut in Stockholm mitteilte. Die renommierteste Auszeichnung der Medizin ist mit elf Millionen schwedischen Kronen (rund eine Million Euro) dotiert.

"Grundstein für neues Forschungsgebiet"

Laut der Begründung der Jury haben die Entdeckungen der Preisträger "den Grundstein für ein neues Forschungsgebiet gelegt" und die Entwicklung innovativer Behandlungsmethoden - etwa gegen Krebs und Autoimmunerkrankungen - entscheidend vorangetrieben. Im Zentrum steht dabei das Verständnis von Mechanismen, die verhindern, dass das Immunsystem körpereigene Zellen attackiert.

Die drei Wissenschaftler identifizierten dabei sogenannte regulatorische T-Zellen, die als Sicherheitsmechanismen des Immunsystems wirken und eine Fehlsteuerung verhindern. "Wir verstehen jetzt besser, wie das Immunsystem funktioniert und warum nicht jeder von uns eine schwere Autoimmunerkrankung entwickelt", erklärte Olle Kämpe, Vorsitzender des Nobelkomitees.

Forschung in Japan und den USA

Mary Brunkow wurde 1961 geboren. Sie promovierte an der Princeton University in den Vereinigten Staaten und arbeitet am Institute for Systems Biology in Seattle.

Der 64-jährige Fred Ramsdell stammt aus dem US-Bundesstaat Illinois und promovierte an der University of California, Los Angeles (UCLA). Er ist heute wissenschaftlicher Berater bei Sonoma Biotherapeutics in San Francisco.

Der 74 Jahre alte Japaner Shimon Sakaguchi promovierte 1983 an der Universität Kyoto und ist Professor an der Universität Osaka.

Eine lange Nobeltradition

Seit 1901 haben insgesamt rund 230 Personen den Medizin-Nobelpreis erhalten, darunter 14 Frauen. Der erste Preisträger war der deutsche Bakteriologe Emil Adolf von Behring, der für die Entwicklung einer Therapie gegen Diphtherie ausgezeichnet wurde.

Mit dem Medizinpreis beginnt traditionell die Reihe der Nobelpreisverkündungen: Am Dienstag und Mittwoch folgen die Bekanntgaben der Preisträger in Physik und Chemie, anschließend die Auszeichnungen in Literatur und Frieden. Den Abschluss bildet am kommenden Montag der von der schwedischen Zentralbank gestiftete Wirtschaftsnobelpreis.

Die feierliche Übergabe aller Auszeichnungen findet, wie jedes Jahr, am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel, statt.

pgr/wa (dpa, Nobel Price Committee)