Fünf-Millionen-Preis für Johnson-Sirleaf
12. Februar 2018Liberias ehemalige Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf ist mit dem Mo-Ibrahim-Preis für gute Regierungsführung geehrt worden. Nach dem Bürgerkrieg in dem westafrikanischen Land habe sie einen Prozess der Versöhnung in die Wege geleitet mit dem Ziel, eine Nation und ihre demokratischen Institutionen aufzubauen, sagte der Leiter des Preis-Komitees der Stiftung, Salim Ahmed Salim, in London. "Johnson-Sirleaf hat die Grundlage geschaffen, auf der Liberia nun aufbauen kann."
Die Politikerin kam in Liberia 2006 an die Macht, nachdem ein 14 Jahre langer Bürgerkrieg beendet worden war. Für ihre Dienste um Befriedung und Versöhnung des Landes war sie 2011 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Unter Druck geriet die Regierung jedoch, als die Ebola-Epidemie in Westafrika ausbrach, die mehr als 4800 Liberianern das Leben kostete. Auch Korruptionsvorwürfe machten die Runde. Nach zwei Amtszeiten trat die heute 79-Jährige bei der Wahl im vergangenen Jahr nicht mehr an. Der Ex-Weltfußballer George Weah hat das Amt übernommen.
Geld für jedes Lebensjahr
Der vom sudanesischen Mobilfunk-Milliardär Mo Ibrahim vergebene Preis ist mit fünf Millionen Dollar (4,1 Millionen Euro) für zehn Jahre und danach 200.000 Dollar (163.000 Euro) für jedes Lebensjahr dotiert. Kriterien für die Vergabe sind vor allem gute Regierungsführung und das freiwillige Ausscheiden aus dem Amt nach Ablauf der von der Verfassung vorgesehenen Regierungszeit. Der Preis wurde vor elf Jahren ausgerufen, seitdem aber nur fünf Mal vergeben - etwa an Namibias ehemaligen Präsidenten Hifikepunye Pohamba. Sechs Mal hatte die unabhängige Auswahlkommission keinen würdigen Laureaten ausgemacht.
ml/uh (dpa, KNA)