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Politik

Noch immer ächzen Teile Europas unter Gluthitze

20. Juli 2022

In Deutschland sind die Temperaturen erneut in rekordverdächtige Höhen um die 40 Grad gestiegen. Spanien zählt nach zehn Tagen Extremtemperaturen mehr als 500 Hitzetote. Eine weitere Hitzefolge: Noch immer lodern Brände.

Die angenehmere Seite des heißen Hochsommerwetters. Strandurlauber auf Usedom
Die angenehmere Seite des heißen Hochsommerwetters. Strandurlauber an der Ostsee auf Usedom Bild: Stefan Sauer/dpa/picture alliance

Bei der aktuellen Hitze ist in Teilen Deutschlands noch einmal etwas draufgelegt worden: Obwohl es vor allem im Südwesten des Landes gewitterte, wurden dort die 40-Grad-Marke und ein Landesrekord für Baden-Württemberg geknackt. Der Deutsche Wetterdienst DWD meldete für Bad Mergentheim-Neunkirchen am Mittwochnachmittag 40,3 Grad. Damit wurde in Deutschland außerdem zum zehnten Mal seit Beginn der Aufzeichnungen eine Temperatur von mehr als 40 Grad gemessen - zuletzt war dies 2019 der Fall.

Auch in anderen Bundesländern, etwa in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, war es so heiß wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen in den jeweiligen Bundesländern. Der Schwerpunkt der Hitze verlagert sich in Richtung Osten. Gewitter, die laut DWD teils unwetterartig ausfallen können, sollen am Donnerstag bundesweit eine kleine Abkühlung bringen.

Mehr als 500 Hitzetote in Spanien

In Spanien hat die stärkste jemals im Land gemessene Hitzewelle hunderte Menschen das Leben gekostet. Infolge der fast zehntägigen Hitzeperiode seien "mehr als 500 Menschen" gestorben, sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez unter Verweis auf Daten zur Übersterblichkeit eines öffentlichen Gesundheitsinstituts. Die bislang intensivste gemessene Hitzewelle bescherte dem Land Temperaturen von über 45 Grad.

Brände in der spanischen Provinz GuadalajaraBild: Diego Radames/ ZUMA Press Wire/dpa/picture alliance

Der spanische Wetterdienst Aemet hatte die Hitzeperiode zwar am Montag für beendet erklärt, allerdings sind die Temperaturen seitdem nur geringfügig gesunken. Die Aemet könnte deshalb im Nachhinein erklären, dass die Hitzewelle nach wie vor andauert.

Menschen vor den Flammen in Sicherheit gebracht

In mehreren südeuropäischen Ländern weiten sich nach Tagen extremer Hitze und anhaltender Dürre Waldbrände und Buschfeuer aus. An der südfranzösischen Atlantikküste kämpft die Feuerwehr bereits seit mehr als einer Woche gegen zwei große Waldbrände.

Von den Flammen verwüsteter Campingplatz in La Teste-de-Buch an der französischen AtlantikküsteBild: Thibaud Moritz/abaca/picture alliance

Auch in der Nacht zum Mittwoch breiteten sich die Flammen weiter aus, allerdings lediglich um 300 Hektar, wie die für die Gironde zuständige Präfektur mitteilte. Nach Angaben von Landwirtschaftsminister Marc Fesneau haben die Flammen im Departement Gironde bei Landiras und La Teste-de-Buch südlich von Bordeaux mehr als 23.000 Hektar verwüstet.

Präsident Emmanuel Macron informiert sich über das Ausmaß der Zerstörung im Departement GirondeBild: Bob Edme/AP Photo/picture alliance

In Italien mussten am Mittwoch Hunderte Menschen aus Gefahrenbereichen evakuiert werden. Ein sich rasch ausbreitender Waldbrand in der Toskana in der Nähe der Stadt Lucca hätte über Nacht mehrere Ortschaften erreicht, Flüssiggastanks seien explodiert, twitterte Regionalpräsident Eugenio Giani. Im nordöstlichen Teil des Landes wurden Bewohner aufgefordert, wegen der Rauchentwicklung ihre Wohnungen nicht zu verlassen. Am Dienstag waren Waldbrände nahe der Grenze zu Kroatien und Slowenien ausgebrochen und hatten auf die italienische Seite übergegriffen. Für die nächsten Tage werden Temperaturen in Höhe von 40 Grad in fast allen italienischen Regionen vorausgesagt.

Sightseeing am Kolosseum in Rom, bei diesen Temperaturen kein großes Vergnügen?Bild: Guglielmo Mangiapane/REUTERS

In Spanien versuchten Feuerwehrleute und Helfer Waldbrände in fünf Regionen zu löschen. Auch in Portugal ging der Kampf gegen die verheerenden Brände weiter. Die größten Sorgen bereiteten zwei Feuer östlich der Metropole Porto im Norden des Landes. Allein bei diesen beiden Bränden waren den Angaben zufolge mehr als 900 Einsatzkräfte tätig.

qu/rb (dpa, afp ,rtr)

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