1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Noch mehr russische Söldner in Mali?

17. August 2022

Berlin fordert von der malischen Führung Aufklärung über mutmaßliche russische Sicherheitskräfte auf dem Flughafen in Gao. 20 bis 30 Personen seien gesehen worden, die nicht den malischen Streitkräften zuzuordnen waren.

Luftbild: Rollfelder und Zelte
Militärzelte am Flughafen von Gao in Mali - auch die Bundeswehr nutzt den Flughafen (Archivbild)Bild: Baba Ahmed/dpa/picture alliance

Der deutsche Botschafter in der Hauptstadt Bamako habe sich an das malische Außenministerium gewandt, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. "Denn das ist eine Entwicklung, die das Missions-Umfeld verändert", fügte er mit Blick auf die deutsche Beteiligung am UN-Einsatz MINUSMA in Mali hinzu.

Eine Sprecherin des Verteidigungsministerium sagte, man habe in einem Hangar in Gao 20 bis 30 Personen gesehen, die nicht den malischen Streitkräften zuzuordnen waren. Sie seien bei der Be- und Entladung eines Flugzeuges gesehen worden, das möglicherweise von Russland an Mali übergeben wurde.

Der Kreml will gute Beziehungen zur Putschregierung in Mali: Außenminister Abdoulaye Diop (li.) im Mai in MoskauBild: Alexander Shcherbak/dpa/picture alliance

Dass die malische Regierung zunehmend russische Söldner einsetzt, hatte bereits mit zum Abzug der Franzosen aus dem westafrikanischen Land und dem Ende der Antiterror-Einsatzes Barkhane geführt. Der Flughafen Gao im Norden des Landes wird auch von der Bundeswehr genutzt.

Bundeswehr hat den Einsatz ausgesetzt

Das Verteidigungsministerium hatte den operativen Einsatz in Mali vergangene Woche vorläufig ausgesetzt, weil die Militärjunta keine Überflugsrechte für einen Transport neuen Personals genehmigt hatte. Ein Sprecher des Außenministerium verwies darauf, dass am Dienstag 16 Truppensteller-Länder die UN in einem gemeinsamen Brief gebeten hätten, die Arbeitsbedingungen für MINUSMA in Mali schnellstmöglich zu normalisieren.

Im August 2020 putscht das Militär 

Die Bundeswehr ist in Mali im Rahmen von MINUSMA stationiert. In Mali hatte sich das Militär im August 2020 an die Macht geputscht und geplante Wahlen ausgesetzt. Dies führte dazu, dass die EU ihre Ausbildungsmission in dem Land beendete. Im Mai verlängerte der Bundestag aber die deutsche Beteiligung an dem UN-Stabilisierungseinsatz und erhöhte die Obergrenze von 1100 auf 1400 Soldatinnen und Soldaten.

nob/fab (rtr, epd, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen